Der Wolfsburger Volkswagen-Konzern plant trotz Flaute der Automobilkonjunktur und deutlicher Absatzverluste im ersten Quartal keine Produktionskürzungen. Dies sagte VW-Vertriebsvorstand Robert Büchelhofer in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hannover. VW hatte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr 6,8 Prozent weniger Autos verkauft. Im März lag der Absatzeinbruch in Westeuropa bei mehr als 13 Prozent. Büchelhofer zeigte sich davon aber wenig beeindruckt. "Für das Absatz-Minus gibt es einige nicht sofort augenfällige Gründe. Zunächst hatten wir ein besonders starkes erstes Quartal 2001 mit einer Reihe von Sondereffekten wie dem neu eingeführten Passat. Dies führte im Januar 2001 in Deutschland zu einem Marktanteil von 21,4 Prozent - bei einem Jahresdurchschnitt von 18,9 Prozent. Dieses Niveau haben wir auch im Januar 2002 wieder erreicht." Entscheidend ist der Wiederverkaufswert Der VW-Vertriebsvorstand betonte, dass das Unternehmen trotz schwieriger Konjunkturlage "keine Marktanteile kauft". "Aber wir nehmen natürlich den Wettbewerb ernst, insbesondere die Leistungen der französischen Hersteller sind erkannt. Doch wir lassen uns nicht in jede Aktion mit hineintreiben. Für uns ist der Wiederverkaufswert entscheidend, und den machen wir uns nicht kaputt." Büchelhofer kritisierte indirekt den Wettlauf der Autohersteller bei der Fahrzeugfinanzierung. "Wenn wir uns die Ausgaben des Wettbewerbs für die Verkaufsförderung ansehen, arbeiten wir auf einem deutlich niedrigeren Niveau." Anders als andere Hersteller bietet VW keine Null-Prozent-Finanzierung an, liegt aber mit einem effektiven Zins von 0,9 Prozent für Lupo oder Sharan auch deutlich unter den Kapitalmarktzinsen.
Volkswagen ist mit den Quartalszahlen zufrieden
Büchelhofer: Für das Absatzminus gibt es einige nicht sofort augenfällige Gründe