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VW-Affäre: NRW bringt mögliche Steuerschäden ins Spiel

08.10.2015 09:45 Uhr
Für mögliche Steuerschäden soll nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans VW und nicht der Steuerzahler geradestehen.

Wegen der von VW eingestandenen Manipulationen könnten Kfz-Steuern zu niedrig festgesetzt worden sein, warnt Nordrhein-Westfalens Landesregierung.

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Für mögliche Steuerschäden durch die Abgas- Manipulationen von VW soll nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens Landesregierung der Konzern und nicht der Steuerzahler geradestehen. In einem Brief an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verweise sein NRW-Amtskollege Norbert Walter-Borjans (SPD) auf Steuervorteile für Diesel-Fahrzeuge mit niedrigen Abgaswerten, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag). Wegen der von VW eingestandenen Manipulationen könnten Kfz-Steuern zu niedrig festgesetzt worden sein. Es dürfe aber nicht dazu kommen, dass der Staat den Käufern von VW-Fahrzeugen Nachzahlungsbescheide schicke und die Autobesitzer auf diese Weise dazu zwinge, sich das Geld durch aufwendige Schadensersatzklagen bei Volkswagen zurückzuholen. 

Genauso wenig dürfe der Staat "auf dem Schaden sitzen bleiben", zitiert die Zeitung aus dem Schreiben. Die Bundesregierung solle "dringend" eine unbürokratische Lösung mit dem Autobauer vereinbaren. "Im Ergebnis muss Volkswagen für den entstandenen Steuerschaden haften", verlangt Walter-Borjans laut den Zeitungsinformationen.

Eine Sprecherin des NRW-Finanzministeriums bestätigte am Mittwochabend, dass es einen Brief an Schäuble gibt. Details dazu nannte sie nicht. Nach dpa-Informationen will NRW erreichen, dass der Steuerzahler nicht der Leidtragende der Manipulationen von VW an Dieselautos ist.  

Laut "Süddeutscher Zeitung" erklärte das Bundesfinanzministerium, man beteilige sich nicht an Spekulationen über mögliche Folgen der VW-Affäre für die Kraftfahrzeugsteuer. Die vom Verkehrsministerium zur Aufklärung der Affäre eingesetzte Untersuchungskommission ermittele den Sachverhalt. Erst wenn dies geschehen sei, könnten steuerliche Auswirkungen beurteilt werden, hieß es laut Zeitung. (dpa)

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KOMMENTARE


Rudi

08.10.2015 - 15:02 Uhr

Die Abgaswerte haben mit der Kfz-Steuer gar nichts mehr zu tun, es kommt doch auf den CO2-Ausstoß an...


wallibelli(E.Kühlwetter)

08.10.2015 - 16:17 Uhr

Herr Jordans, als Finanzminister NRW sollten sie wissen, die KFZ-Steuer berechnet sich nach Hubraum und CO2 Ausstoß. Der Grundbetag ist 2,-€ je 100 ccm für Benziner und Diesel. Beim Diesel gibt es einen Aufschlag von 7,50 € je 100 ccm als "Energiesteuerkompensation" für die geringere Mineralöl- /Energiesteuer des Diesels an der Tanke. Beim VW Skandal geht es um NOx -Ausstoß, der nichts mit der KFZ-Steuer zu tun hat. Im Übrigen wird VW beachten, dass bei Umrüstung der Normverbrauch/CO Ausstoß nicht höher wird. Dann bekämen sie auch rechtlichen Ärger mit Kunden. Sie dürfen aber die Motorleistung bis zu 5 % ohne Reklamationsrisiko reduzieren. Die darf bei Serienfahrzeugen schon seit eh (EU-Richtlinie von 1999) um diesen Prozentsatz nach oben bzw. unten abweichen. Da es keine Hubraumabweichungen geben wird, hat sich ein nachträglicher CO2 Steueraufschlag nahezu von selbst erledigt. Galten für EZ bis Ende 2011 Freigrenzen von 120 g/km C02, für EZ bis Ende 2013 von 110 g/km CO2. Fast alle betroffenen Fahrzeuge in D-Land liegen nach NEFZ-Norm darunter. Und nur die ist steuerrelevant, egal was da auf der Straße an mehr CO2 hinten rauskommt.


VW-Fahrer

08.10.2015 - 18:35 Uhr

@walliballi und Rudi: nun mal nicht so vorschnell. Erst mal ist es richtig, dass die Steuer sich nach Hubraum und CO² - Ausstoß richtet. Allerdings gab es für Käufer von Neuwagen mit Euro 5 oder Euro 6, die ihr Fzg. bis zum 30.06.2011 erstmalig zugelassen haben, ein komplette Steuerbefreiung für maximal 2 Jahre. Insofern ist dem Staat schon ungerechtfertigt KFZ-Steuer entgangen.


Quattro

08.10.2015 - 18:39 Uhr

Hat jemand von einem Finanzminister etwas anderes erwartet ? Unkenntnis pur, und das um nur wieder in die Öffentlichkeit zu kommen


Günter

08.10.2015 - 20:19 Uhr

Wer glaubt, dass VW mit der Manipulation nur den NOx Ausstoß reduziert habe, der irrt. Einige VW Modelle haben es wohl nur mit Hilfe der Betrugssoftware unter die steuerrelevanten Grenzen geschafft. Das ist schlicht und einfach Steuerhinterziehung und zwar in Millionenhöhe (Uli Hoeneß musste für so etwas in´s Gefängnis). Auch VW muss für den gesellschaftlich entstandenen Schaden gerade stehen. Die Umwelt und die Luft in unseren Städten wurde dadurch über Gebühr verschmutzt. Darüber hinaus haben Sie mit Hilfe der Manipulation auch noch einen nicht unerheblichen Wettbewerbsvorteil sowie Zusatzprofit erzielt.


D.H.

09.10.2015 - 09:24 Uhr

Es wird von Seiten unserer Politiker immer peinlicher und zeigt sehr deutlich wie es um den Wissensstand und der Intelligenz unserer Politiker WIRKLICH bestellt ist! Ein Bundesland wie NRW, welches sich Konstant in einer Pleitephase befindet, da deren Politiker nicht aber auch nichts qualitativ und weder durch Intelligenz noch durch Inovations-Mut aus dem Dreck zu fahren weiß aber sich hinter dubiosen Dreckschleudern von BRAUNKOHLEKRAFTWERKEN verschanzen, dieses Bundesland brauch wegen SEINER Politiker niemand! Diese Gilde, die sich immer wieder primitiver Mittel wie Steuersünder und jetzt "KFZ-Steuersünder" widmet , sollte sich einmal fragen was ist wenn ihnen diese Themen ausgehen? Ja, sicherlich müsste diese Gilde endlich einmal selbst arbeiten und sich nicht nur am kalten Buffed mit Champus und Kavia dickfuttern, was man neurdings ja Arbeitsessen nennt!


Wolfgang

09.10.2015 - 10:06 Uhr

Was will man von einem Finanzminister erwarten, dess Haushaltsplanung sich in schöner Regelmässigkeit als Gesetzeswidrig herausstellt. Als die Intelligenz verteilt wurde, war der gute wohl draussen spielen.


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