Im Betrugs- und Untreueskandal bei VW wird der langjährige Personalvorstand Peter Hartz immer mehr belastet. Zwei Sekretärinnen hätten bei der Staatsanwaltschaft in Braunschweig ausgesagt, dass Hartz von "Lustreisen" und Bordellbesuchen von Betriebsräten auf VW-Kosten gewusst habe, berichtete das Nachrichtenmagazin "Focus". Die Sekretärinnen hätten detailliert über das Abrechnungssystem Auskunft gegeben. Vom Unternehmen gab es dazu wegen des laufenden Verfahrens "keine Stellungnahme". Die Zeuginnen haben dem "Focus" zufolge für den Ex-Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer gearbeitet. Sie sollen für die Staatsanwaltschaft eine "große Rolle" spielen. Die VW-Revision hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" inzwischen eine Liste von Reisen des früheren VW-Gesamtbetriebsratschef Klaus Volkert erstellt, die er sich von VW bezahlen ließ. Danach kommen auf ihn Schadenersatzforderungen in Höhe von mehreren hunderttausend Euro zu. Konflikt im Aufsichtsrat dauert an Der Konflikt um die Macht im VW-Kontrollgremium dürfte derweil in den nächsten Wochen weiter eskalieren, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Es sei nicht geklärt, wer die vom neuen VW-Großaktionär Porsche beanspruchten drei Sitze im Aufsichtsrat räumen soll. Heinrich von Pierer denke nicht an einen vorzeitigen Abschied aus dem Gremium. Er sei vielmehr offen für eine weitere Amtsperiode, heißt es der Sonntagszeitung zufolge aus dem Umfeld des ehemaligen Siemens-Chefs. Pierer sitzt seit 1996 im VW-Aufsichtsrat und war zuletzt als Nachfolger für Ferdinand Piëch an der Aufsichtsratsspitze ins Spiel gebracht worden. (dpa)
VW-Affäre: Sekretärinnen belasten Hartz
Ex-Personalvorstand soll von "Lustreisen" gewusst haben / Volkert droht Schadenersatz