Der VW-Betriebsrats-Vorsitzende Klaus Volkert erwartet von Konzernchef Bernd Pischetsrieder mehr Entscheidungsfreude. Ihm wäre es "manchmal ganz lieb, wenn Herr Dr. Pischetsrieder manchem hier mal anständig Dampf machen würde, damit es ein bisschen schneller vorwärts geht", sagte Volkert in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Amtsantritt von Pischetsrieder vor einem Dreivierteljahr als Nachfolger von Ferdinand Piëch sei in Wolfsburg ein neuer Managementstil eingekehrt. Dieser Stil müsse "erst seinen Weg finden, weil diese Töne nach zehn Jahren Dominanz von Herrn Dr. Piëch beim einen oder anderen in das verkehrte Ohr kommen." Der neue VW-Chef "sucht die Gespräche, hört zu und setzt auch um - wobei zwischen Gespräch und Umsetzung für viele eine wesentlich zu lange Zeit liegt." Insgesamt sei Pischetsrieder aber "auf dem richtigen Weg". Keine Gefahr für VW-Jobs Den schwächelnden VW-Absatz betrachtet Volkert mit Sorge. Gefahren für die 104.700 VW-Jobs in Deutschland, davon 50.560 in Wolfsburg, sieht er aber nicht. "Wir können uns auch nicht vorstellen, dass wir in eine Situation von Kurzarbeit geraten." Aber "wer sich jetzt keine Gedanken macht, der ist einfach borniert." Deutliche Kritik übte Volkert am Absatz des neuen Luxuswagens Phaeton. "Was mir nach wie vor verborgen bleibt, ist die Vertriebsstrategie. Ich frage mich, warum sind die Verantwortlichen nicht in der Lage, ihre Marktanalysen und -prognosen auch umzusetzen?" (dpa)
VW-Betriebsratschef: Pischetsrieder soll anständig Dampf machen
Die 104.700 VW-Jobs in Deutschland sieht der Gewerk-schafter nicht gefährdet