Die Staatsschuldenkrise hält die Europäer weiter von den Autohäusern fern. Im Juli verschärfte sich die Situation wieder, nachdem es im Juni nur einen kleinen Rückgang gegeben hatte. Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) jetzt in Berlin mitteilte, fiel der Pkw-Absatz in Westeuropa um knapp acht Prozent auf 912.700 Einheiten. Damit waren die Verkäufe den zehnten Monat in Folge rückläufig. Mit insgesamt 7,4 Millionen Neuwagen in den ersten sieben Monaten 2012 beläuft sich das Neuzulassungsdefizit auf sieben Prozent.
Laut VDA lag Großbritannien als einziger großer Automarkt über Vorjahresniveau (plus neun Prozent). Zuwächse gab es auch in Dänemark (plus 28 Prozent), Norwegen (plus sieben Prozent) und Irland (plus neun Prozent). Dagegen schrumpften die Märkte in Deutschland und Frankreich um fünf bzw. sieben Prozent. Noch schlimmer erwischte es die südlichen Krisenländer Spanien (minus 17 Prozent) und Italien (minus 21 Prozent).
Außerhalb Westeuropas brummt dagegen die Autokonjunktur nach wie vor. In den USA wuchs der Light-Vehicles-Markt (Pkw und Light Trucks) nach den Hersteller-Angaben um neun Prozent auf 1,15 Millionen Einheiten. In China wurden mit 984.900 Einheiten im Juli elf Prozent mehr neue Autos abgesetzt. Das Plus lag den Angaben zufolge über dem bisherigen Jahresdurchschnitt, der knapp neun Prozent betrug.
In Japan sprang die Zahl der Neuzulassungen um gut 42 Prozent auf 445.200 nach oben. Der brasilianische Fahrzeugmarkt legte um mehr als ein Fünftel auf 351.200 Einheiten zu. Dort sorgen seit einigen Monaten staatliche Anreize für Wachstumsimpulse. Indien verzeichnete mit insgesamt 205.000 Neuwagen einen Anstieg von knapp zwölf Prozent. Russen kauften im Berichtsmonat 255.600 Light Vehicles – rund 14 Prozent als im Juli 2011. (rp)