Ausgabe 08/2009: Wie andere auch

Wie andere auch Autobanken E Trotz gestiegenem Vertragsvolumen wollen sich die Autobanken offen halten, auch unter den Schutzschirm der Bundesregierung schlüpfen zu können. Von Doris PlateSystemrelevanz könnte das Unwort des Jahres 2009 werden. Entscheidet doch die Einschätzung, ob ein Unternehmen „systemrelevant“ ist, darüber, ob es sich unter den staatlichen Rettungsschirm begeben kann – oder eben nicht. Wer drunter ist, bekommt zu besseren Konditionen Geld. Und das brauchen die Autobanken dringend, denn Sparkassen, Volksbanken und eben beschirmte Institute können sich derzeit günstiger refinanzieren. Die Volkswagen Bank hat es vorgemacht, aber auch der Opel-Finanzierer GMAC hat den Antrag auf staatliche Stütze schon gestellt.Andere Autobanken könnten folgen. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, legte der Arbeitskreis der Autobanken (AKA), in dem alle namhaften herstellerverbundenen Finanzdienstleistungsgesellschaften in Deutschland organisiert sind, größten Wert darauf, dass Autobanken systemrelevant sind: „Wir sind ein wichtiger Finanzierer des Mittelstandes“, betonte Sprecher Klaus Bentz von der Fiat Bank anlässlich einer Pressekonferenz Ende März in Frankfurt. Und damit es auch keiner der anwesenden Journalisten, deren Fragen sich fast ausschließlich um dieses Thema drehten, missverstand: „Wir sehen uns als systemrelevant an.“ Die Sicherstellung der Liquidität für automobile Mobilität sei ein wichtiger stabilisierender Faktor für die deutsche Volkswirtschaft.Dabei wollen Bentz und sein Kollege Dr. Thomas Brakensiek von der BMW Bank in den Gesprächen mit dem Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) sowie dem Bundeswirtschaftsministerium nur eins: „wie andere auch“ behandelt werden. Für die Förderung gebe es Kriterien, und wer diese erfülle, solle auch unterstützt werden, egal ob Autobank oder Sparkasse. Die Hilfen für Autobanken sind umstritten. Politiker fürchten, so indirekt die Autohersteller mitzufinanzieren. Deshalb wollen die Institute vorbauen. Probleme beim Absatz gibt es aber keine: Trotz des rückläufigen Automarkts wurden im vergangenen Jahr rund 1,9 Millionen Fahrzeuge für 38,2 Milliarden Euro (plus zwei Prozent) über die Autobanken neu geleast oder finanziert. Ihren Marktanteil bauten die Herstellerinstitute damit um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 66 Prozent aller finanzierten oder geleasten Neufahrzeuge in Deutschland aus. Dabei gehen die Autobanken davon aus, dass 70 Prozent aller Fahrzeuge, die in Deutschland den Besitzer wechseln, finanziert oder geleast werden. Insgesamt steigerten die Autobanken ihr Vertragsvolumen auf 88,5 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Wertzuwachs von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr LeasingIm vergangenen Jahr verstärkte sich der Trend zum Leasing noch weiter: Während die Anzahl der Leasingverträge mit 861.000 Neu- und Gebrauchtwagen um vier Prozent anstieg, ging die Zahl der abgeschlossenen Finanzierungsverträge um vier Prozent auf 1,13 Millionen Einheiten zurück. Auch der Anstieg bei den Mobilitätsprodukten blieb ungebrochen: Die Autobanken setzten im vergangenen Jahr rund 2,5 Millionen Dienstleistungsverträge über zusätzliche Service- und Versicherungsleistungen ab – ein Plus von 19 Prozent gegenüber 2007. Strukturverbesserung im HandelAls positive Entwicklung begrüßten die Sprecher der Autobanken den Rückgang der Forderungen aus Händlerfinanzierungen um 3,8 Prozent auf 11,56 Milliarden Euro. Bentz sah darin eine strukturelle Verbesserung im Handel. Außerdem stehe die Zahl für einen bedarfsgerechten Fahrzeugbestand. Dennoch brauchten gerade die Händler in diesen schwierigen Zeiten, in denen sich anderen Banken zurückziehen, die Autobanken für die Finanzierung ihrer Lagerwagen.Als Partner des Handels haben die Herstellerbanken nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 90 Prozent: Sie finanzieren 20.000 Automobilhandelsbetriebe. Mit rund 400.000 Fahrzeugen sowie der Investitions- und Betriebsmittelfinanzierung entspricht dies einem Wert von 11,6 Milliarden Euro. FahrzeugrestwerteVor dem Hintergrund der derzeit laufenden Diskussion betonte Dr. Thomas Brakensiek, „dass die aktuelle Ausprägung der Restwerte durchaus noch innerhalb der üblichen Schwankungsbreiten liegt.“ Dennoch wären die sinkenden Restwerte der Fahrzeuge eine gemeinsame Herausforderung für Hersteller, Handel und Autobanken: „Relativierend ist anzumerken, dass man Restwerte jedoch segmentspezifisch, ja eigentlich sogar fahrzeugspezifisch betrachten muss.“ So gäbe es derzeit bei jungen Gebrauchten auch durchaus steigende Restwerte. Eine fabrikatsübergreifende Behandlung des Themas sei nicht möglich, weil jede Marke die Rückläufer anders handhabe. Insgesamt sehen sich die Herstellerbanken aber gerüstet. Sie meinen, für das Restwertrisiko sei ausreichend Vorsorge getroffen: „Realistische Restwertprognosen gehören seit jeher zu den Kernkompetenzen der AKA-Mitglieder. Unsere Risikovorsorge ist konservativ ausgerichtet und erfolgt turnusmäßig mehrfach im Jahr.“ Ausblick 2009Für das laufende Jahr erwarten die Autobanken eine „leichte Erholung der Absatzzahlen“ als Folge der Umweltprämie und der CO2-basierten Kfz-Steuer. Drei Millionen Neuzulassungen seien realistisch. Im Handel erwarten die Banksprecher dank Umweltprämie keine Zunahme der Insolvenzen für 2009: „Wir haben alles gut im Griff.“ zLesen SIe hier...... wie die Autobanken das Autojahr 2008 bewerten und was sie von 2009 erwarten.KurzfassungDas war 2008:z Autobanken legen in rückläufigem Markt zuz Vertragsvolumen um 2,8 Prozent ausgebautz Händlerfinanzierung rückläufigz Trend zu Leasing bestätigtz plus 19 Prozent bei Mobilitätsproduktenz konservative Risikovorsorge bei FahrzeugrestwertenAusblick 2009: Vorsichtiger OptimismusNeuzugang Dienstleistungsverträge 2008Vertragsvolumen 2008Restwertprodukte

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