Dieter Zetsches Ziel steht fest: Chrysler soll nach der Milliarden schweren Sanierung in diesem Jahr wieder in die Gewinnzone geführt werden. Der Hersteller verpflichte sich "absolut" dazu, 2002 den Break-Even zu erreichen, so der Konzernchef am Montag vor dem Economic Club of Detroit. Ein Jahr nach der Ankündigung massiver Stellenstreichungen und Werksschließungen seien die erwarteten Kostensenkungen 2001 bereits übertroffen worden, sagte Zetsche. Über die in den USA üblichen Rabatte beim Autokauf sagte der Spitzenmanager der DaimlerChrysler Tochter, er sehe sie als eine Droge. "Für kurze Zeit fühlen wir uns dadurch gut, aber ich glaube, sie werden langfristig negative Folgen für unsere Industrie und unsere Kunden haben", meinte Zetsche. Die amerikanischen Autobauer hatten nach den Terroranschlägen vom 11. September unter anderem zinslose Kredite gewährt, um den Verkauf wieder anzukurbeln. Chrysler selbst kündigte vor wenigen Tagen erstmals auch für den einst gefeierten Retro-Van PT Cruiser Nachlässe an. Keine Auflagen beim Treibstoffverbrauch Ein weiterer Kritikpunkt: Die Vorschläge amerikanischer Senatoren, die die gesetzlichen Treibstoffverbrauchsauflagen für Flotten der Automobilanbieter reduzieren wollen. Die Autokäufer sollten selbst entscheiden, welche Fahrzeuge sie fahren wollen, gab Zetsche zu verstehen. Eine Senkung der Treibstoffverbrauchsvorschriften würde vor allem die lukrativen Geländewagen, Pickups und Minivans mit hohem Benzinverbrauch treffen, die Hauptsäulen des Geschäfts von GM, Ford und Chrysler. Darüber sind sich die Autoexperten an der Wall Street einig.
Zetsche: Break-Even für Chrysler in 2002
Chrysler-Chef sieht Rabatte beim Autokauf als "Droge" an und befürchtet "langfristig negative Folgen"