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Automobilsommer Geislingen: Nachhaltige Mobilität braucht Vernetzung

21.06.2017 11:26 Uhr
Automobilsommer Geislingen: Nachhaltige Mobilität braucht Vernetzung
Zum Startschuss des Automobilsommers Geislingen diskutierte Prof. Stefan Reindl mit Experten.
© Foto: HfWU

Der Automobilsommer Geislingen widmet sich in diesem Jahr dem Megathema "Mobilität der Zukunft". Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt erwartet bis zu 15.000 Gäste an sechs Veranstaltungstagen.

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Nur durch eine ausgeklügelte Vernetzung bestehender und künftiger Angebote ist eine nachhaltige Mobilität zu erreichen. Das war das Ergebnis der zweistündigen "Profi Runde" zum Start des Automobilsommers Geislingen am Montagabend. Gastgeber Prof. Stefan Reindl, Studiendekan an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen (HfWU), beleuchtete mit Prof. Uwe Dahl (Verkehrsministerium), Prof. Sven Kesselring (HfWU), Thomas Weber (BMW Bank) und Prof. Soren Riis (Roskilde Universität in Dänemark) das Megathema "Mobilität heute und morgen" aus Kosten- und Umweltperspektive. Die Experten waren sich einig, dass sich die Vernetzung eher evolutionär als revolutionär entwickeln werde.

Auch die weiteren elf Events des Automobilsommers widmen sich dem Zukunftsthema. Insgesamt erwarten die Veranstalter bis zu 15.000 Gäste an sechs Veranstaltungstagen in Geislingen.   

Nach Ansicht von Weber wird der kommende Technologiesprung zum autonomen Fahren für einen grundlegenden Wandel der Mobilität sorgen, bei dem immer weniger Fahrzeuge im Privatbesitz bewegt werden. Flotten und Plattformen gehöre die Zukunft: "Es geht um Nutzen nicht um Besitzen", so Weber. "Die Online-Plattformen lassen die etablierten Hersteller alt aussehen." BMW will daher bis 2025 die Zahl der Kunden, die Services nutzen, verdreifachen.

Dass es bei den neuen "Playern" nicht nur um die Googles, Ubers und Apples dieser Welt geht, zeigte Professor Riis. Für ihn hat Mobilität vor allem eine soziale und gesellschaftliche Funktion. Auf seiner Plattform "Go.More" vereint er über zwei Millionen Mitglieder, die in Dänemark und Spanien eine Kombination aus Car- und Ridesharing-Angeboten nutzen. Riis hofft auf eine neue Mobilitätskultur, an der sich bislang wenig ändert, obwohl die "Technologie immer grüner wird".

Regulierung nötig

Für Prof. Lahl steht fest: Ohne regulatorische Eingriffe geht es nicht, wenn man das Mobilitätsverhalten in den Griff bekommen will. Für den Amtschef des baden-württembergischen Verkehrsministeriums sind die Verkehrsemissionen trotz aller Klimapolitik der "Problembär". Auch HfWU-Professor Kesselring mahnte, dass es nicht um weniger Beweglichkeit gehe, sondern um ein neues Verständnis. "Die Treibhausemissionen gehen überall zurück, außer im Verkehr".

Auch wenn es absehbar ist, dass Vernetzung und geteilte Mobilität die kommenden Entwicklungen sind, bleiben viele Fragen offen. "Wir haben in Baden-Württemberg mehr Verkehrsverbünde als im Rest der Republik. Es drängt sich der Eindruck auf, dass trotz vieler erkennbarer Trends und Entwicklungen der Weg in die neue Mobilität unklar bleibt – sowohl technologisch als auch infrastrukturell und gesellschaftlich", sagte Prof. Reindl. Kesselring gab zu bedenken, dass es durchaus möglich sei, dass die neuen Innovationen nicht länger aus den Kernländern der Autoindustrie kommen, sondern auch aus Schwellenländern. Weber sieht die Branche dagegen auf dem richtigen Weg: "Es ist eine Übergangsphase, wir werden zu Mobilitätsanbietern". (AH)

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