Opel Astra Sports Tourer GSe: Ein bisschen Spaß muss (auch) sein

GSe: Dieses Kürzel stand bei Opel einst für „Grand Sport Einspritzung“ und war ein Versprechen für sportlich-dynamisches Vorankommen. Viele Jahrzehnte sind seit den Zeiten von Opel Monza GSe oder Commodore GSe ins Land gegangen – und jetzt haben die Rüsselsheimer das Kürzel wiederbeklebt. Nun aber mit anderer Konnotation: „GSe“ steht nun für „Grand Sport Electric“ und soll die elektrische Zukunft bei der Stellantis-Tochter betonen: "Die E-Offensive läuft auf Hochtouren", sagen die Opelaner, "Opel ist elektrisch."

Einer der ersten Vertreter ist der Opel Astra GSE – für Fuhrparks und Dienstwagenfahrer in der Kombi-Version Sports Tourer“ traditionell besonders interessant. "Generell sehen wir für den Astra einen großen Bereich der Dienstwagenfahrer", so Opel bei der Vorstellung des Fahrzeuges.

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Optisch bleibt der Sports Tourer dezent – vielleicht sogar etwas arg zurückhaltend: Neue 18 Zöller in schwarz sowie GSe-Fronstoßfänger und GSE-Heckdiffusor, das wars dann eigentlich schon. Auch im Innenraum gibt sich der GSe sehr zurückhaltend, bis auf das Logo in den Sitzlehnen ist wenig sportives Bling-Bling zu erspähen.

Einigermaßen sportlich dagegen lesen sich die technischen Daten, mit denen der Rüsselsheimer auf Kundenfang gehen will. Insgesamt stehen 225 PS Systemleistung (133kW/180 PS aus einem 1,6 Liter Turbo plus Elektromotor mit81,2 KW/110 PS) und ein maximales Drehmoment von 360 Newtonmeter zur Verfügung.

Vom Datenblatt zur Praxis – und da macht der Opel Astra Sports Tourer GSe eine wirklich gurte Figur: Der Kombi kommt flott aus dem Puschen und ebenso fix auf Touren. Das Zusammenspiel von Achtstufenautomatik und Motoren funktioniert in den verschiedenen Fahrmodi weitgehend ohne Makel – wenngleich beim beherzten Tritt aufs Pedal der Turbobenziner doch hörbar stöhnt. Für das 10 Millimeter Fahrwerk haben die Ingenieure dem Fahrzeug spezielle Koni-Stoßdämpfer mit unterschiedliche Dämpfungscharakteristik spendiert – mit dem Resultat: Der Astra liegt satt auf der Straße, ohne allzu hart gefedert zu sein. Dank optimierter Lenkung lassen sich auch Kurven präzise ansteuern, so dass tatsächlich ein Hauch Kurvenräuber-Feeling aufkommt. Das macht Laune! In Summe allerdings ist der Opel doch eher Kilometerfresser und flotter Cruiser.

Was das Auto auch für lange Touren prädestiniert, sind die speziellen, AGR-zertifizierten Alcántara GSe-Performance-Sitze. Die sind satt gepolstert, bieten reichlich Seitenhalt, verfügen über jede Menge Einstellmöglichkeiten – kurzum: Mega-bequem für die lange Dienstwagenfahrt.

Firmenwagenfahrer werden sich ebenso über den Platz im 516 bis 1.553 großen Gepäckabteil freuen. Vier Verzurrösen im Liter großen Kofferraum sorgen dafür, dass auch Koffer, Taschen und Co. jederzeit sicher verzurrt werden können. Die Heckklappe schwingt weit genug nach oben, um Beulen am Haupt zu vermeiden, erfreulich niedrig dagegen erleichtert die Ladekante das Beladen.

Wer sich für einen Plug-in-Hybrid entscheidet, muss vor allem eines mitbringen: Zum einen genügend Disziplin, um das Fahrzeug regelmäßig zu laden. Der 3,7 kW einphasige Onboard-Charger ist serienmäßig verbaut, braucht aber zähe sieben Stunden. Wer schneller laden möchte, muss zum 7,4 kW Onboard-Lader (Bruttopreis 500 Euro) greifen – immer noch knapp vier Stunden. Am schnellsten geht es an der Wallbox in knapp zwei Stunden – vorausgesetzt man investiert in ein Mode-3-Ladekabel zusätzlich noch einmal 249 Euro brutto.

Gut 60 Kilometer rein elektrisches Fahren sind für den Fronttriebler möglich – und das bis zu 135 km/h schnell. Beherzigt man die Gebote des Sprit- und Strom- sparenden Fahrens, kommt der vollgeladene Astra mit knapp drei Litern Benzin auf 100 Kilometer aus.

Fix ist der Preis noch nicht, den 5-türigen Opel Astra GSe gibt es für 45.510 Euro, für den größeren Kombis ist ein Aufpreis von geschätzten 1.500 bis 2.000 Euro zu erwarten.