Die deutsche Autoindustrie verliert trotz des gesamtwirtschaftlichen Aufschwungs an Fahrt. Im Mai lag die Zahl der Neuzulassungen mit 294.000 Fahrzeugen um elf Prozent unter dem Vorjahresniveau, teilte der Verband der Automobilindustrie in Frankfurt mit. Im April hatte das Minus 7 Prozent betragen. Als Gründe dafür nannte die Automobilindustrie den Mehrwertsteuereffekt vom Jahresbeginn sowie die breite Verunsicherung der Autokäufer wegen hoher Benzinpreise, steuerlicher Belastungen und der Klimadebatte. „Wir beobachten die aktuelle Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte mit Sorge“, sagte der neue VDA-Präsident Matthias Wissmann. Er forderte von der Politik klare Rahmenbedingungen, um wieder mehr Vertrauen bei den Bürgern zu schaffen und „den Knoten auch bei der Automobilnachfrage zum Platzen zu bringen.“ Nach Einschätzung von Branchenexperten warten viele Autofahrer den Ausgang der politischen Debatte um die Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase ab, um keine falsche Entscheidung zu treffen. (red/dpa)
Absatzeinbruch in der Autobranche
Mehrwertsteuer und Klimadebatte bremsen Autoindustrie; Käufer sind verunsichert.