Nach der moderaten Preisanpassung im Juli sind die Preise im August mehr als dreimal so stark gestiegen. So legte der Autoscout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) um 1,3 Prozent auf 19.153 Euro zu (Vormonat: 18.898 Euro). Erstmals seit März kletterte der Durchschnittspreis damit wieder deutlich über die 19.000 Euro-Marke. Der Preisabstand zum Vorjahresmonat änderte sich mit 4,6 Prozent kaum und beläuft sich auf 836 Euro (Vorjahr: 18.317 Euro). Für den Preisanstieg verantwortlich waren laut der Fahrzeugbörse alle Alterssegmente bis auf die Youngtimer. Das Angebot fiel durchgängig, während die Seitenaufrufe stark anzogen – bei den bis zu Einjährigen sogar zweistellig.
"Trotz Diskussionen um die Zukunft des Dieselmotors ist in Deutschland insgesamt bei gebrauchten Dieselfahrzeugen noch kein Preisverfall zu beobachten", sagt Stefan Page, Head of Strategic Accounts bei Autoscout24. "Unsere detaillierten Analysen im Auftrag einzelner Hersteller und Erstausrüster zeigen allerdings, dass dies nicht durchgängig für alle Fahrzeug- und Alterssegmente gilt. Zudem gibt es zwischen einzelnen Städten deutliche Unterschiede in der Preisentwicklung, aufgrund weiterhin drohender Fahrverbote. Ob die Prämien vieler Hersteller für alte Dieselfahrzeuge einen Einfluss auf die weitere Entwicklung nehmen, wird sich zeigen."
Im August lagen nahezu alle Alterssegmente im Plus - außer Youngtimer im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Diese verloren nach starkem Anstieg im Vormonat aktuell 0,5 Prozent (6.668 Euro). Beim Durchschnittspreis verzeichneten mit einem Prozent bis zu zwölf Monate alte Gebrauchtwagen den stärksten Anstieg im August (Durchschnittspreis: 28.445 Euro), zusammen mit Fahrzeugen im Alter von zehn bis 20 Jahren (4.956 Euro). Dahinter reihten sich Oldtimer ab 30 Jahren ein (plus 0,9 Prozent, 29.473 Euro), die damit weiterhin das teuerstes Segment darstellen. Die Preise für Gebrauchte im Alter von drei bis fünf Jahren stiegen wie schon im Vormonat um 0,4 Prozent (19.017 Euro). Um 0,3 Prozent kletterten die Preise bei fünf bis zehn Jahre alten Autos (12.118 Euro). Ein- bis Dreijährige legten um 0,2 Prozent auf 25.769 Euro zu.
Angebotsentwicklung: Sinkender Bestand in allen Altersklassen
Nach Zuwachs im letzten Monat, sorgte die Feriensaison im August für einen Abverkauf in sämtlichen Alterssegmenten. Trotz am stärksten gestiegener Preise gehörten junge Gebrauchte (Alter bis zu zwölf Monate) in der Ferienzeit ebenso zu den Verkaufsschlagern wie die günstigen, zehn bis 20 Jahre alten Gebrauchtwagen (je minus 4,8 Prozent). Knapp dahinter folgten fünf bis zehn Jahre alte Fahrzeuge (minus 4,2 Prozent) sowie Oldtimer (minus 3,9 Prozent) und ein- bis dreijährige Gebrauchte (minus 3,7 Prozent). Ebenso verringerte sich die Anzahl an Youngtimern (minus 3,4 Prozent). Drei bis fünf Jahre alte Gebrauchtwagen reihten sich dagegen trotz Bestandsabbau (minus 1,3 Prozent) als Letzte ein.
Das Ende der Ferienzeit in vielen Bundesländern sorgte auch bei den Seitenaufrufen für teils zweistellige Zuwachsraten. Damit wurden die leicht gesunkenen Seitenaufrufe vom Vormonat mehr als kompensiert. Den größten Anstieg an Interessenten verbuchten bis zu zwölf Monate alte Gebrauchte mit plus 10,1 Prozent. Dahinter reihten sich im August Oldtimer (plus 7,7 Prozent) und Youngtimer mit einem Anstieg um 6,2 Prozent. Mit Abstand folgten ein- bis drei Jahre alte (plus 3,9 Prozent), drei bis fünf Jahre alte (plus 2,9 Prozent) sowie fünf bis zehn Jahre alte Autos (plus 1,9 Prozent). Nur geringfügig gesteigertes Interesse lösten zehn bis 20 Jahre alte Fahrzeuge aus (plus 0,7 Prozent) und landeten in der Gunst potentieller Käufer am Ende des Feldes.