Der Durchschnittspreis im monatlichen Autoscout24-Gebrauchtwagen-Preis-Index (AGPI) ist im September auf 18.458 Euro gestiegen, den vorläufigen Jahreshöchstwert. Mit 0,8 Prozent war der Anstieg aber nur noch rund halb so stark wie im Vormonat (August: 1,5 Prozent, 18.317 Euro). Insbesondere ältere Fahrzeuge im Alter von über zehn Jahren legten diesmal preislich überdurchschnittlich zu. Angebot und Nachfrage gingen zurück.
"Die Ein- bis Dreijährigen tanzten diesen Monat als einzige aus der Reihe", sagte Stephan Spaete, Senior Vice President Sales & Operations bei Autoscout24. "Während das Angebot in allen anderen Segmenten abnahm, stieg es bei den Ein- bis Dreijährigen. Das Mehr an Rückläufern aus Autovermietungen und das jüngst verstärkt angebotene Kurzzeit-Leasing waren unter anderem Gründe hierfür. Das gestiegene Angebot bei den Ein- bis Dreijährigen führte dazu, dass bei ihnen der Preis der sank und die Nachfrage deutlich stieg."
Fast alle Alterssegmente legten im September preislich zu. Einzig die ein- bis dreijährigen Gebrauchtwagen (Durchschnittspreis: 25.164 Euro) schlossen den Monat mit einem Minus von 0,4 Prozent ab. Alle anderen Segmente nahmen zu. Der Durchschnittspreis für drei bis fünf Jahre alte Fahrzeuge kletterte um 0,2 Prozent (18.903 Euro). Für bis zu zwölf Monate alte Gebrauchte wurden ein Prozent höhere Preise verlangt (27.665 Euro). Gebrauchte im Alter von fünf bis zehn Jahren stiegen preislich um 1,4 Prozent (11.879 Euro). Die stärksten Sprünge verzeichneten ältere Fahrzeuge: Oldtimerpreise stiegen zum Vormonat um 2,2 Prozent auf 25.600 Euro. Damit lagen die über 30-Jährigen im September rund 980 Euro über ihrer Einpreisung zu Jahresanfang (24.623 Euro), allerdings auch rund 630 Euro unter dem Höchstwert vom April 2016 (26.227 Euro). Fahrzeuge im Alter von zehn bis 20 Jahren legten um 2,3 Prozent (4.663 Euro) zu. Den deutlichsten Preisanstieg verbuchten allerdings erneut Youngtimer (20 bis 30 Jahre) mit 3,8 Prozent (6.669 Euro).
Angebotsentwicklung: Überwiegend im Minus – nur Ein- bis Dreijährige im Plus
Das schrumpfende Angebot sorgte im September für eine gewisse Beruhigung des Marktes. Doch die ein- bis dreijährigen Gebrauchtwagen fielen erneut aus dem Rahmen: Das Angebot stieg um 1,6 Prozent. Der Bestand der bis zu einjährigen Fahrzeuge sank hingegen aufgrund von Preisaktionen und dem forcierten Abverkauf von Tageszulassungen um beachtliche 3,3 Prozent – dies war der stärkste Rückgang. Dahinter folgten zehn bis 20 Jahre alte Gebrauchte mit minus 2,9 Prozent. Oldtimer (ab 30 Jahren) wurden zum nahenden Saisonende 2,6 Prozent weniger angeboten. Der Anteil bei den drei bis fünf Jahre alten Gebrauchtfahrzeugen sank um 2,0 Prozent, in der Kategorie Youngtimer (ab 20 Jahre) um 1,8 Prozent. Inserate der fünf bis zehn Jahre alten Gebrauchten lagen 1,6 Prozent unter dem Vormonatswert.
Nachfrageentwicklung: Young- und Oldtimer verlieren am meisten Interessenten
Überwiegend rückgängig entwickelte sich die Nachfrage im September. Nur die ein- bis dreijährigen Fahrzeuge (plus 2,4 Prozent) legten in dieser Rubrik zu. Junge Gebrauchte im Alter bis zu zwölf Monaten verloren mit 0,2 Prozent am wenigsten. Ebenso moderat entwickelten sich die drei bis fünf Jahre alten Gebrauchtwagen (minus 0,3 Prozent) sowie die fünf bis zehn Jahre alten Fahrzeuge (minus 0,9 Prozent). Ab einem Fahrzeugalter von zehn Jahren sank das Interesse stärker. Gebrauchte im Alter von zehn bis 20 Jahren verloren 5,1 Prozent. Am stärksten ging die Nachfrage allerdings bei Youngtimern zurück (minus 10,6 Prozent. In dieser Kategorie fallen die Schwankungen jedoch generell größer aus. Auf Oldtimer entfielen im Monatsvergleich ebenfalls weniger Suchanfragen (minus 6,9 Prozent). Erfahrungsgemäß sorgt die Herbstsaison und damit das vierte Quartal für ein steigendes Interesse der Suchenden sorgen.