Der Chef des Autokonzerns Renault, Carlos Ghosn, hat am Dienstag europäische Maßnahmen zur Rettung der Autobranche gefordert. In diesem Jahr könnten 15 bis 20 Prozent der Arbeitsplätze der europäischen Hersteller verloren gehen, sagte Ghosn bei einer Konferenz im Pariser Wirtschaftsministerium über Staatshilfen. Nach einem Rückgang um ein Viertel im vierten Quartal 2008 werde die Autoproduktion in Europa 2009 um 15 Prozent fallen. Ghosn sprach von einer „brutalen und globalen Krise“. Es fehle an günstigen Krediten, aber zwei Drittel der Autos in Europa würden auf Kredit gekauft. Die Hersteller müssten in neue Produkte und neue Werkzeuge investieren. Außerdem sei jeder dritte europäische Zulieferer in einer „sehr schwierigen“ Lage. „Es geht um das Überleben einer Anzahl Hersteller, Lieferanten und Händler“, sagte Ghosn. Die Krise biete aber eine Chance, Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen. Dazu müssten die Unternehmen, der Staat, die EU und die Gewerkschaften zusammenarbeiten. Langfristig sieht Ghosn für die Branche keine Probleme, auch wenn es eine Konzentration geben werde. „Das Produkt Auto ist nicht zu ersetzen“, sagte er. Je nach Weltgegend hätten aber unterschiedliche Technologien Vorteile. Es werde daher unterschiedliche Ansätze geben. In Europa habe der Diesel noch eine Zukunft. Renault sei entschlossen, die Beschäftigung in Frankreich zu halten, und zähle auf den Staat, dafür die Bedingungen zu schaffen. (dpa)
Carlos Ghosn: EU muss Überleben der Autobranche sichern

In diesem Jahr könnten 15 bis 20 Prozent der Arbeitsplätze der europäischen Hersteller verloren gehen, sagte Ghosn bei einer Konferenz im Pariser Wirtschaftsministerium über Staatshilfen.