Von Johanna Auguste Koch
Bis 2006 war Fiat in Deutschland mit der Gebrauchtwagenmarke AutoExpert am Markt. Jetzt will der italienische Importeur ein ganz neues Label kreieren. AUTOHAUS sprach exklusiv mit Franco Marianeschi, dem mittlerweile ehemaligen Direktor Großkunden, Mietwagen und Gebrauchtwagen bei Fiat, noch bevor sein Wechsel zu Maserati in Italien bekannt wurde.
Herr Marianeschi, wie schätzen Sie die aktuelle Lage auf dem Gebrauchtwagenmarkt ein?
F. Marianeschi: Das Geschäft draußen ist derzeit ein bisschen schwierig, ohne dass wir vom Konzern her sehr viel Einfluss darauf haben. Wir überlegen, eine Gebrauchtwagen-Dachmarke einzuführen oder tatsächlich individuelle Marken für die jeweiligen Brands. Da sind wir noch in der Entscheidungsphase.
Es besteht also Handlungsbedarf.
F. Marianeschi: Ja. Wirwollen zusammen mit unserer Zentrale eine neue Gebrauchtwagen-Marke kerieren. Aber eine Marke muss etwas beinhalten. Es muss ein Kundenversprechen dahinter sein. Es muss vielleicht ein Finanzierungsangebot dahinter sein, man muss eine Probefahrt machen können, die Qualität muss - das steht im Gebrauchtwagenbereich an oberster Stelle - eine große Rolle spielen und das Fahrzeug muss scheckheftgepflegt sein. Alle diese Elemente wollen wir in diese Marke mit einbringen. Alles muss zu 100 Prozent stimmen.
Fiat hatte früher die Gebrauchtwagenmarke AutoExpert. In einigen Ländern existiert sie noch. Könnte man die Marke in Deutschland wiederbeleben?
F. Marianeschi: Das wäre eine Option, aber eher die unwahrscheinlichere. Denn gerade im Gebrauchtwagengeschäft ist es schwierig, eine Marke wiederzubeleben.
Bis wann kann der Handel mit der neuen GW-Marke rechnen?
F. Marianeschi: Voraussichtlich 2014 - aber letztlich natürlich so schnell wie möglich. Im Moment konzentrieren wir uns in erster Linie auf das Thema Restwertstabilität.
Das ganze Interview mit Franco Marianeschi über den Spagat zwischen Restwertstabilität und Marktanteilssicherung bei Fiat lesen Sie in der neuen AUTOHAUS 7/2013, die am Dienstag erschienen ist.