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Abgastest: Gestiegene Kfz-Steuer wegen WLTP-Umstellung

25.08.2020 11:53 Uhr
Abgastest: Gestiegene Kfz-Steuer wegen WLTP-Umstellung
Im September 2018 wurde von NEFZ auf WLTP umgestellt.
© Foto: Volkswagen

Seit September 2018 gilt das WLTP-Testverfahren, das Autofahrern seitdem höhere Kfz-Steuern eingebrockt hat. Neufahrzeuge werden laut eines Berichts des Bundesfinanzministeriums in der Regel durchschnittlich um fast 40 Prozent höher belastet.

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Autofahrer müssen wegen des vor zwei Jahren eingeführten strengeren Abgastests deutlich mehr Kfz-Steuer zahlen. Wegen der realitätsnäheren CO2-Prüfwerte würden Neufahrzeuge in der Regel im Durchschnitt um fast 40 Prozent höher belastet, heißt es in einem Bericht des Bundesfinanzministeriums an den Finanzausschuss des Bundestags, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Dienstag schrieb. Der Bericht lag der Deutschen Presse-Agentur ebenfalls vor.

Im September 2018 war für neu zugelassene Autos die neue europäische Abgasnorm WLTP eingeführt worden. Das Messverfahren soll für realistischere Werte bei den Schadstoffemissionen sowie beim Verbrauch sorgen. Laut Ministeriumsbericht wurden bei 98 Prozent der Neuzulassungen nominal höhere Abgaswerte gemessen als nach dem alten Verfahren.

Dem Bericht zufolge betrug die durchschnittlich erhobene Kraftfahrzeugsteuer bei erstmals zugelassenen Fahrzeugen ein Jahr vor der Umstellung im September 2017 noch 150 Euro. Nach der Einführung von WLTP stieg sie dann auf 210 Euro. Die Gesamteinnahmen aus der Kfz-Steuer stiegen von 8,9 Milliarden Euro im Jahr 2017 auf 9,4 Milliarden Euro 2019. Das ist ein Plus von fünf Prozent. Die Höhe der Kfz-Steuer ist an den CO2-Ausstoß gekoppelt.

Seit Anfang 2020 ist dem Bericht zufolge die durchschnittlich gezahlte Kraftfahrzeugsteuer wieder gesunken - und zwar bis Juni auf 201 Euro. Das führt das Ministerium vor allem darauf zurück, dass der Anteil von Pkw mit alternativen, klimafreundlicheren Antriebsarten gestiegen ist. Auch wegen höherer staatlicher Prämien hat sich die Nachfrage nach Elektroautos zuletzt erhöht.

Reform in Planung

Die Bundesregierung plant eine Reform der Kfz-Steuer. Für den Klimaschutz sollen von 2021 an für neue Autos mit hohem Spritverbrauch höhere Kfz-Steuern fällig werden. Der vorgelegte Regierungsentwurf berücksichtigt laut Bericht die höhere Belastung durch den WLTP-Test. Der Entwurf sehe mit progressiv gestaffelten Steuersätzen eine "moderate Anhebung" vor - um Klimaschutz sowie bezahlbare und sozial gerechte Mobilität im Ergebnis vereinbar zu gestalten. (dpa)

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KOMMENTARE


MV

25.08.2020 - 13:20 Uhr

Ein Kunde hat es treffend ausgedrückt. Früher wussten wir, dass Fahrzeuge mit Breitreifen oder einem höheren Fahrzeuggewicht z. B. durch mehr Ausstattung auch mehr Kraftstoff brauchen. Heute wissen wir es amtlich und dafür zahlen wir. Was er noch gesagt hat, könnt Ihr Euch denken ...


Seilertoni

25.08.2020 - 17:37 Uhr

Diese Umstellung ist eigentlich nur eine Erhöhung der Kfz-Steuer durch die Hintertüre unter dem Deckmantel des Umweltschutzes. Ein Auto, das noch unter NEFZ zugelassen ist, verbraucht real (an der Tankstelle) genauso viel Kraftstoff wie das gleiche Auto unter WLTP - nur, dass der WLTP-Zyklus dynamischer und mit höheren Geschwindigkeiten gefahren wird, folglich mehr Kraftstoffverbrauch im Zyklus und deshalb eine höhere Steuer. Klasse gemacht!


Alter Zausel

25.08.2020 - 20:27 Uhr

Da man jeden Euro nur einmal ausgeben kann, schadet die sich ständig drehende Preisspirale - besser Abzockerei - der Autofahrer allen Branchen. Wem ist damit gedient, wenn alle Bürger weniger Einkommen zur Verfügung haben? KEINEM! Wem schadet es? ALLEN! Irgendwo muss ja wieder Geld eingespart werden. Wer partizipiert davon wenn die breite Mehrheit der Bürger mehr Geld zur Verfügung hat? ALLE - denn es hält die Wirtschaft auf Trab! Pferde machen übrigens auch Mist - zurück in die Steinzeit oder zu Pferdefuhrwerken ist auch keine Lösung.


FC

26.08.2020 - 09:29 Uhr

Es gehören immer zwei dazu - der, der es macht und der, der es zulässt. Wenn wir uns nur aufregen, aber nix dagegen tun, ändert sich nichts und es geht immer so weiter, dass wir vermitteln: "Mit uns kann man es machen!!"


Rudolf Irgmaier

26.08.2020 - 14:47 Uhr

Da geht es doch nur um Abzocke, ich werde mir erst einmal überlegen, ob ich mir wieder ein deutsches Auto kaufe, da sollen dann andere verdienen.


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