Autos mit alternativen Antrieben werden aus Sicht führender Batterieexperten den Massenmarkt nur nach und nach erobern. "Nur die Summe vieler kleiner Schritte wird zur Lösung führen", sagte der Chef der Batteriesparte im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Otmar Frey, am Mittwoch bei einem Fachkongress in Hannover.
Die Experten halten das Ziel der Bundesregierung für gewagt, die hierzulande bis zum Jahr 2020 rund eine Million Elektrofahrzeuge sehen will. "Ich habe meine Zweifel, muss ich ganz ehrlich sagen, dass das zu erreichen ist", sagte Johann-Friedrich Dempwolff, der beim Batteriespezialisten Johnson Controls in Hannover für die Industrie- und Regierungsbeziehungen verantwortlich ist.
Am wahrscheinlichsten sei es, dass Diesel und Benziner zunächst zusätzliche Batteriesysteme erhalten, die zunehmend auch den Antrieb unterstützen. Die Rückgewinnung von Bremsenergie, die später beim Schub hilft, sei dafür ein Beispiel. Diesen "Micro-Hybriden" dürften dann zunehmend echte Hybride folgen, in denen per Stecker aufladbare Batterien den klassischen Verbrennungsmotor zeitweise ersetzen. Rein batteriebetriebene E-Autos dürften dagegen lange eine Nische bleiben. (dpa)
D.Buschhorn