Nach dem Gespräch mit Fiat-Chef Sergio Marchionne macht sich der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) "größte Sorgen" um den Opel-Standort Kaiserslautern. Er habe nun "mehr Zweifel als vorher", sagte Beck am Freitag in Mainz. Die Fragezeichen bezögen sich auf die Standorte, die Sicherheit und die Zahl der Arbeitsplätze sowie die Tragfähigkeit des Konzepts. Er und der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) hätten ein "Kurzprotokoll" diktiert und an andere Opel-Länder sowie an Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) weitergeleitet, sagte Beck. Teil des Fiat-Konzepts sei es, die Motorenproduktion aus Effizienzgründen an einem Standort zu konzentrieren. "Das würde heißen: Aus für den Powertrain", sagte Beck. In Kaiserslautern gibt es ein Komponentenwerk mit etwa 2.300 Beschäftigten und eine Motorenfertigung ("Powertrain") mit noch einmal rund 1.100 Mitarbeitern. Seine Landesregierung halte an den vier deutschen Opel-Standorten fest. In Kaiserslautern trifft das Sparkonzept von Fiat wie erwartet auf Widerstand. "Wir machen das nicht mit", sagte der Kaiserslauterer Betriebsratschef Alfred Klingel am Freitag. Unter diesen Voraussetzungen stünden die geplanten Beiträge der Beschäftigten für eine Zukunft von Opel auf der Kippe. "Warum sollten wir unsere eigene Beerdigung selbst bezahlen?" Er habe mit den Fiat-Plänen große Probleme, sagte Klingel. Marchionne sieht Verhandlungsmarathon Marchionne hatte zuvor gesagt, zur Zukunft des Opel-Standorts Kaiserslautern gebe es "noch viel zu verhandeln". Bei den Opel-Plänen sei alles im Fluss. "Die ideale Lösung wäre ein Abschluss bis Ende des Monats. Wir hoffen, vor Ablauf der von (US-Präsident Barack) Obama gesetzten Frist in der Lage zu sein, eine Lösung zu finden." Der amerikanische Opel-Mutterkonzern General Motors muss bis Ende des Monats ein realistisches Sanierungskonzept präsentieren, sonst droht die Insolvenz. (dpa)
Fiat-Pläne: Beck sorgt sich um Opel-Werk Kaiserslautern

Nach einem Gespräch mit Fiat-Chef Sergio Marchionne glaubt der rheinland-pfälzische Ministerpräsident kaum noch daran, dass der Komponenten-Standort von Sparmaßnahmen verschont bleibt.