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Gescheiterte Pkw-Maut: Keine Klage gegen Ex-Verkehrsminister Scheuer

28.12.2023 14:32 Uhr | Lesezeit: 2 min
Andreas Scheuer (CSU)
Ex-Verkehrsminister Andreas Scheuer droht keine Klage wegen der gescheiterten Pkw-Maut.
© Foto: picture alliance/dpa | Sven Hoppe

Die Pkw-Maut war ein Prestigeprojekt der CSU in der Bundesregierung und platzte spektakulär. Für den Staat kam eine Millionenrechnung hinterher - dem damaligen Minister droht deswegen jetzt keine Klage.

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Das Bundesverkehrsministerium geht wegen der Folgekosten der gescheiterten Pkw-Maut nicht juristisch gegen den früheren Ressortchef Andreas Scheuer (CSU) vor. Wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte, folgt es damit einem Gutachten, das im Ergebnis von einer Klage wegen möglicher Haftungsansprüche abrät. 

Die unabhängigen Gutachter kämen zu dem Schluss, dass zwar eine Haftung aus einem öffentlich-rechtlichen Amtsverhältnis in Betracht komme, erläuterte das Ministerium. Sie hätten aber gleichzeitig "auf das ganz erhebliche Prozessrisiko und die begründeten Zweifel an der Durchsetzbarkeit möglicher Ansprüche" verwiesen. Das Ministerium folge der Empfehlung, um weiteren Schaden für den Steuerzahler abzuwenden. Es betonte zugleich: "Unabhängig davon bleibt es bei der unbestrittenen politischen Verantwortlichkeit von Bundesminister a.D. Scheuer."

Die Pkw-Maut - ein Prestigeprojekt der CSU in der damaligen Bundesregierung - war 2019 vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als rechtswidrig gestoppt worden. Damals war Scheuer Verkehrsminister. Der Bund musste in der Folge 243 Millionen Euro Schadenersatz an die einst vorgesehenen Betreiber zahlen. Das hatte eine Verständigung nach einem Schiedsverfahren ergeben.

Der heutige Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte das Gutachten im Juli 2023 in Auftrag gegeben, um zu prüfen, ob Haftungsansprüche gegen seinen Vorgänger Scheuer bestehen und gerichtlich durchsetzbar sind.

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KOMMENTARE


Chris Schwartz

28.12.2023 - 17:36 Uhr

Klar, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, und ein FDP-Minister seinen Vorgänger nicht in die Haftung nehmen will. Sonst könnte ja vielleicht sein Nachfolger ihn für seine Fehler in Haftung nehmen. Aber Herr Scheuer hat eine ganz besondere kriminelle Energie entwickelt und Verträge in vollem Bewusstsein der Unrechtmäßigkeit schnell noch unterschrieben, um Fakten zu schaffen. Dass er damit jetzt uns Steuerzahlern über 230 Millionen Schadenersatz um den Hals hängt, interessiert weder ihn noch seine Politikerkollegen. So muss man sich nicht wundern, wenn die AfD immer mehr Zulauf bekommt, obwohl die ja erwiesenermaßen ebenfalls korrupt sind. Ich jedenfalls empfinde Scham für solche gewählten Volksvertreter und Repräsentanten unseres Landes. Pfui!


Wilhelm Trögele

28.12.2023 - 18:47 Uhr

Mir kommen die Tränen. Die ganze CSU gehört in die Haftung genommen.


Danilo Zurek

29.12.2023 - 08:13 Uhr

Ich persönlich halte so etwas für einen Fehler. Man sollte ihn gemeinsam mit Scholz und Merz in einen großen schwarzen Plastiksack packen und für 5 Tage an einen sonnigen Platz in Südafrika zwischenparken.


Rudi S.

29.12.2023 - 09:01 Uhr

Eine Krähe kratzt der anderen kein Auge aus!


Werner Salzmann

29.12.2023 - 09:12 Uhr

Die Europäische Ungerechtigkeit geht weiter. Schuld sind die Länder, die die Kfz-Steuer nicht verändern wollten. Wir hätten eine Maut wie in x Ländern. Aber alle dürfen durch Deutschland fahren ohne Gebühren!


Werner Offermann

29.12.2023 - 12:00 Uhr

Wenn man rückblickend die Leristungen und Fehlentscheidungen der letzten 4 Verkehrsminister bewertet, war Können nicht vorhanden. Es wurde nur Parteipolitisch gedacht. Darum hätte Herr Scheuer abschreckend in Haftung genommen werden müssen, auch wenn dieses weiteres Steuergeld gekostet hätte. Außerdem hat sich keiner dieser Herren ausreichend um das Thema LKW von der Straße gekümmert. Die dadurch entstandene Verkehrsdichte ist für uns PKW-Fahrer mehr wie gefährlich und Sonntagsfahrverbote werden zu oft nicht eingehalten.


C.F.

29.12.2023 - 13:21 Uhr

im nächsten Leben wähle ich von Anfang an eine legale Kriminelle Karriere und gehe in die Politik. Man fühlt sich nicht mehr vertreten und verstanden, von Denen die man gewählt hat, sondern nur noch betrogen, ausgequetscht und nicht gleich behandelt. In diesem Sinne, möge das neue Jahr für die Mehrheit besser laufen und Zukunftsorientierter sein. Kopf Hoch!!


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