Der EU-Industrieausschuss will den Kommissionsvorschlag zum Klimaschutz weitgehend kippen. Dies sei "industriepolitisch notwendig und umweltpolitisch vertretbar", wird der EU-Abgeordnete Werner Langen in der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) zitiert. Demnach soll der Grenzwert von 120 g/km nicht 2012, sondern erst 2015 gelten und "zeitlich gestaffelt" werden. Ein Viertel der Fahrzeugflotte müsste bereits 2012 die Grenzwerte erreichen, die Hälfte 2013 und die gesamte Flotte erst 2015. Dem Bericht zufolge sollen zudem die Strafen für die Grenzwertüberschreitung halbiert und ebenfalls zeitlich gestaffelt werden. Der langfristige CO2-Grenzwert von 90 g/km wurde vom Industrieausschuss ganz gestrichen und gegen neue Verhandlungen im Jahr 2015 ausgetauscht. Firmen, die weniger als 5.000 Autos im Jahr europaweit zulassen oder deren Anteil an den in den in der EU zugelassen Fahrzeugen weniger als ein Prozent ausmacht, sollen für fünf Jahre von den Auflagen befreit werden. Ebenfalls sollen technische Verbesserungen, die nicht am Motor vorgenommen werden, aber den CO2-Ausstoß senken, anerkannt und als Gutschrift angerechnet werden. Neben dem Industrieausschuss befasst sich im EU-Parlament auch der Umweltausschuss mit den Klimaauflagen. Ein Bericht wird Ende des Monats erwartet. (tk)
Medienbericht: EU-Abgeordnete wollen höhere CO2-Grenzwerte

Laut einem Medienbericht wollen EU-Abgeordnete die von der EU-Kommission vorgeschlagenen CO2-Bestimmungen deutlich abschwächen. Die Grenzwerte sollen zeitlich gestaffelt, später eingeführt, und die Strafen gesenkt werden.