Ziel sei es, dass K&L-Betriebe als seine Kunden wirtschaftlich erfolgreich arbeiten könnten, skizzierte der Sehon-Geschäftsführer die Unternehmensphilosophie. Dass dies auch in schwierigen Zeiten trotz Diskussionen um Stundenverrechnungssätze und Ersatzteilpreise noch funktionieren kann, machte er an der Zahl 25 Prozent fest: "Wir haben in Fellbach bei Stuttgart das neue Lackier- und Karosseriezentrum der Unternehmer Andreas und Frank Eisemann mit geplant und gebaut. Mit der selben Belegschaft wie vorher realisiert man dort eine Umsatzsteigerung von 25 Prozent – weil der Workflow passt und die Werkstatt nicht mehr ständig an ihrer Kapazitätsgrenze arbeitet." Intelligente Prozesse, also wiederkehrende Arbeiten, die in einer hohen Qualität ausgeführt werden und zeitgleich die Erträge steigern – was es dazu braucht, erläuterte der gelernte Karosseriebauer im folgenden an vielen praktischen Beispielen.
Ganzheitlichkeit auf beiden Seiten
Wichtig sei ein ganzheitlicher Ansatz beim Unternehmer und seinem Dienstleister, betonte Tiemo Sehon: "Wir bieten auf allen Ebenen Lösungen an, die ihre Belegschaft dabei unterstützen, Höchstleistung zu bringen: Ergonomische Arbeitsplätze, kurze Wege durch Ordnung im Betrieb, Arbeitsschutz durch Umsetzung aller gesetzlichen Normen und Vorgaben."
Ebenso entscheidend sei aber, dass der Unternehmer selbst die Arbeitsabläufe richtig einschätze: "80 Prozent der Arbeit wird in der Vorbereitung geleistet, 10 Prozent in der Lackierkabine und 10 Prozent im Finish. Wenn das Geld also vor allem in der Vorbereitung verdient wird, sollten die Abläufe dort im Fokus stehen. Ein zweiter wichtiger Schritt ist, die unbezahlten Nacharbeiten am Ende der Prozesskette auf ein Minimum zu beschränken." Zwar sei die eigentliche Lackierkabine das teuerste Gut im K&L-Betrieb, wirklich lackiert werde aber nur in 25 bis 35 Prozent der Zeit.
Umso entscheidender ist die optimale Organisation aller vor- und hinterher ablaufenden Arbeitsschritte, unterstrich Sehon und machte klar: "Ich bin kein Verfechter einer einzigen Workflow-Philosophie. In der Praxis kann auf unterschiedliche Arten Geld verdient werden, insofern das umgesetzte Konzept in sich stimmig ist – ob modernes All-in-One oder klassisches Routing ist dann zweitrangig."
Service von Anfang an
Um diese Entscheidung zu ermöglichen, werden die Betriebsinhaber von Beginn jeder Neu- oder Umbaumaßnahme an vollumfänglich beraten. "Wir stellen schon im Vorfeld Zahlen zur Verfügung und legen dezidierte Berechnungen vor. Auf dieser Grundlage wird gemeinsam festgelegt, wieviel Geld in welche Technik investiert wird", beschrieb Tiemo Sehon sein Konzept, zu dem natürlich auch umfassende Serviceleistungen im Nachgang gehören.
Gerade im Bereich Energieeffizienz sei eine ganze Menge möglich: "Wer heute auf die richtigen Systeme setzt, wird begeistert sein, wie schnell sie sich amortisieren. Über Wärmerückgewinnung, Umschaltsysteme oder Frequenzumformer können Energiekosten um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Zudem gibt es staatliches Fördergeld für die Reduzierung des CO2-Ausstosses. Seit 2013 haben wir durch den Umbau von Altanlagen und die Nutzung moderner Technik über 16 Millionen Tonnen CO2 eingespart", rechnete Sehon nicht ohne Stolz vor. Durch den Einsatz eines eigenen Blockheizkraftwerkes und die Einspeisung von erwärmtem Kühlwasser in die Lackieranlage und Haustechnik sei bereits heute eine Energie-Autarkie von bis zu 80 Prozent möglich. Diese Ergebnisse können sogar noch gesteigert werden, sobald Stromspeicher-Technik bezahlbar und damit wirtschaftlich wird.
Welche wichtige Rolle der Einsatz der richtigen Lackprodukte auf funktionierende Prozesse im K&L-Betrieb hat und welcher Kooperationspartner bei der Entwicklung der auf der Automechanika vorgestellten Weltneuheit Sehon Application Manager beteiligt war, lesen Sie in der kommenden Ausgabe von SchadenBusiness, die gemeinsam mit AUTOHAUS 23/24 am 17. Dezember erscheinen wird. (kt)