Als 2008 bei Control€xpert das erste Mal das Thema künstliche Intelligenz diskutiert wurde, wurden schnell die Leistungsgrenzen der damals verfügbaren Hardware offenbar. Also legte man erst einmal, so C€-Vertriebschef Breuer, eine Pause ein, um dann 2015 intensiv und erfolgreich bei den Innovationstechnologien KI und Deep Learning durchzustarten. Mittlerweile verfügt das Landefelder Unternehmen über mehrere Fachabteilungen, darunter eine eigens dem Thema gewidmete 30-köpfige Forschungseinheit, bestehend aus Data Scientisten. Die setzen sich damit auseinander, wie neue Technologien sinnvoll in aktuelle Schadenprozesse integriert werden können.
Dabei sei es, so Breuer, nicht die Intention seines Hauses, eine Entwicklung im Sinne von "Mensch gegen Maschine" anzustoßen, sondern vielmehr innovative Lösungen zu finden, bei denen der "Mensch mit Maschine" von künstlicher Intelligenz profitiere. Nur die Kombination von menschlicher und künstlicher Intelligenz sei der Schlüssel bei der sinnvollen Anwendung solcher Zukunftstechnologien in einer datengetriebenen Welt. Nicht zuletzt deshalb, da Computer von Menschen programmiert und mit Daten gefüttert werden müssten.
KI aus Schadengeschäft nicht mehr wegzudenken
Ein Ergebnis dieser Entwicklung werde sein, das stellte Breuer seinen Ausführungen voraus, dass KI den aktuellen Schadenprozess nicht obsolet machen, aber stark verändern werde. Mit einem kurzen Exkurs in die Welt der Robotertechnik vermittelte er anschließend eindrucksvoll, was KI heute schon zu leisten vermag und welche enorme Weiterentwicklung selbstlernende Systeme in kurzen Zeitabschnitten bewältigen können.
Bei Control€xpert stützt man sich auf das Knowhow von Experten aus Mathematik oder Physik, die – gekoppelt mit der fachlichen Expertise von 350 Kfz-Profis – Algorithmen für die zielgerichtete Verarbeitung großer Datenmengen im Schadengeschäft und damit zur Optimierung von Prozessen entwickeln. Hinzu kommen dann natürlich noch, als entscheidende Komponente, die entsprechenden Daten, mit denen KI-Tools trainiert werden können. Für Control€xpert ist das nach eigenem Bekunden insofern kein Problem, da man über einen umfangreichen Datenpool verfüge. Allein im deutschen Markt würden täglich gut 25.000 Vorgänge – Rechnungen, Kostenvoranschläge oder Schadenbelege – bearbeitet, die 200.000 Lichtbilder enthielten.
Schadenprozess der Zukunft
Wie sich nun eine Schadensteuerung wesentlich intelligenter und effizienter durchführen lässt, zeigte Breuer am Beispiel des Kaskoschadenprozesses. Denke man diesen Prozess neu, ließen sich schnell einige potentielle Vereinfachungen ausmachen, die sich nach Ansicht von Control€xpert in den nächsten Jahren im Markt durchsetzen werden. Zwei Entwicklungstreiber seien dabei auszumachen: Einmal könne man aus der Verwertung der steigenden Anzahl von Telematikdaten aus den Fahrzeugen Rückschlüsse ziehen, wie sich Schadenprozesse verändern ließen. Zum anderen sei das Thema Bilderkennungstechnologie, an dem man seit über vier Jahren forsche, schon heute greifbar. So könne man bereits eine automatische Kalkulation auf Basis von Lichtbildern oder Videogutachten erstellen bzw. mit Werten vorbelegen und Sachverständige oder Werkstätten effizient unterstützen.
Bilderkennung und Telematik auf dem Vormarsch
Welche Möglichkeiten sich dem Schadenbusiness heute schon bieten, wie künstliche Intelligenz die Schadenregulierung zukünftig weiter verändern wird, welche Rolle der Mensch in diesem Wandel weiterhin spielen wird und wie die Vision des Hauses Control€xpert ausschaut, all das erfahren Sie im Jahresabschlussheft von AUTOHAUS Schadenbusiness, das gemeinsam mit AUTOHAUS 23/24 am 16. Dezember erscheinen wird. (se)