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ACE: Unfallforscher sollten ihren Blick auf Multimedia im Auto richten

28.09.2012 19:19 Uhr
Zu viele Multimediaanwendungen im Auto lenken den Fahrer ab, denn sein Gehirn kann die Vielzahl der Reize nicht bearbeiten.

Multimedia gehört heutzutage bei vielen Fahrzeugen zur Standardausstattung. Der ACE Auto Club Europa warnt jedoch vor Systemen, die den Fahrer ablenken können und fordert die Hersteller, sich in der Produktion mehr an die Verkehrssicherheit anzupassen.

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Der ACE Auto Club Europa betrachtet die Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen im ersten Halbjahr 2012 zwiespältig. Zwar sind weniger Tote im Straßenverkehr zu verzeichnen, doch die Zahl der Unfälle ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,7 Prozent gestiegen. "Positiv ist der Rückgang der Verkehrstoten gerade bei Motorradfahrern und jungen Menschen zu bewerten. Ein Blick auf den Anstieg der Gesamtunfallzahlen und der Verunglückten zeigt aber, dass bei der Verkehrssicherheit in Deutschland immer noch viel zu tun ist." erklärt Matthias Knobloch, Leiter Verkehrspolitik des ACE.

Multimedia lenkt ab

Eine Ursache für die weiterhin hohen Unfallzahlen könnte aus Sicht des ACE auch im Einzug von immer mehr Multimediaangeboten im Auto liegen. "Wir sehen, wie rasant sich diese in modernen Autos verbreiten. Das kann die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Hier liegt ein bedeutendes Aufgabenfeld für qualifizierte Unfallforschung," schätzt Knobloch. So sollte beispielsweise zügig geklärt werden, wie groß der Anteil der durch Ablenkung verursachten Verkehrsunfälle tatsächlich ist und ob sich daraus ein besonderer Regelungsbedarf ergibt. "Wir halten es nicht für zielführend, sich bei Unfallursachen auf Mutmaßungen zu stützen, wonach Fahrer zunehmend Schwierigkeiten im Umgang mit modernen Multimediaangeboten und bestimmten Assistenzsystemen im Auto haben. Besser ist es, wenn die Unfallforschung ihren geschärften Blick auf diese Entwicklung richtet und Vorschläge zur Gewährleitung der Verkehrssicherheit unterbreitet," erklärt der Leiter der Verkehrspolitik.

Optimierungspotential bei Multimediasystemen

Wer heute Staufallen auf der Autobahn entgehen will, setzt immer häufiger auf moderne und umfangreiche Multimedia-Angebote im Auto. Navigationssysteme dienen auch als Wegweiser, um nicht in Engpässe zu geraten. Sie bergen aber auch beträchtliche Risiken, wenn sie manuell während der Fahrt bedient werden. Das hat der ACE kürzlich in einem sogenannten HMI-Test herausgefunden. "Eingaben mittels Sprachsteuerung und per Zielspeicher hingegen sind nach unseren bisherigen Erkenntnissen in der Regel unbedenklich. Doch die Hersteller sollten sich dazu entschließen, ihre Systeme insgesamt den Erfordernissen der Verkehrssicherheit besser anzupassen, andernfalls müsste der Gesetzgeber als Ultima Ratio im Rahmen der technischen Zulassungsvorschriften möglicherweise die Rote Karte zücken und sicherheitsrelevante Auswüchse von Multimediaanwendungen im Auto stoppen", fordert Knobloch. (wkp/ll)

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