ADAC Luftrettung: Neue Fachberatung bei Katastrophen

15.09.2025 05:32 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Verschiedene Rettungsorganisationen arbeiten zusammen mit der ADAC Luftrettung bei einer Euregio-Katastrophenschutzübung (li.). Die ADAC Luftrettung im Hochwassergebiet Ahrtal (re.): Insgesamt absolvierten die fliegenden Gelben Engel mehr als 200 Rettungseinsätze, davon 111 Windenrettungen.
© Foto: ADAC Luftrettung gGmbH

Die gemeinnützige ADAC Luftrettung verstärkt ihr Engagement im Zivil- und Katastrophenschutz. Zehn "Fachberater Luftrettung" können jetzt Träger des Rettungsdiensts und zuständige Behörden bei der Bewältigung von Großschadensereignissen in ganz Deutschland unterstützen.

Die Fachberater Luftrettung arbeiten zusätzlich in den entsprechenden Krisenstäben mit, beraten zum Einsatz von Rettungshubschraubern im Katastrophenfall, fordern zusätzliche Windenhubschrauber an und beraten bei sich anbahnenden Katastrophenlagen zur Abstimmung der Möglichkeiten und Ressourcen. Darüber hinaus unterstützen sie die Planungsstäbe bei der sanitätsdienstlichen Absicherung – etwa die Landeplatz- oder Bedarfsplanung – von Großveranstaltungen wie Sportevents.

Professionelle Rettungs-Unterstützung

Die ADAC Luftrettung qualifiziert ihre Fachberater Luftrettung speziell für diese anspruchsvolle Arbeit und hat eine 24-Stunden-Rufnummer eingerichtet. Nach Alarmierung sind sie in weniger als fünf Stunden am Einsatzort, um den Führungsstab bei Bedarf über Tage oder sogar Wochen hinweg zu unterstützen.

Katastrophen werden häufiger

Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, fasst zusammen: "Die Hochwasser im Ahrtal und Südbayern haben leider gezeigt, dass mit Katastrophen dieser Größenordnung immer öfter zu rechnen ist. Wir haben die Fachberater Luftrettung ins Leben gerufen, um zusätzlich zu unserer Rettungshubschrauberflotte das geballte Fachwissen in unserer Organisation für die Rettung von Menschen in Notsituationen noch besser nutzbar zu machen."

Die Arbeit des Fachberaters Luftrettung

In der Praxis sieht ein Einsatz etwa folgendermaßen aus: Wenn es nach Starkregen zu einer Großschadenlage mit Sachschäden und zu evakuierenden Menschen kommt, wendet sich die Rettungsleitstelle, der Führungs- oder Krisenstab an die Notrufnummer der ADAC Luftrettung. Nach Schilderung der Lage folgt eine telefonische Erstberatung. Nach spätestens fünf Stunden ist dann ein Fachberater Luftrettung am Einsatzort, wo er im engen Austausch mit Führungseinrichtung und Träger des Rettungsdiensts dazu berät, wo wie viele Rettungshubschrauber für welche Aufgaben sinnvoll sind. Nach Rücksprache mit dem Träger kümmert er sich darum, dass diese zügig und gegebenenfalls mit Spezialausrüstung zu den betreffenden Einsatzabschnitten kommen.

Allumfassende Hilfe im Notfall

Die Beratung schließt Rettungshubschrauber anderer Rettungsdienstorganisationen ein und verfolgt das Ziel der bestmöglichen Hilfe für Menschen in Notsituationen. Die Alarmierung und Beratungsleistung der Fachberater Luftrettung ist kostenlos. Fachberaterin oder -berater können Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sowie Pilotinnen und Piloten der ADAC Luftrettung werden, die bereits Zug- oder Verbandsführer bei der Feuerwehr oder Organisatorischer Leiter oder Organisatorische Leiterin Rettungsdienst sind und damit umfangreiche Führungsqualifikation und -erfahrung haben.

Testlauf bei Großübungen

Wichtige Praxiserfahrungen sammelten die Spezialisten der ADAC Luftrettung bereits bei einer Großübung in Halle an der Saale. Dort galt es, bei einem sogenannten Massenanfall von Verletzten 50 Opferdarstellerinnen und -darsteller nach einem fiktiven Brand im Leuna-Chemie-Stadion zu versorgen und in Klinken zu fliegen. Die Einsatzleitung erhielt dabei maßgebliche Hilfe von einem Fachberater Luftrettung zum Monitoring von Status und Standort der Rettungshubschrauber sowie der Planung ihrer Einsatzmöglichkeiten.

Am 4. Juli fand auch im Cottbusser Spreeauenpark unter dem Titel "Zeus" eine gemeinsame Großübung mit mehr als 400 Beteiligten von Feuerwehr, Rettungsdienst und Leitstelle Cottbus, Rotem Kreuz, Technischem Hilfswerk und weiteren Organisationen mit Unterstützung eines Fachberaters Luftrettung der ADAC Luftrettung statt. Das Übungsszenario: Auf dem Gelände schlug bei einer Familienveranstaltung mit 5.000 Gästen ein Blitz ein. Es gab etwa 90 Verletzte, Panik entstand und in der Folge gab es noch mehr Opfer. Im Mittelpunkt der Übung standen schnelle und gut abgestimmte Entscheidungen für die bestmögliche Versorgung und Sicherheit von Geretteten und Rettenden.

HASHTAG


#ADAC Luftrettung gGmbH

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