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Automobilempfang Bayern: Staatsminister Joachim Herrmann unterstützt technische Überwachung

15.02.2016 11:23 Uhr
Automobilempfang Bayern: Staatsminister Joachim Herrmann unterstützt technische Überwachung
Staatsminister Joachim Herrmann (4.v.r.) und der bayerische LV-Präsident Klaus Dieter Breitschwert (3.v.r.) überbrachten klare Botschaften. Mit auf dem Bild: OM Hans Medele (r., Innung München-Obb.), LV-Vizepräsident Günter Friedl (2.v.r.) sowie Ehrenvorsitzender Albert Vetterl (l., Kfz-Innung Oberpfalz) mit weiteren Kollegen.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Auf dem diesjährigen Automobilempfang des Bayerischen Kfz-Gewerbes bezog der bayerische Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann unmissverständlich Stellung zu den jüngsten Diskussionen um die Akkreditierung von Überwachungsorganisationen, die an Weihnachten ein Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel" ausgelöst hatte.

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"Ich will aus Zeitgründen nicht darüber philosophieren, wie es überhaupt passieren konnte, dass plötzlich ein solches Problem aufgeworfen wird und keine Akkreditierung mehr da ist", sagte Staatsminister Joachim Herrmann im Zusammenhang mit dem von ihm selbst angerissenen Punkt "Zukunft der Prüfstützpunkte". Dass die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) dabei im Vorjahr die Akkreditierung für alle deutschen Überwachungsorganisationen erst einmal ausgesetzt hat (wir berichteten), missfiel ihm allerdings deutlich.

"Wollen bei der HU auch das Handwerk stärken"
Jedenfalls sei sein Ministerium als zuständige Landesbehörde über den Vorgang "lange Zeit nicht informiert worden". Aber es nütze jetzt nichts, "darüber zu lamentieren, was in der Vergangenheit war, sondern wir müssen schauen, dass wir diese Situation konstruktiv bewältigen", sagte er weiter. In seiner Festrede vor rund 800 Gästen des Automobilempfangs des Bayerischen Kfz-Gewerbes, zu dem der ehemalige Landtagsabgeordnete, Landesinnungsmeister und Verbandspräsident Klaus-Dieter Breitschwert bereits zum elften Mal in das Verkehrsmuseum des Deutschen Museums in München geladen hatte, brach Herrmann aber auch eine Lanze für die Branche: "Wir haben uns für eine klare Regelung stark gemacht, dass Überwachungsorganisationen  künftig nur in solchen Kfz-Werkstätten Hauptuntersuchungen durchführen dürfen, die auch handwerksrechtlich berechtigt sind, Mängel zu beheben, die bei der Hauptuntersuchung festgestellt werden. Diese Berechtigung soll durch einen Handwerksrolleneintrag nachgewiesen werden. Damit wollen wir ganz bewußt unser Handwerk stärken."

"AU muss Wartungs- und Verschleißmängel aufdecken"
Was die Abgasuntersuchung betreffe, sei er mit dem Bundesverkehrsministerium einer Meinung darüber, "dass das bewährte, durch die Bundesanstalt für Straßenwesen verifizierte, 2-stufige Prüfverfahren beibehalten werden soll". Eine Endrohrmessung werde "dabei nur durchgeführt, wenn die OBD-Prüfung fehlschlägt. Die Endrohrmessung ist nur eine Momentaufnahme, die die Prüfung mittels OBD überwacht".

Es verstehe sich von selbst, "dass das System der OBD-Prüfung - und nicht zuletzt im Hinblick auf die vielen elektronischen Komponenten in den modernen Fahrzeugen –weiterentwickelt werden" müsse. Dabei ist es für den bayerischen Verkehrsminister auch selbstverständlich, dass die Abgasuntersuchung der Kraftfahrzeuge "dazu dient, Mängel aufzudecken, die durch Verschleiß oder mangelnde Wartung entstanden sind".

Herrmanns gibt bei StVZO-Reform Versprechen an Innungen
Mit Blick auf die seit Monaten andauernden Diskussionen um Software-optimierte Abgaswerte einiger Hersteller war für Joachim Herrmann denn "auch klar, dass ein einzelner Kfz-Betrieb und die entsprechende Abgasuntersuchung nicht Manipulationen auf höherer Ebene aufdecken kann. Dazu ist sie nicht da. Das sind Dinge, die auf anderem Wege künftig verhindert werden müssen".

An die Teilnehmer des Automobilempfangs gerichtet, gab Herrmann die Versicherung ab, dass er sich bei der aktuellen Reform der StVZO in der Neufassung der Fahrzeug-Untersuchungsverordnung "für die berechtigten Forderungen unserer Innungen einsetzen" werde. "Denn wir wollen ein leistungsfähiges System. Wir wollen, dass der Autofahrer, der sein Auto warten und überprüfen lässt, weiterhin darauf vertrauen kann, dass eine sorgfältige Prüfung stattfindet. Dass da nicht gemogelt wird, aber dass umgekehrt auch nicht durch überbordende Bürokratie ein System, das effektiv und leistungsfähig arbeitet, unnötig in Frage gestellt wird".

Mit vereinten Kräften könnten alle Beteiligten "viel für die weitere gute Entwicklung des Kfz-Gewerbes in Bayern" und damit "für die Verkehrssicherheit der Menschen in unserem Land erreichen". Bei allen Gästen und den Repräsentanten und Betrieben des Bayerischen Kfz-Gewerbeverbandes bedankte sich der Minister abschließend "sehr herzlich für die hochwertige Arbeit, die bei der Reparatur und der Wartung geleistet" werde.

Kfz-Gewerbe wichtiger Eckpfeiler der bayerischen Wirtschaft
Landesverbandspräsident Klaus-Dieter Breitschwert ging in seiner Rede unter anderem auf die Bedeutung des mittelständisch geprägten bayerischen Kfz-Gewerbes für die Wirtschaft des Landes ein. Eund 1,16 Millionen Gebrauchtwagen und 620.000 Neufahrzeuge wurden von den Betrieben alleine im Jahr 2015 verkauft. Weiterhin einen nur geringen Anteil an den NW haben nach den Worten Breitschwerts dabei allerdings Kraftfahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb: Im Vorjahr waren es gerademal 7.238 Einheiten.  (wkp)

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