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Corona-Krise: "Vielen Betrieben fehlt weiterhin klare Perspektive"

19.04.2020 15:28 Uhr
Corona-Krise: "Vielen Betrieben fehlt weiterhin klare Perspektive"
Sieht Chancen für digitale Lösungen im "Corona-Alltag": DIHK-Präsident Erik Schweitzer.
© Foto: DIHK

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer sieht in der Lockerung der Corona-Einschränkungen noch keinen gemeinsamen Fahrplan Richtung Normalität.

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Laut DIHK-Präsident Eric Schweitzer ist die aktuelle Krise "eine existenzielle Frage, die weit über die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden hinausgeht. Es geht um das wirtschaftliche Überleben.“ Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten der Länder hätten am 15. April "erste kleine Signale für Öffnungen im Bereich des EInzelhandels gesorgt", dennoch fehle für viele Betriebe eine klare Perspektive für ihr Geschäft, bedauert Schweitzer. „Es wird weitere wirtschaftliche Einbußen für die gesamte Gesellschaft geben, da der Bund-Länder-Beschluss noch keinen gemeinsamen Fahrplan in Richtung Normalität darstellt“, stellte der DIHK-Präsident fest, lobte jedoch "das ehrliche Ringen um die richtigen Schritte" in Berlin.

Gesundheitsschutz und Wirtschaft gerecht werden

Mehr als 80 Prozent der Betriebe erwarten für das gesamte Jahr Umsatzeinbrüche, rund 40 Prozent haben Liquiditätsengpässe und fast 20 Prozent befürchten die Insolvenz. Mit jeder Woche Krise mehr werden diese Werte dramatischer, so Schweitzer. Deshalb müssten größtmöglicher Gesundheitsschutz mit den richtigen Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft erfolgreich verbunden werden: "Viele Unternehmen warten nur darauf, ihre branchenindividuellen Ideen einzubringen. Wir brauchen gesundheitsrelevante Vorgaben und praktikable Leitlinien aber bitte auch Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein unserer Akteure.“

Der DIHK-Präsident plädierte deshalb dafür, "Geschäften unabhängig von der Verkaufsfläche und Branchen jenseits des Handels zeitnah die Chance geben, zu beweisen, dass sie Abstandsregeln und Hygienevorschriften erfüllen können. Das wäre ein fairer Wiedereinstieg in das Wirtschaftsgeschehen und würde zugleich dem Gesundheitsschutz hohe Bedeutung beimessen."

Digitale Lösungen vorantreiben

Eine große Chance sieht Schweizer in der Digitalisierung: "Die Pläne für Corona-Apps sind vielversprechend. Damit können wir die Gesundheitssicherung verbessern und zugleich den Unternehmen sowie ihren Kunden wirtschaftliches Handeln ermöglichen." Aber auch darüber hinaus können innovative digitale Lösungen ihren Beitrag leisten, etwa Plattformen für den Online-Einkauf bei lokalen Geschäften. "Damit können wir im Alltag Abstand halten ohne zuhause zu bleiben. Intelligente Ticketsysteme sind in der Lage, Schlangen vor Geschäften mit Einlassbeschränkungen verringern und damit den Schutz von Kunden und Mitarbeitern verbessern", schlug Schweitzer vor. (kt)

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