Der Strassenverkehr in Deutschland wird – nach Jahren der Entspannung und kontinuierlicher Rückgänge vor allem bei der Zahl der Verkehrstoten – wieder zu einem gefährliche(re)n Pflaster. 375 Menschen kamen alleine im Mai 2011 auf deutschen Straßen ums Leben. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen am gestrigen Donnerstag weiter mitteilte, waren dies 63 Personen oder rund 20 Prozent mehr als im Mai 2010. Die Zahl der Verletzten stieg sogar noch stärker, und zwar um 27 Prozent auf rund 39.800. Extreme Witterungsunterschiede entscheidend Insgesamt musste die Polizei rund 212.600 Straßenverkehrsunfälle im Mai 2011 aufnehmen, 12 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Sehr stark zugenommen hat die Zahl der Unfälle mit Personenschaden: Sie stieg um 30 Prozent auf etwa 31.800. Im Vergleich dazu war der Anstieg bei den Sachschadensunfällen mit 9,4 Prozent auf rund 180.800 deutlich niedriger. Diese negative Unfallentwicklung im Mai 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat dürfte hauptsächlich auf die extremen Witterungsunterschiede der beiden Monate zurückzuführen sein, mutmaßt das Statistische Bundesamt. Während das Wetter im Mai 2010 durch Kälte, Regen und Tornados geprägt war, war es im Mai dieses Jahres meist sonnig. Gutes Wetter führt unter anderem dazu, dass mehr ungeschützte oder auch gefährdete Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Zweiradfahrer unterwegs sind. Weniger Sachschäden Von Januar bis Mai 2011 registrierte die Polizei rund 927.600 Straßenverkehrsunfälle, das waren 2,3 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Darunter waren etwa 113.600 Unfälle mit Personenschaden (plus 13 Prozent) und 814.000 Unfälle, bei denen lediglich Sachschaden entstand (minus 4,1 Prozent). Bei diesen Unfällen kamen insgesamt rund 146.900 Menschen zu Schaden, eine Erhöhung um gut 11 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. 1.462 Menschen starben an den Folgen eines Verkehrsunfalls, das waren 11 Prozent oder 150 Personen mehr als von Januar bis Mai 2010. (wkp)
Dramatisches Jahr: Erneuter Anstieg der Verkehrstoten um 20 Prozent
Die Zahl der tödlich verunglückten Personen im Strassenverkehr ist im Mai 2011, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, stark gestiegen: Um satte 20 Prozent! Nach 20 Jahren kontinuierlicher Rückgänge avanciert 2011 damit immer mehr zu einem neuen Schreckensjahr mit überdurchschnittlich vielen Horrorunfällen.