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GDV-Analyse: Ersatzteilpreise steigen weiter

10.10.2022 04:58 Uhr | Lesezeit: 3 min
GDV-Analyse: Ersatzteilpreise steigen weiter
Im Zeitraum von fast zehn Jahren seit Januar 2013 haben sich laut GDV auch die ET-Kosten für Scheinwerfer und vordere Stoßfänger um durchschnittlich je 56, die einer Motorhaube um 48 (Kofferraumklappe 73) sowie die eines vorderen Kotflügels um 53 Prozent erhöht.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Ersatzteile wie Scheinwerfer, Windschutzscheiben und Kotflügel sind in den letzten zwölf Monaten laut einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erneut deutlich teurer geworden.

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"Zwischen August 2021 und August 2022 haben die Autohersteller die Preise im Schnitt um fast acht Prozent erhöht", bilanzierte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen vergangene Woche in Berlin. Einige Ersatzteile wurden dem Vernehmen nach "sogar noch teurer".

Die Versicherer beklagen regelmäßig, dass höhere Ersatzteilpreise auch zu steigenden Reparaturkosten nach Unfällen führen. "Im vergangenen Jahr kostete ein Pkw-Sachschaden die Kfz-Haftpflichtversicherer im Durchschnitt 3.375 Euro, ebenfalls rund acht Prozent mehr als im Vorjahr", so Asmussen. 2013 habe dieser Wert noch bei 2.400 Euro gelegen.

Pkw-Ersatzteilpreise und Inflationsrate 2013-2022

Mit dem erneuten Preisanstieg setze sich eine Entwicklung fort, die der GDV seit Beginn der Studie im Jahr 2013 beobachtet: "Die Kosten für Pkw-Ersatzteile steigen rasant und unabhängig von der allgemeinen Preisentwicklung": Während der Verbraucherpreis-Index seit Januar 2013 um 22 Prozent nach oben ging, erhöhten Autohersteller laut GDV-Auswertung ihre Ersatzteilpreise durchschnittlich um mehr als 55 Prozent. Bei Kofferraumklappen habe die Teuerung seit 2013 fast 73 Prozent, bei Rückleuchten sogar 79 Prozent betragen.

"Quasi-Monopol für sichtbare Ersatzteile"

Möglich werde der seit Jahren hohe Preisanstieg durch ein Quasi-Monopol der Hersteller. Der sogenannte Designschutz schütze aktuell nicht nur das Design eines Autos, sondern aller sichtbaren Karosserie-Ersatzteile wie Kotflügel, Motorhauben, Außenspiegel oder Türen. "Autofahrer und Werkstätten können viele Ersatzteile nur vom Hersteller des Autos kaufen, es gibt auf diesem Markt keinen freien und fairen Wettbewerb", so Asmussen. Eine bereits beschlossene Gesetzesänderung sehe zwar eine Änderung vor, schreibe die bestehenden Rechte der Autohersteller aber bis ins Jahr 2045 fest.

Für ihre Untersuchung recherchieren Ingenieure und Statistiker des GDV in der Schadenkalkulations-Datenbank von Audatex jährlich die Ersatzteilpreise für verschiedene Fahrzeugtypen. Die Auswahl der Fahrzeuge umfasst aktuell 34 Fabrikate mehrerer Hersteller und Kleinwagen ebenso wie Oberklasse-Modelle. Für jedes Fahrzeug wurden die Preise von bis zu zwanzig – im zeitlichen Verlauf vergleichbaren – Ersatzteilen erhoben, die nach Unfällen häufig ausgetauscht werden müssen.

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