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Illegale Autorennen: Darf Tempo 130 auf Autobahn angeordnet werden?

30.07.2019 18:03 Uhr
Illegale Autorennen: Darf Tempo 130 auf Autobahn angeordnet werden?
Auch auf Autobahnen gelten für Behörden klare Vorgaben, ab wann explizit wegen der Gefahren durch illegale Autorennen tatsächlich ein Tempolimit angeordnet werden darf.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Zur Bekämpfung illegaler Autorennen können Behörden grundsätzlich Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Bundesautobahnen anordnen. Einen Persilschein dafür bekommt aber selbst ein Regierungspräsidium nicht so ohne weiteres.

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Dass illegale Autorennen – gleichwohl, ob in Städten, Bundesstraßen oder auf Autobahnen – eine Gefahr vor allem auch für andere Verkehrsteilnehmer darstellen, steht außer Frage. Nicht zuletzt wegen einer Vielzahl von Unfällen, bei denen nicht selten Unbeteiligte zu Schaden kamen, wollen die Behörden dem unverantwortlichen Treiben auch mit unterschiedlichsten Mitteln entgegen treten.

Ohne tatsächliche Gefahr kein Tempolimit

So kann beispielsweise auf betroffenen Autobahn-Abschnitten die Geschwindigkeit begrenzt werden. Unzulässig ist ein solches Tempolimit aber dann, wenn es dort gar keine Gefahren wegen illegaler Autorennen gibt, so das Verwaltungsgericht in Freiburg am 4. April 2019 (AZ: 10 K 3398/18). Das Gericht hat das zur Bekämpfung illegaler Autorennen angeordnete Tempolimit auf einem Streckenabschnitt bestätigt, auf einem anderen Streckenabschnitt dagegen für rechtswidrig erklärt. Geklagt hatte eine Privatperson, wie die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) erläutert.

Unfallstatistik entscheidend

Das zuständige Regierungspräsidium hatte im Januar 2018 eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Bundesautobahn A 81 auf mehreren Streckenabschnitten angeordnet. Damit sollten illegale Autorennen unterbunden werden. Der Kläger machte geltend, die Feststellungen der Polizei zu illegalen Autorennen seien nicht ausreichend. Zudem verwies er auf die geringen Unfallzahlen auf der Strecke.

Die Entscheidung des Gerichts

Der Mann hatte tatsächlich teilweise Erfolg. Das Gericht hielt die Klage für einen Streckenabschnitt für begründet. Die Geschwindigkeitsbegrenzung sei dort unwirksam. Voraussetzung für eine Geschwindigkeitsbegrenzung sei, dass aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine "Gefahrenlage bestehe, die das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung der Sicherheit oder Ordnung des Verkehrs erheblich" übersteige.

Eine solche qualifizierte Gefahrenlage stellte das Gericht für Teile der Strecke fest. Es seien dort in den vergangenen Jahren verhältnismäßig häufig illegale Autorennen festgestellt worden. Das Polizeipräsidium habe aber auch ausdrücklich festgestellt, dass derartige Autorennen auf einem anderen betroffenen Streckenabschnitt keine Rolle spielten. Für diesen Bereich sei die Geschwindigkeitsbegrenzung daher aufzuheben.   (wkp)

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