Es dauerte keine 24 Stunden, da war die traurige Kunde branchenweit bekannt. Mich hat es mitten in der Schlussphase dieser Ausgabe wie ein Blitz getroffen, ich war zutiefst erschüttert. Da kommen viele Erinnerungen aus gemeinsamen Begegnungen und Aktivitäten – gerade aus den 1990er Jahren und dem darauffolgenden Jahrzehnt – wieder hoch: Frühe Branchenveranstaltungen, die Vorläufer und ersten Jahre des AUTOHAUS-Schadenforums mit ihm oder auch sein privater Besuch, bei dem ich ihm einmal meine Familie vorstellte.
"Er hatte noch so viel vor“, schrieb mir am 6. Dezember Repanet-Vorstand Andreas Keller, der Elmar noch in der Vorwoche getroffen hatte. Erschüttert waren wir gleichermaßen, schließlich einen uns mit Elmar Fuchs neben einem permanent (zu) hohen Arbeitspensum auch die gleiche "Baureihe": Es trennen uns vom Alter jeweils nur wenige Wochen – da kommt man ins Grübeln und realisiert als traurige Gewissheit, dass das Schicksal zuweilen grausam zuschlägt.
Überall hoch engagiert
"Neben" seiner ohnehin reichlich ausgefüllten Tätigkeit als Kanzlei-Inhaber und Geschäftsführer des Bundesverbandes der freiberuflichen und unabhängigen Sachverständigen für das Kraftfahrzeugwesen (BVSK), war er hoch engagierter Kommunalpolitiker seiner Heimatstadt Jülich, baute gemeinsam mit Jochen Pamer die autorechtaktuell.de GmbH als weiteres Standbein auf. Das inzwischen seit gut zehn Jahren existierende Unternehmen stellt Kfz-Betrieben, Automobilherstellern, Anwälten und Sachverständigen juristische Informationen bereit. Zu den Kunden und Kooperationspartnern zählen beispielsweise Schwacke, der VW Audi Partnerverband, diverse Kfz-Landesverbände und -innungen, die DAT sowie die GTÜ. autorechtaktuell.de führt zusätzlich rechtliche und betriebswirtschaftliche Schulungen, vor allem in Autohäusern, durch.
Schaden, Sachverständigenwesen, Recht und Politik
Elmar Fuchs war auf mannigfaltigen Gebieten engagiert, so etwa im Technischen Beirat von Audatex (TBA), im Rechtsausschuss des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) und als Vertragsanwalt des AvD. Weitere Tätigkeitsfelder waren die Beratung und Betreuung unterschiedlicher Fachorgane und Unternehmen. Aus seinen Überzeugungen und seinem Herzen machte er nie eine Mördergrube: Das Schadenmanagement der Versicherer war dabei seine Lieblings-Spielwiese, auf der er jedes Schriftstück öffentlich zerpflückte, das aus seiner Sicht ungerechtfertigtes Abrechnungsverhalten zu Lasten von Geschädigten beinhaltete. Tabula rasa machte er auch 2018, als er nach fast 40 Jahren Zugehörigkeit zur CDU aus der Partei austrat. Es war seine Art, die Ernennung von Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuer Parteichefin zu missbilligen. In der Vergangenheit war Fuchs mehrere Jahre Chef des CDU-Stadtverbands von Jülich. Er hinterlässt neben seiner Ehefrau Silvia auch drei Töchter. Walter K. Pfauntsch