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Innovation Group: "Gateway kommt zur rechten Zeit"

15.02.2021 08:59 Uhr
Innovation Group: "Gateway kommt zur rechten Zeit"
Intelligente Schadensteuerung unter Berücksichtigung freier Kapazitäten und der jeweiligen Qualifikation des Reparaturbetriebs wird künftig immer wichtiger werden. Die Innovation Group setzt mit Gateway auf moderne Plattformtechnologie.
© Foto: IG

Nach einer Optimierung der internen Prozesse und der akribischen Vorbereitung der Markteinführung der neuen Online-Plattform Gateway sieht Innovation Group-CEO Matthew Whittall Deutschlands größten unabhängigen Schadensteuerer bestens auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet.

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Das Corona-Jahr 2020 gemeinsam mit den Versicherungspartnern und dem Werkstattnetz gut überstanden, interne Rückstände aufgearbeitet, den ersten Live-Auftrag über Gateway erfolgreich gesteuert – IG-Chef Matthew Whittall zeigt sich gegenüber AUTOHAUS Schadenmanager zufrieden: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, die Kennzahlen des Unternehmens waren noch nie so gut wie aktuell. Natürlich sehen wir der Ablösung von ZOOM durch unsere neue Plattform Gateway mit Spannung entgegen, aber auch hier sind die Vorzeichen positiv: In den ersten anderthalb Stunden haben sich 200 der über 1.000 Partnerbetriebe deutschlandweit im System angemeldet, Stand heute ist der Großteil angedockt."

Top-Service für alle

Seit 1. Februar arbeitet die WWK bereits über Gateway, der offizielle Launch erfolgt Anfang April – ab dann "kommt richtig Volumen auf die Plattform". Dass das System besser angenommen werden wird als sein technischer Vorgänger, davon ist Whittall überzeugt: "Wir haben viel aus dem Marktstart von ZOOM gelernt, Dinge anders und besser gemacht, was Technik und Kommunikation angeht. Gemeinsam mit dem Werkstattnetz haben wir ein Ziel: Die Versicherungskunden und Autofahrer glücklich zu machen und Top-Repararaturen zu liefern. Eine grundlegende Voraussetzung dafür ist es, alle verzögernden Prozesse zu beschleunigen und zu optimieren. Wir wollen gemeinsam erstklassigen Service erbringen und die Stornoquote niedrig halten. Bei all dem wird uns Gateway helfen." Den Herbst 2020 habe man deshalb in Stuttgart dazu genutzt, mit den Auftraggebern offen und mit dem nötigen Augenmaß über Prozessoptimierungen, etwa in Sachen Dunkelverarbeitung, zu sprechen. "Wir und unsere Partner sind bereit", stellt Whittall fest.

Intelligente Schadensteuerung

Aus Sicht der Stuttgarter kommt das neue System genau zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt: "Durch unsere Zusammenarbeit mit Großkunden wie Versicherungen und Flotten wissen wir sehr genau, was in den Betrieben und in Sachen Fahrzeugtechnik passiert, wie sich Hybrid- und Elektromodelle auf Reparaturkosten und Standzeiten auswirken. Da nicht jede Werkstatt alles kann, wird es künftig auf intelligente, datengetriebene Auftragsvermittlung ankommen, die den vorhandenen Kapazitäten und Qualifikationen Rechnung trägt", weiß Whittall.

Aktuell seien die Rückstände abgearbeitet, die Vorlaufzeiten kurz und die Freude über jeden Reparaturauftrag groß, so der IG-CEO weiter, "aber das wird sich in den kommenden Monaten ändern, wenn die Lockdown-Maßnahmen schrittweise gelockert werden können und aufgeschobene Instandsetzungen nachgeholt werden. Genau dann, wenn es in den Ballungszentren wieder zu Engpässen in den K&L-Betrieben kommen könnte, halten wir mit Gateway dagegen." Ab Ostern rechnet Whittall mit einem Anstieg der gesteuerten Aufträge, bis dahin sollten eventuelle "Kinderkrankheiten" des Systems abgestellt sein..

Teile-Margen im Fokus

Mit Sorge beobachtet man in Stuttgart die Entwicklung der Originalteilpreise beziehungsweise die überraschenden Kürzungen der Rabattstaffeln durch Volkswagen zum Jahreswechsel. Ob 2021 das Jahr werden wird, in dem sich OES-Teile, also baugleiche Komponenten der Serienzulieferer, am Markt durchsetzen, mag Whittall noch nicht abschließend beurteilen: "Wenn die Instandsetzungsbranche durch geänderte Einkaufskonditionen der Automobilindustrie insgesamt schlechter dasteht, wird sicherlich das komplette Abrechnungsmodell auf die Probe gestellt werden müssen. So könnte die Bedeutung der UPE-Preise in der Reparaturkostenkalkulation sinken, durch einen geeigneten Faktor ausgeglichen oder die Typklassen betroffener Modelle sich mit der Zeit entsprechend verschlechtern. Immerhin machen Ersatzteile im Schnitt 40 Prozent der Reparaturkosten aus, jeder Betrieb ist hier auf auskömmliche Margen angewiesen. Im Moment scheut die Branche den Aufwand, ihr Bestellverhalten entsprechend anzupassen. Aber wenn irgendwann zwei baugleiche Scheinwerfer beim Ausrüster billiger im Einkauf sind als ein Markenteil, wird es entsprechende Gegenbewegungen geben.“

Ob der Rückgang der Marge bei VW-Teilen die geschätzten zwei bis drei Prozentpunkte erreicht, will man in den kommenden Wochen auswerten: "Über unsere Teileplattform IG-Parts mit mehreren tausend Bestellungen pro Woche haben wir einen Top-Überblick über Einkaufs- und Verkaufspreise aller fakturierten Ersatzteile. Auf dieser Basis werden wir die Entwicklungen im Markt genau beobachten."

In der ersten Ausgabe von SchadenBusiness, die gemeinsam mit AUTOHAUS 7 am 6. April erscheinen wird, wird unsere Redaktion dem Thema einen redaktionellen Schwerpunkt widmen, in dessen Rahmen auch die Innovation Group-Marktdaten berücksichtigt sein werden. (kt)

"Reparaturbranche, Versicherungswirtschaft und Schadensteuerer haben in Sachen Ersatzteilmargen gemeinsame Interessen. Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen deswegen sehr genau": Matthew Whittall, CEO Innovation Group.
© Foto: IG
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