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Jahresüberblick: Der Kfz-Markt bleibt differenziert

20.07.2012 13:47 Uhr
Jahresüberblick: Der Kfz-Markt bleibt differenziert
Obwohl die bisherigen Marktentwicklungen eher positiv sind, glaubt die Branche nicht an Rekordgewinne wie vergangenes Jahr. 2012 sei eine Zeit der Stabilisierung.
© Foto: ©tiero–www.fotolia.com

Der Marktüberblick 2011/2012 in der AUTOHAUS-Automobilbranche am 27. Juli fasst die prägnantesten Entwicklungen der vergangenen 18 Monate zusammen. Die Grundstimmung bei den Herstellern und Autohändlern bleibt zurückhaltend optimistisch.

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Für die Finanzmärkte werden weitere Turbulenzen vorausgesagt. Vertraut man jedoch den Jahres- und Quartalsberichten der Autohersteller, ist die Krise in der Fahrzeugbranche nach dem schwachen Jahr 2010 anscheinend wieder verflogen. Branchengrößen wie der Vorstandsvorsitzende von Audi, Dr. Rupert Stadler, sind optimistisch, dass 2012 wieder ein gutes Jahr wird, allerdings mit einem Vorbehalt: "Wir erwarten für 2012, dass sich der globale Aufschwung fortsetzt. Jedoch wird die wirtschaftliche Dynamik nachlassen."

Westeuropa immer noch problematisch

"Insgesamt sind wir zuversichtlich, vor allem, wenn es gelingt, die Finanzmärkte zu stabilisieren", sagte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) auf der diesjährigen Pressekonferenz über die Zukunftschancen. Allerdings bleibt der westeuropäische Automarkt auch in 2012 für die Automobilwirtschaft ein Sorgenkind. Wegen der prekären Haushaltslage in vielen Staaten verschlechterte sich der EU-Markt im April durchschnittlich um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nur wenige Staaten wie Deutschland und England konnten mit einer Wachstumsrate von drei Prozent entgegensteuern.

Großes Wachstum auf dem Weltmarkt

Die schwachen westeuropäischen Zahlen könnte der Weltmarkt ausgleichen: In den BRIC-Staaten China, Indien und Russland wurden im April 14 Prozent mehr verkäufte Pkw erzielt als im Vorjahresmonat. Nur in Brasilien ist der Absatz um zehn Prozent zurückgegangen. Dies liegt unter anderem an den brasilianischen Banken, die derzeit bei Kreditvergaben äußert vorsichtig agieren. Der konkurrenzlose Aufsteiger war im April jedoch Japan – rund 50 Prozent mehr Absatz als noch vor einem Jahr. Nach der Fukushima-Katastrophe ist es Toyota und Co. durchaus zu gönnen. Dem Wirtschaftswachstum in den sogenannten Schwellenländern ist es auch zu verdanken, dass insbesondere Luxusfahrzeuge hoch im Kurs stehen – auch hat diese Sparte dazu beigetragen, dass viele Autohersteller "die größten Gewinne in der Konzerngeschichte" verbuchen konnten. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass deutsche Hersteller ihre Positionen auf dem Weltmarkt ausbauen konnten. So stammt beispielsweise jeder achte Neuwagen in den USA aus hiesiger Produktion.

Ist deutsche Stärke gar nicht echt?

Der deutsche Neuwagenmarkt entwickelte sich in 201 äußerst positiv. Insgesamt wurden 3,17 Millionen Neuwagen zugelassen, dies sind 8,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Jedoch bemängelte Robert Rademacher, der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe, die Vielzahl an Eigenzulassungen. "Ein Großteil von der Stärke des gewerblichen Marktes ist nicht echt. Denn hier zählen auch die Eigenzulassungen von Herstellern und Händlern mit. Diese Eigenzulassungen haben im Verlauf des Jahres 2011 eine bedenkliche Größenordnung angenommen – über 850.000 Einheiten oder 27 Prozent des Gesamtmarktes. Natürlich muss es Eigenzulassungen geben, da alle Hersteller und Händler Dienst- und Vorführwagen benötigen. Dafür wäre aber die Hälfte dieser Menge ausreichend gewesen. Die andere Hälfte ist ein Alarmsignal!"

Ausführlichere Einblicke in das vergangene Autojahr und zur aktuellen Marktsituation können Sie in der am Montag erscheinenden Ausgabe des AUTOHAUS-Magazins Automobil-Branche 2012 nachlesen. (ll)
 

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