Unter dem Motto "Zukunft. Selbstverständlich" erfuhren die Acoat-Selected-Partner, wie sich der Reparaturmarkt in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich entwickeln wird und welche Herausforderungen auf Karosserie- und Lackierfachbetriebe zukommen. AkzoNobel unterstützt Partnerbetriebe darin, zukunftsfähig zu bleiben und stellte auf der Tagung verschiedene Maßnahmen und Angebote vor.
Eröffnung mit Acoat-Selected-Legende Hendrik van Gent
Die Altstadt von Dubrovnik bot als "Perle an der Adria" eine besondere Kulisse für den Wissens- und Erfahrungsaustausch während des Acoat Selected Partner-Club-Treffens. Die Veranstaltung wurde durch eine Videobotschaft von Hendrik van Gent, einem der Gründungsväter von Acoat Selected, eröffnet. Er hatte die Entwicklung von Acoat Selected knapp über 30 Jahre begleitet. Van Gent hob die Höhepunkte und Hintergründe für die Markteinführung der Marke Sikkens und des 40-jährigen Partnernetzwerkes hervor.
Trends von heute bestimmen künftige Entwicklung
Benjamin Burkard, Vertriebsleiter AkzoNobel DACH, beleuchtete anschließend in seiner Präsentation die aktuelle Entwicklung von Acoat Selected und Sikkens und stellte die neuen Kollegen und Ansprechpartner vor. Interessante Einblicke lieferte auch sein Vortrag zum Autoreparaturmarkt aus Sicht der Betriebe anhand einer aktuellen, von AkzoNobel beauftragten Marktforschungsumfrage. Burkard stellte dar, wer die heutigen Einflussnehmer sind und wie sich K&L-Fachbetriebe auf diese Rahmenbedingungen einstellen können. Es wurde außerdem deutlich, dass die heutigen Trends bereits Basis für die voraussichtliche Entwicklung der nächsten Jahre sind.
Der Autoreparaturmarkt von morgen
Gemäß dem Veranstaltungsmotto "Zukunft. Selbstverständlich." stand der erste Veranstaltungstag ganz im Zeichen der zukünftigen Marktentwicklungen und ihrer Auswirkungen auf die Betriebe. Daniel Kapeller, Vertriebsleiter AkzoNobel Österreich, erläuterte, welchen Einfluss die neuesten technischen Entwicklungen und die Bauweise der Fahrzeuge auf die Reparaturprozesse haben. So verwenden Automobilhersteller beispielsweise zunehmend leichtere Materialien, um den CO2-Ausstoss der Fahrzeuge zu reduzieren. Dies wirke sich nicht zuletzt auf den Reparaturprozess aus, der durch die vielen verschiedenen Materialien und Oberflächen komplexer werde.
Mehr als 80 Prozent der aktuell neuen Fahrzeuge sind internetfähig
Auch das Phänomen der zunehmenden Vernetzung thematisierte Kapeller in seinem Vortrag. Über 80 Prozent der in 2015 vorgestellten Fahrzeuge lassen sich bereits mit dem Internet verbinden. Die Folge: Immer mehr Reparaturprozesse werden automatisch abgewickelt, indem Fahrzeughalter im Falle eines Unfalls direkt zu einem Reparaturbetrieb in ihrer Nähe geschickt werden. Diese Faktoren sowie veränderte Rahmenbedingungen und Werkzeuge für die Reparatur werden die Arbeit der Betriebe in Zukunft beeinflussen, so Kapeller.
Spot- und Smart-Repair gewinnt an Bedeutung
Eine weitere wichtige Entwicklung am Markt ist das autonome Fahren. Giuseppe Ciappa, Vertriebsleiter AkzoNobel Schweiz, zeigte anhand von Prognosen auf, dass sich autonome Fahrsysteme bis 2025 schrittweise etablieren werden. Bereits bei fast 75 Prozent der in 2015 neu eingeführten Fahrzeuge ist die automatische Notfallbremse Standard oder optional verfügbar. "Entwicklungen wie diese beeinflussen das Schadenbild, kleinere und oberflächlichere Schäden nehmen zu." Vor diesem Hintergrund würden Spot- und Smart Repair sowie ein schneller Service für Karosserie- und Lackierfachbetriebe immer wichtiger.
"Offen sein für Veränderungen!"
Zum Abschluss des ersten Tages kündigte Moderatorin Andrea Syring einen Überraschungsgast an, der spontan über das Thema "Veränderung" referierte:
Volker Wengert, Business Director Nordeuropa, animierte in seinem Vortrag dazu, offen gegenüber Veränderungen zu sein. Er beschrieb, welche Hürden es im Alltag zu bewältigen gibt, die es sowohl Chefs, als auch Mitarbeitern erschweren, die entscheidenden Schritte für eine Veränderung einzuleiten. Dazu gehöre auch Erfahrung. Sie sei ein wichtiger Wert, verhindere gleichzeitig aber oftmals auch, dass neue Möglichkeiten erkannt und ergriffen werden. Selbst Stress könne auf Mitarbeiter blockierend wirken. "Denn Stress erzeugt eine negative Atmosphäre, bis hin zur Ablehnung – diese Auswirkungen sollte gutes Führungspersonal verhindern, um Veränderungen wirkungsvoll im Betrieb durchzusetzen", empfahl Volker Wengert.
Neues Online-Portal vorgestellt
Eine gute Internetpräsenz schließlich sei ausschlaggebend, wenn es darum gehe, neue Kunden zu gewinnen und zu halten. Christian Dietrich, Geschäftsführer der MCON Group AG, erklärte, was bei einem professionellen Internetauftritt zu beachten ist, um im Netz gefunden zu werden. Dietrich präsentierte in diesem Zusammenhang auch das neue Acoat Selected Online-Portal www.fahrzeug-reparatur.com, auf dem sich Acoat Selected-Mitglieder mit ihren Leistungen registrieren können. AkzoNobel bietet diese Reparaturplattform in Kooperation mit der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH an.
Interne Maßnahmen – vom Arbeitsschutz bis zum Annahmemeister-"Manager"
Ein weiterer, wesentlicher Bestandteil für die Zukunftsfähigkeit von Betrieben ist die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Hierzu gehören beispielsweise ergonomische Arbeitsplätze, um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen. Darüber hinaus zeigte Christoph Schietzelt, Marketing- und Betriebsberater AkzoNobel, weitere Herausforderungen auf, die den Arbeitsalltag der Mitarbeiter künftig prägen werden. Ein Beispiel dafür war das externe Controlling von Reparaturprozessen, die weiter zunehmende Bedeutung von Fortbildungsmaßnahmen oder die Entwicklung des Annahmemeisters hin zum Team- und Kommunikationsmanager.
Strategien entwickeln und Unterstützung erhalten
Anhand eines Praxisbeispiels präsentierte Armin Dürr, Technical Manager DACH, Möglichkeiten, Arbeitsweisen in Betrieben zu verbessern und damit die Herausforderungen der Zukunft anzugehen. Es gelte, effizienter zu arbeiten und Schlüsselprozesse wie Farbtonfindung, Routing und Finish zu optimieren. "Alleine im Colorprozess lassen sich mit der digitalen Farbtonfindung etwa 20 Prozent Zeit und damit rund 25.000 Euro im Jahr sparen. Beim Polieren liegt das Einsparpotenzial bei 30 Prozent", so Dürr. Hier sei unter anderem die Arbeit mit modernen Geräten wie der Ionisierungspistole Stat-Gun von Vorteil.
Bedeutung des Marketing wächst
Auch im Marketing liege viel Potenzial für Karosserie- und Lackierfachbetriebe: Christian Sidler, Marketing- und Betriebsberater AkzoNobel, betonte, wie wichtig es ist, Zielgruppen zu definieren, Leistungen gezielt auszurichten und Marketingmaßnahmen effektiv einzusetzen. Hierbei steht AkzoNobel seinen Kunden und Partnern direkt und mit einem neuen Kooperationspartner beratend zur Seite und erarbeitet individuelle Lösungen für die Betriebe. Dabei spiele neben dem klassischen Marketing-Mix auch das Geomarketing eine große Rolle.
Bei Investitionen auf einen tauglichen Businessplan achten!
Insbesondere kleine Betriebe stünden vor der Herausforderung von erforderlichen Investitionen, um den Marktanforderungen gerecht zu werden. Martin von Poschinger, Betriebsberater bei AkzoNobel, zeigte in seinem Vortrag auf, dass sich Investitionen nur mit einem guten Businessplan umsetzen lassen. AkzoNobel unterstütze bei der Erstellung einer solchen Finanzierungsstrategie aktiv.
Gräper sichert Partnerbetrieben volle Unterstützung zu
Abschließend präsentierte Kai Gräper, Acoat Selected Manager DACH, einen Rückblick auf die Vortragsreihe. Er stellte heraus, dass sich der Autoreparaturmarkt zwar im Wandel befindet, Acoat Selected-Partnerbetriebe diesen Veränderungen aber nicht alleine gegenüber stehen müssen. "Welchen Weg der jeweilige Betrieb auch wählt – die Betriebsberater von Acoat Selected stehen unterstützend zur Seite", so Gräper. Darüber hinaus biete das Netzwerk gemeinsam mit Kooperationspartnern vielfältige Angebote und Services. So lasse sich der Weg in die Zukunft gemeinsam wie selbstverständlich meistern.
Weiterbilden, feiern und austauschen
"In Zeiten der Veränderung gilt es, Entschlüsse zu fassen anstatt Entwicklungen untätig auf sich zukommen zu lassen." Diesen Ansatz verfolgt nach eigenem Bekenntnis der ehemalige Fußball-Schiedsrichter Urs Meier, der als Berater der FIFA und UEFA sowie als Fernseh-Kommentator tätig ist. Auf dem Acoat-Selected-Partnertreffen ermutigte er die Zuhörer in seinem Vortrag als Keynote-Speaker, "Entscheidungen mit Freude und ohne Angst" zu treffen. Und dabei weiß Urs Meier sehr präzise, wovon er spricht, denn als ehemaliger Schiedsrichter traf er seine Entscheidungen oftmals vor einem Millionenpublikum auch an den TV-Bildschirmen.
Dass diese Entscheidungen sowohl positive, also auch negative, aber immer starke Emotionen weckten, ist beim Thema Fußball nachvollziehbar. Der Pfiff des Schiedsrichters kann spielentscheidend sein und muss nach wenigen Sekunden ausgeführt werden. Seine besten Entscheidungen, erklärte Urs Meier, traf er "meist aus dem Bauch heraus". Der sympathische Schweizer hinterließ mit seinem sehr unterhaltsamen Vortrag ein begeistertes Publikum in Dubrovnik. Mit seiner Botschaft "seid entscheidungsbereit und steht zu euren Entschlüssen" rundete er die Themen der Vortragsreihe treffend ab und entließ das Publikum in einen kulturellen Nachmittag in der kroatischen Stadt – oder einen Besuch an den wunderschönen Hotelstrand.
Gala-Abend an farbenfroher Strandpromenade
Zum Abschluss dieser 40-Jahr-Feier des Werkstätten-Netzwerkes erwartete die Gäste ein ganz besonders eindrucksvolles Highlight am Hotelstrand: Festlich gedeckte Tische, die sich an der Strandpromenade entlang reihten, wurden in grüne, gelbe und blaue Lichter getaucht, die sich von der Abendstimmung des Hafens und der Stadt abhoben. Vor dieser Traumkulisse fand die Ehrung der Jubilare und Partner der ersten Stunde statt. Beim anschließenden Drei-Gänge-Menü genossen die Gäste eine Live-Feuer-Show, die den Höhepunkt des Abends einläutete: Ein beeindruckendes Feuerwerk, das – begleitet von stimmungsvoller Musik – die Küste hell und bunt erleuchtete. Damit fand das gemeinsame Essen am Strand einen unvergesslichen Abschluss. Gemeinsam begaben sich die Gäste im Anschluss in den Tanzsaal des Hotels, in dem bis spät in die Nacht das gelungene Partner-Club-Treffen gefeiert wurde. (jc/wkp)