"Christoph 10", aktuell eine Maschine des Typs H135, gehört damit im bundesweiten Vergleich zu den Rettungshubschraubern mit den meisten Einsätzen. Seit rund 44 Jahren in Wittlich stationiert, stellte den Helikopter 1975 zunächst das Bundesinnenministerium in Dienst, seit 1997 wird er von der gemeinnützigen ADAC Luftrettung betrieben. Der Hubschrauber ist am Verbundkrankenhaus Bernkastel/ Wittlich beheimatet und spielt eine wichtige Rolle in der notfallmedizinischen Versorgung der Stadt und der Region. Neben "Christoph 5" (Ludwigshafen am Rhein), "Christoph 23" (Koblenz) und "Christoph 77" (Mainz) gehört er zu den vier in Rheinland-Pfalz angesiedelten ADAC Rettungshubschraubern.
Eine Million Rettungsflüge seit 1970
"Die gemeinnützige Luftrettung ist Ende März den 1.000.000. Rettungseinsatz seit 1970 geflogen. Die Station in Wittlich hat zu diesem Meilenstein einen entscheidenden Beitrag geleistet und ist in der Region als schneller Lebensretter aus der Luft nicht mehr wegzudenken", würdigte Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, das Erreichen der 50.000er-Marke und lobte die hohe Professionalität und das große Engagement der Crew. "Unser Fokus liegt auf dem höchsten Maß an Patienten- und Flugsicherheit", betonte er.
Besatzung des "Jubiläumsfluges"
Am Standort Wittlich sind insgesamt 26 Teammitglieder in wechselndem Einsatz: Drei Piloten der ADAC Luftrettung, 16 Notärzte des Verbundkrankenhauses Bernkastel/ Wittlich und sieben Notfallsanitäter (TC HEMS) der DRK Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück gGmbH. Die Crew bestand beim "Jubiläumseinsatz" aus Pilot Götz Schneiders, Notärztin Dr. Nadine Bähr und Notfallsanitäter Simon Hübenthal. Der Einsatz in St. Thomas, nordwestlich von Wittlich, war eine Notarztanforderung der Leitstelle Trier wegen Verdachts auf Herzinfarkt: Die Crew musste einen Patienten mit Herzrhythmusstörung notfallmedizinisch versorgen und ins Wittlicher St. Elisabeth Krankenhaus begleiten.
11 von 100 Flügen zu Verkehrsunfällen
Anforderungsgrund Nummer eins mit 54 Prozent waren bei den oft lebensrettenden Einsätzen von "Christoph 10" in diesem Halbjahr bisher internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen, gefolgt von neurologischen Notfällen wie Schlaganfällen (zehn Prozent), Verkehrsunfällen (elf Prozent) und Kindernotfällen (vier Prozent).
Die ADAC Luftrettung ist mit ihren Rettungshubschraubern im vergangenen Jahr zu 54.356 Einsätzen gestartet. Damit erreichten die fliegenden Gelben Engel mit täglich rund 150 Notfällen das hohe Niveau des Vorjahres. Bundesweit arbeiten für die ADAC Luftrettung, die ein Tochterunternehmen der ADAC Stiftung ist, mehr als 1.000 Menschen – darunter rund 160 Piloten, etwa 260 Notfallsanitäter (TC HEMS) und rund 580 Notärzte. Bei ihrer Arbeit können die Crews auf die modernsten Rettungshubschrauber zurückgreifen. Mit ihnen wurden 2018 rund 3,3 Millionen Kilometer zurückgelegt. Die durchschnittliche Flugzeit bei einem Einsatz betrug rund 30 Minuten. (wkp)