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Prävention und Sicherheit: 75 Jahre Insassen- und Partnerschutz bei Mercedes-Benz

30.12.2014 19:18 Uhr
Sicherheitsentwicklung bei Mercedes-Benz, erster Mercedes-Benz Crashtest am 10. September 1959. Mit diesem Frontalaufprall eines Fahrzeugs der Baureihe W 111 (1959 bis 1965) beginnen die Crashtests von Mercedes Benz. Es ist das erste Automobil der Welt mit gestaltfester Fahrgastzelle und Knautschzonen an Front und Heck.
© Foto: Daimler AG

Vor 75 Jahren begann mit dem Eintritt von Béla Barényi in die damalige Daimler-Benz AG ein wichtiges Kapitel der Geschichte der Fahrzeugsicherheit.

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Zum Jubiläum trafen sich in diesem Jahr ehemalige und aktuelle Sicherheitsentwickler von Mercedes-Benz aus verschiedenen Epochen der Fahrzeugsicherheit in der Böblinger Legendenhalle.

Dabei gab es viele interessante Rück- und interne Einblicke. So zum Beispiel auch die Erinnerung an das Bewerbungsgespräch der "Sternen-Legende" Barényi, der – als ganz junger Ingenieur – auf die Frage, was er denn an den aktuellen Mercedes-Benz Fahrzeugen verbessern würde, die unerschrockene Antwort gegeben haben soll: "Eigentlich alles." Wilhelm Haspel, zu dieser Zeit stellvertretendes Mitglied des Vorstands der Daimler-Benz AG, ließ sich vom Querdenker überzeugen und stellte den 32 Jahre alten Österreicher auf Empfehlung des damaligen Versuchsleiters der Entwicklung Karosserie, Karl Wilfert, ein. Am 1. August 1939 übernahm Béla Barényi schließlich die neu gegründete Abteilung für Sicherheitsentwicklung.

Insassen- und Partnerschutz hat "unzählige Menschenleben gerettet"

Vor 75 Jahren begann mit dem Eintritt Barényi's in die damalige Daimler-Benz AG ein wichtiges Kapitel der Geschichte der Fahrzeugsicherheit. Mercedes-Benz hat seitdem die Sicherheitsentwicklung nachhaltig geprägt. "Viele Innovationen des Unternehmens besonders auf dem Gebiet des Insassen- und Partnerschutzes haben unzählige Menschenleben gerettet", so das Unternehmen in ihrer eigenen Rückschau.

Zum Jubiläum hatte Mercedes-Benz ehemalige und aktuelle Sicherheits­entwickler aus verschiedenen Epochen der Fahrzeugsicherheit in die Böblinger Legendenhalle eingeladen. Zu dieser Würdigung der ersten 75 Jahre Insassen- und Partnerschutz trafen sich unter anderem Prof. Werner Breitschwerdt, Prof. Ernst Fiala, Prof. Guntram Huber, Dr. Falk Zeidler, Hansjürgen Scholz, Dr. Luigi Brambilla sowie Karl-Heinz Baumann. Einige von ihnen hatten Barényi noch persönlich kennengelernt.

Die Credos der Professoren Weber und Schöneburg

"Jede Innovation braucht Ingenieure, die kreativ sind und sich wie Béla Barényi trauen, Bestehendes in Frage zu stellen und neue Wege zu gehen", betonte Prof. Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstandes der Daimler AG und verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung.

"Erklärtes Ziel bei Mercedes-Benz ist es, unsere Trendsetter-Funktion auf dem Gebiet der Fahrzeugsicherheit zu erhalten, weiter auszubauen und damit die Verkehrssicherheit weiterhin zu fördern", konstatierte in diesem Zusammenhang auch Prof. Rodolfo Schöneburg, der amtierende Chef für Fahrzeugsicherheit bei Mercedes-Benz Cars. "Und die Ideen dafür gehen uns lange noch nicht aus. So beschäftigen wir uns beispielsweise derzeit intensiv damit, die Oberkörperbelastung der Insassen beim Seitencrash zu reduzieren", so Schöneburg, der in Fachkreisen längst als der würdige "Enkel" Barényis gilt, weiter.

Bahnbrechende Entwicklungen

Der geniale Ingenieur Barényi (1907-1997) arbeitete von 1939 bis 1974 bei Daimler. Er war der Urheber von über 2.500 angemeldeten Patenten, viele davon zu Grundlagen der automobilen Sicherheit. Unter anderem erfand er die Sicherheitszelle, die von Knautschzonen geschützt wird.

Wegweisende Ideen hatte Béla Barényi schon sehr früh: Bereits während seines Studiums in den 1920er Jahren arbeitete er am Konzept eines modernen Automobils mit Zentralrohrrahmen und luftgekühltem Boxermotor. Ab 1939 widmete sich der Ingenieur bei Mercedes-Benz der Verbesserung von Personenwagen-Karosserien. Daraus entstand 1941 das Patent auf einen verbesserten Plattformrahmen, der durch besondere Verwindungssteifheit "Dröhn- und Schüttelerscheinungen" minimiert.

Aus seinen Studien von Automobilen in Zellenbauweise entwickelte Barényi das Konzept der gestaltfesten Passagierzelle mit Knautschzonen. Das 1951 angemeldete Patent setzte Mercedes-Benz erstmals in der Baureihe W 111 ("Heckflosse") des Jahres 1959 um: Die Knautschzonen verformen sich bei einem Unfall und bauen kontrolliert die kinetische Energie aus der Kollision ab. Die Insassen des Wagens werden also gleichzeitig von der stabilen Fahrgastzelle geschützt. Seither hat sich dieser Aufbau von Personenwagen weltweit durchgesetzt.

Auch Barényis "Sicherheitslenkwelle für Kraftfahrzeuge" setzte sich durch. 1963 wurde diese Technik patentiert, als vollständiges System hatte die Sicherheitslenkung 1976 im E-Klasse-Vorgänger W 123 Premiere. Die Idee des versenkten Scheibenwischers zum Schutz von Fußgängern brauchte 28 Jahre, bis sie 1979 in der S-Klasse der Baureihe W 126 debütierte.  (wkp)


75 Jahre Insassen- und Partnerschutz bei Mercedes-Benz

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