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Scheidung: ADAC Autoversicherung tauscht Zurich gegen Allianz

30.07.2018 00:03 Uhr
Scheidung: ADAC Autoversicherung tauscht Zurich gegen Allianz
Vier bekannte Buchstaben, unverkennbares Gelb, kaputte Leitplanke und glückliches Club-Mitglied: So warb der ADAC noch Anfang 2012 für seine Autoversicherung (intern abgekürzt als "AAV"). Bis Ende 2013 erreichte die 2007 gestartete ADAC Autoversicherung einen Vertragsbestand von bereits 630.000 Policen. Danach fiel das Wachstum eher moderat aus.
© Foto: ADAC Autoversicherung AG

Die ADAC Versicherung AG und die Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) werden die ADAC Autoversicherung AG künftig nicht mehr gemeinsam betreiben. Am 31. Dezember 2019 endet die dann gut 12 Jahre dauernde Kraftfahrt-Ehe. Der neue ADAC-Partner für das gemeinsame Geschäft steht bereits fest.

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Es geht um insgesamt mehr als 650.000 Versicherungspolicen, die seit der Gründung der ADAC Autoversicherung AG im Jahr 2007 im Kraftfahrtgeschäft zusammengekommen sind. Die ADAC Autoversicherung AG wurde im Jahr 2007 als Joint Venture Gesellschaft des ADAC und der Zurich Gruppe Deutschland gegründet. Das bisher gemeinsame Unternehmen wird seither zu 51 Prozent von der Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft (Deutschland) und zu 49 Prozent von der ADAC Versicherung AG gehalten. Der damalige Vorstandsvorsitzende der ADAC Autoversicherung, Josef Halbig, hatte im Oktober 2007 das Joint Venture exklusiv auf dem AUTOHAUS-Schadenforum vorgestellt.

Kein Konsens bei der Schadensteuerung

Jetzt sind ADAC und Zurich "einvernehmlich übereingekommen" (so zumindest die offizielle Sprachregelung), ihre Zusammenarbeit nicht weiter gemeinsam fortzuführen. Die Partnerschaft wurde vor kurzem fristgerecht zum 31. Dezember 2019 gekündigt. Die Scheidung hatte sich nach Insider-Informationen schon kurz nach Verlängerung der letzten 5-Jahres-Option angekündigt, als der damals noch amtierende ADAC Präsident Peter Meyer und der seinerzeitige Vorstandsvorsitzende der Zurich Gruppe Deutschland, Ralph Brand, Anfang 2014 die weitere Zusammenarbeit gerade besiegelt hatten.

Zu diesem Zeitpunkt unterhielten die ADAC Service GmbH (ASG) und der Konzern Versicherungskammer Bayern (VKB) bereits die SPN Service Partner Netzwerk GmbH als Gemeinschaftsunternehmen mit eigenen Vertrauenswerkstätten. Anfang April 2015 wurde die SPN um die Allianz Autoversicherung-AG und die Sparkassen-Versicherung Sachsen (SV Sachsen) als weitere Gesellschafter erweitert. Die Allianz traf seinerzeit die Entscheidung, ihre steuerbaren Schäden im SPN-Netzwerk mit einzubringen, während die Zurich auf einen anderen Schadensteuerer setzte und sich damit gegen die Vorstellungen der SPN-Gesellschafter stellte.

"Keine Auswirkungen auf Verträge und Kunden"

Trotz nachhaltiger, "aber letztlich zu später" Bemühungen der Zurich wurde jetzt die seit langem sich anbahnende Scheidung ratifiziert. Vertragsgemäß werde das operative Geschäft von ADAC und Zurich noch bis 31. Dezember 2019 regulär fortgeführt. Heute und auch zukünftig fungiere die ADAC Autoversicherung AG als Risikoträger. Die Veränderung in der Gesellschafterstruktur habe zudem "keinerlei Auswirkungen auf die Verträge mit sämtlichen Versicherungsnehmern".

Allianz übernimmt den 51-Prozent-Anteil der Zurich

Während aus Kreisen der Allianz zuletzt immer wieder zu hören war, dass die Zurich jetzt gut 650.000 Policen "auf einen Schlag verlieren" würde, stellte ein langjährig Verantwortlicher des ADAC auf Nachfrage von AUTOHAUS-Schaden§manager vor wenigen Tagen nochmals klar: "Die Verträge gehörten schon immer dem ADAC."

Vorbehaltlich kartellrechtlicher und aufsichtsrechtlicher Freigaben wird ab dem 1. Januar 2020 die Allianz Versicherungs-AG neuer Gesellschafter der ADAC Autoversicherung AG und übernimmt den 51-prozentigen Anteil der Zürich Beteiligungs-Aktiengesellschaft am Gemeinschaftsunternehmen.   (wkp)

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