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Sicherheitsforschung: Gefährlicher Autokorso-Fanjubel

11.05.2012 16:17 Uhr
Crashtest
Der Crash macht deutlich, was im Falle einer plötzlichen Bremsung oder eines Auffahrunfalls mit den ungesicherten Insassen eines Auto-Korsos passieren kann.
© Foto: Allianz Versicherungs AG

Rechtzeitig vor dem morgigen DFB-Pokalendspiel und dem ebenfalls bevorstehenden Champions League Finale hat die Allianz Sicherheitsforschung einen Crashtest im Fan-Korso simuliert. Das Ergebnis: Es handelt sich um eine Gefahrensituation, die nicht unterschätzt werden sollte.

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Nicht nur eingefleischte Fußballfans fiebern voll Vorfreude dem morgigen Samstag entgegen. Dann trifft in Berlin der Bundesliga-Vizemeister FC-Bayern im Kampf um den DFB-Pokal auf den amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund. Die Hauptstadt bereitet sich auf den jährlichen Ausnahmezustand bereits entsprechend vor. 

Der Korso-Jubel hat auch eine Kehrseite

Die Szenerie nach dem Spiel wird in etwa folgende sein: Vom Erfolg benebelte Fans werden im Siegestaumel ihre oder Fahrzeuge ihrer ebenso euphorischen Fußballfreunde besteigen, um sich mit hunderten anderer Fan-Fahrzeuge eine angemessen große Straße entlangzuschieben. Hupend, fähnchenschwingend und in ausgelassenster Stimmung die siegreiche Mannschaft ihres Herzens bejubelnd. Nur: Aus der Tür hängend oder auf dem Autodach sitzend fällt das Anschnallen eher schwer. 

Spätestens seit der Fußball Weltmeisterschaft 2006 gehört der Auto-Korso zum quasi "Nachfolge-Großereignis" populärer Sportarten, ähnlich wie die Wolle zum Stricken. Meist nur die Sicherheits- und Rettungskräfte sowie die tatsächlich bei einem Korso Verletzten kennen die Kehrseite dieser Jubel- und Feier-Arien. 

Jetzt wurden im Allianz Zentrum für Technik (AZT) die möglichen Folgen eines Unfalls im Fan-Korso getestet. Im AZT-Forschungszentrum in Ismaning wurde dabei ganz konkret der Aufprall eines Fanfahrzeugs bei einer Geschwindigkeit von 40 km/h auf ein stehendes Fahrzeug simuliert, um die Gefahren bei falschem Verhalten im Autokorso aufzeigen. Im Versuchsfahrzeug saßen zwei ungesicherte und ein korrekt angeschnallter Dummy.

Gefahr schwerster und sogar tödlicher Verletzungen droht

Der angeschnallte Fahrerdummy hat seine Sitzposition beibehalten, wurde durch Gurt und Airbag geschützt und wäre unverletzt geblieben. Der zweite Dummy saß im Fensterrahmen hinter dem Fahrer und wurde aus dem Auto geschleudert. Dabei prallte er zunächst gegen den Türholm und den Fensterrahmen der Fahrertür und stürzte schließlich aus einem Meter Höhe auf den harten Asphalt. Schwerste Verletzungen im Becken- und insbesondere im Brustbereich wären die Folge gewesen. Der dritte Dummy stand während des Versuchs auf dem Beifahrersitz und ragte mit dem Oberkörper aus dem Schiebdach. Durch den Aufprall wurde er nach vorne gedrückt, was schwere Verletzungen im Brustbereich und den inneren Organen zur Folge gehabt hätte.

"Beide ungesicherten Fans hätten bei einem solchen Unfall mit großer Wahrscheinlichkeit schwere oder tödliche Verletzungen erlitten", sagt Dr. Christoph Lauterwasser, Leiter des AZT. Um dies zu vermeiden, rät der Sicherheitsexperte, auch in Feierlaune bei offenen Fenstern oder geöffnetem Verdeck nur richtig gesichert im Auto zu fahren.

Ungetrübter Verstand hilft!

Aufgrund dieser Ergebnisse kann deshalb der Rat nur lauten: Auch in den ausgelassensten Situationen sollte ein gewisses Unfallrisiko nicht unterschätzt werden. Ein klarer Verstand, der auch bei den Mitfahrern im Auto nicht durch Alkoholeinfluss getrübt ist, hilft nachhaltig! Es gilt: Obacht geben, länger leben! (sh)

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