Ein Teil der Frauen fühlt sich von der Werbung kaum oder gar nicht angesprochen. Besonders Anzeigen aus Technik-Branchen schneiden schlecht ab. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Hamburger Marktforschungsinstitutes Media Analyzer. 90 Prozent der 200 befragten weiblichen Führungskräfte und Unternehmerinnen wünschen sich in der Werbung ein anderes Frauenbild. Laut Studie werden in der Werbung meist Klischees verwendet, etwa das der erfolgreichen Karrierefrau, der liebenden Hausfrau und Mutter oder der nicht technikbegabten und nach Hilfe suchenden Frau. Dies lehne die Mehrheit der Befragten jedoch ab. Stattdessen sei "geistreiche" Werbung mit "normalen" Frauen, die ein "neutrales Frauenbild" vermitteln, gefragt. Zudem sei das Bild der Alles-Könnerin in der Werbung völlig überzogen. Kampagnen, die mit dem Perfektionsideal brechen, würden von den Frauen als sehr positiv bewertet. Bei den getesteten Anzeigen aus Technik-Branchen belegten die Werbungen für Handys und Autos die untersten Ränge. Dabei schätzten den gerade weibliche Führungskräfte technische Produkte als Statussymbole und zeigten ein hohes Markenbewusstsein. Den Ergebnissen zufolge achten 80 Prozent der Studien-Teilnehmerinnen etwa beim Kauf von Autos besonders auf die Marke. Jedoch verneinten 88 Prozent die Frage, ob sie beim Autokauf den ersten Impuls aus der Werbung erhielten. So nehmen 90 Prozent der Befragten eine Opel-Anzeige mit dem Slogan "Das erste Auto mit G-Punkt" nicht als Kaufanregung wahr. 80 Prozent der Frauen fühlen sich von dieser Anzeige nicht ernst genommen. Es dürfen ruhig Informationen vermittelt werden Laut Marktforschungsinstitut legen Frauen bei technischen Produkten großen Wert auf Nutzen und Anwendungsfreundlichkeit. Außerdem achten sie den Angaben zufolge grundsätzlich mehr auf Texte. Weiterhin werde zuviel nackte Haut und Erotik negativ beurteilt. Deshalb sollten Firmen, die mit ihren Kampagnen Frauen erreichen wollten, klare Produktaussagen treffen, die Anzeigen übersichtlich strukturieren und mit humorvollen oder ironischen Headlines arbeiten, hieß es. (san)
Tipp: Werbung, die Frauen anspricht
Studie: Klare Produktaussagen, Humor und Ironie statt Klischees