Ausgabe 06/2011: Falsche Vorgabezeiten

Falsche Vorgabezeiten ARBEITSWERTE E Statt REFA ermittelt, sind viele Arbeitswerte marketinggetrieben. Mit IFL können auch Sie das ändern. von Prof. Anita Friedel-BeitzMit den Vorgabezeiten komme ich nicht hin“, sagt der Serviceberater seinem Chef. Und dann folgte bei beiden das große Schulterzucken. Arbeitswerte im Servicegeschäft sollten REFA ermittelt sein. Der Markenname REFA entstand aus dem 1924 in Berlin gegründeten „Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung“. Spätestens seit dem Kampf um das Flottengeschäft sind nicht nur der Fahrzeugpreis, sondern die Höhe der Reparatur- und Wartungskosten wesentliches K.O.-Kriterium geworden. Und deshalb werden heute viele Arbeitswerte von den Marketing-Abteilungen der Hersteller diktiert. Es geht um Ihr Geld. Ein Beispiel: für die Erneuerung der A-Säule an den Kia-Modellen Picanto, Rio und Ceed gab es 2,3 Stunden. Die IFL (vgl. Kasten) hat eine Arbeitszeitstudie durchführen lassen und heute gibt es für die Arbeitspositionsnummer 71102R00 (reine Blechbearbeitungszeit) bei Picanto und Rio 13,4 und beim Ceed 14,5 Stunden. Seit Gründung des Vereins wurden innerhalb von drei Jahren mittlerweile über 110 Arbeitszeitstudien erstellt, die eine Korrektur der Vorgabezeiten nach sich zogen. Und es wurden einige allgemeine Empfehlungen ausgesprochen. So ergab die ständige Überprüfung der Audatex und DAT Kalkulationspositionen, dass bei vielen Fahrzeugmodellen die Verbundarbeitszeiten nicht vollumfänglich automatisch berücksichtigt werden. Folglich muss der Betrieb alle Reparaturaufträge auf das Erfassen aller Verbundzeiten prüfen.Was ist zu tun, um sicherzustellen, dass Sie bei falschen Vorgabezeiten Geld mitbringen? Es ist ganz einfach: Auf www.ifl-ev.de gehen und online den standardisierten Meldebogen ausfüllen. Das dauert nur ein bis zwei Minuten, den Rest erledigt die Interessengemeinschaft. Und wenn Sie Zugriff auf die bereits erstellten Arbeitszeitstudien möchten, dann werden Sie einfach Mitglied. zLesen SIe hier...... warum viele Arbeitswerte nicht stimmen und Sie deshalb bares Geld verschenken. Das können Sie sehr einfach ändern.Über die IFLInteressengemeinschaft für Fahrzeugtechnik und Lackierung e.V. (IFL)Die IFL vertritt reparierende und lackierende Fachbetriebe und Kfz-Sachverständige. Ihr Ziel ist derzeit, Fehler und Mängel in den Arbeitszeiten für Karosserie- und Lackierarbeiten in den gängigen EDV-gestützten Kalkulationssystemen zu ermitteln und im Dialog mit dem jeweiligen Schadenskalkulationsanbieter und dem dahinterstehenden Automobilhersteller abzustellen. Die im Januar 2007 gegründete IFL besteht aus den Werkstattverbänden Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF), Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), den Karosserieverbänden aus Österreich und der Schweiz, den Sachverständigenorganisationen TÜV, Dekra, BVSK und SSH sowie den Schadenskalkulationsanbietern Audatex und DAT. Einige Unternehmen der Lackindustrie sind Fördermitglieder.www.ifl-ev.de„Schwarz-Markt“WErkstatt E Der brandneue ServiceProfi gibt Tipps zum Reifengeschäft.Bekanntermaßen stellt der Jahresstart immer wieder eine Bewährungsprobe für den Autoservice dar. Schwache Auslastung gilt es zu meistern – um dann nach Aschermittwoch vor lauter Aufträgen kein Ende mehr zu sehen. Normalerweise wäre jetzt Zeit für den Frühjahrs-Check. Doch sind wir ehrlich – wie viele Kunden lassen sich noch dafür begeistern? Reifen plus Frühjahrs-CheckWas früher der Frühjahrs-Check war, muss heute das Sommerreifengeschäft sein. Mit zunehmender Einlagerungsquote und der Selbstverständlichkeit, auf Winterreifen umzurüsten, sind hier die Weichen richtig gestellt. Nun ist es eine Herausforderung für die Werkstätten, das Reifengeschäft mit dem Frühjahrs-Check zu kombinieren – beispielsweise über lukrative Kombi-Angebote. Tatsächlich entspricht eine gut gemachte Dialogannahme ja schon zu 80 Prozent dem Frühjahrs-Check. Ein gutes Argument für den Reifenverkauf ist übrigens die zu erwartende Preissteigerung um etwa 25 Prozent, wie die Verbände just ankündigten. Hintergrund ist unter anderem, dass Naturkautschuk heute fast das Doppelte wie vor einem Jahr kostet – aktuell etwa 3.000 Euro. Wer günstig Reifen kaufen will, sollte also schnell sein.Tipps für das WerkstattgeschäftDas Reifengeschäft hat es in sich: Kaum ein anderes Geschäft ist einerseits so vielfältig, so preisumkämpft und verspricht andererseits mindestens zwei Servicekontakte pro Jahr. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen.Der aktuelle ServiceProfi gibt Tipps, wie das Sommerreifengeschäft gelingen kann. Die Zeitung für den professionellen Serviceberater hat zudem unter anderem auch das Internet als Marketinginstrument und Einkaufsquelle sowie den umstrittenen Biosprit E10 unter die Lupe genommen. Das ServiceProfi-Team verrät auch, wie sich Zubehör und Zusatzarbeiten erfolgreich verkaufen lassen. ms/se

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