Ausgabe 05/2013: Funktionale Ebenen

Funktionale EbenenAMAG Retail Autowelt Zürich – Das spektakulärste und größte Autohaus der Schweiz wirkt von außen dezent. Drinnen kümmern sich 285 Mitarbeiter um Verkauf und Service. Bei der technischen Planung war die ESA mit autop-Hebebühnen beteiligt. von Bernd ReichDie AMAG ist in der Schweiz eine Institution. Das 1945 als Automobil- und Motoren AG gegründete Unternehmen ist Importeur der Marken Volkswagen, Seat, Skoda sowie Audi. Gleichzeitig betreibt die AMAG Retail eine landesweit tätige Autohaus-Kette für diese Marken und Porsche. Den Begriff Autowelt hat die AMAG in ihrem vor zwei Jahren eröffneten Neubau in Zürich wörtlich genommen, denn der Betrieb konzentriert unter einem Dach einfach alles, was ein Autohaus heute bieten kann. In dem 250 Meter langen Gebäude sind nicht nur die Verkaufsräume für die Marken Volkswagen (Pkw und Nutzfahrzeuge), Skoda, Seat und Audi untergebracht, sondern auch der Vertrieb für Zubehör und Finanzdienstleistungen, eine Autovermietung, Autowaschanlagen, ein Service-Großbetrieb und ein Ausbildungszentrum. Über mehrere Ebenen verteilt sind die unterschiedlichen Werkstätten, die Spenglerei, die Lackiererei, die Fahrzeugaufbereitungs- und Waschplätze, das Spot-Repair-Center, das Teile-Lager, die Verwaltung, eine Mitarbeiterkantine und sogar eine Teststrecke angeordnet. Unter anderem mit zwei befahrbaren Spindeln sind die Ebenen untereinander verbunden. Die Besucher des Autohauses bekommen von den vielfältigen Aktivitäten hinter den Kulissen meist nichts mit. Das zur Straße hin leicht gebogene Gebäude ist auf der hinteren, geraden Längsseite aufgeständert, so dass die Kunden hier ebenerdig vorfahren, parken und bei jedem Wetter trockenen Fußes in die Autowelt gelangen können. Parallelwelten für den ServiceFür jede der vertretenen Marken gibt es eine eigene Serviceannahme, und auch die Servicearbeitsplätze sind entsprechend aufgeteilt. Durchschnittlich 130 Servicedurchgänge bearbeiten die Werkstätten pro Tag. Das gelingt nur mit optimierten Arbeitsabläufen und hoch qualifizierten Mitarbeitern. Bei der Gestaltung der Arbeitsplätze wurde auf Ergonomie, sorgfältig ausgewählte Ausstattung und Arbeitssicherheit größter Wert gelegt. So unterschiedlich die einzelnen Arbeitsplätze auch ausgestattet sind, auf dem Boden liegende Schläuche und Kabel gibt es nirgendwo. Dafür wurden die Anschlüsse für Strom, Druckluft, zentrale Staubsaugeranlage, Batterieladung und Abgasabsaugung an der Wand oder von der Decke hängend untergebracht. Die Arbeitsplätze sind so immer aufgeräumt und es gibt keine Stolperfallen. Der Boden der Werkstätten ist mit federnden Bodenplatten ausgelegt, auf denen die Mitarbeiter ermüdungsfrei stehen können, und großflächige Verglasungen sorgen für optimalen Lichteinfall. Neben Standardarbeitsplätzen für Routinearbeiten verfügen die Werkstätten der Autowelt über viele speziell ausgerüstete Arbeitsplätze und -boxen. Bei der Gestaltung jedes einzelnen Arbeitsplatzes wurde auf das individuelle Aufgabenprofil eingegangen, um ein ergonomisch optimales Arbeiten zu ermöglichen. Weil auch Volkswagen Nutzfahrzeuge betreut werden, gibt es dafür eine eigene Waschhalle mit einer passenden Hebebühne. Für die Sattler, welche sich auch um die Reparatur von Cabrioverdecken kümmern, gibt es eine Beregnungshalle zum Auffinden von Leckagen an den Dächern und Türen. Ausgetüftelt und durchdachtWie ernst die AMAG die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses nimmt, verdeutlicht das Ausbildungsprogramm. Jugendliche können hier zehn unterschiedliche Berufsausbildungen absolvieren. Für die technischen Berufe befindet sich in der obersten Ebene ein umfangreich ausgestattetes Ausbildungszentrum. Die ESA, einer der führenden Werkstattausrüster der Schweiz, hat viele der für die Realisierung der Autowelt erforderlichen komplexen Planungen ausgeführt und Ausrüstungen wie die zahlreichen autop Hebebühnen geliefert und installiert. Die ESA hat außerdem die Wartung der von ihr gelieferten Produkte übernommen. Weil die Autowelt Zürich über einen ungewöhnlichen Baukörper verfügt, bei dem manche Ebenen an Spannseilen hängen, mussten für den Einsatz der Unterflurtechnik zum Teil Sonderkonstruktionen ersonnen werden. So konnten die in Decken eingebauten Kassetten der Unterflurbühnen nicht einfach nach unten abgestützt werden. Neben Standardbühnen lieferte autop auch Fahrbahnen in Sondergrößen und konnte mit Spezialitäten wie dem Masterlift Synchro überzeugen. Dieser Bühnentyp mit Unterflurtechnik verwendet statt einer Kassette zwei einzelne Rohre für die Stempel. Die Gleichlaufregelung erfolgt elektronisch. Sämtliche Direktannahmen sind mit autop Profilift mit integriertem Gelenkspieltester ausgestattet. Und auch in den Waschhallen sind autop Bühnen zu finden.Die Autowelt Zürich hat übrigens an jedem Werktag von 7 Uhr bis 19 Uhr sowie am Samstag von 9 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Das Einzige, was der Besucher nicht findet, sind die in der Schweiz Occasionen genannten Gebrauchtwagen, die vermarkten die regionalen Occasions-Centren (ROC). ■

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