Ausgabe 08/2011: Geschäft breiter aufstellen

Geschäft breiter aufstellenAutohaus Sayler E Peugeot-Vertragspartner Sayler in Ulm hat seit September 2010 Bosch Car Service integriert. Damit will man neue Kundengruppen gewinnen und die Werkstatt besser auslasten. Von Anna VoltzDer Standort könnte für ein Autohaus kaum besser sein: Neben der Dekra, an der vielbefahrenen Herrlinger Straße und unweit vom Einkaufszentrum Blautal-Center liegt der Betrieb des Ulmer Peugeot-Händlers Sayler. Inhaber Hans-Ulrich Sayler kennt die Höhen und Tiefen des Autogeschäfts seit mehr als 30 Jahren. 1978 hat der Diplom-Betriebswirt eine der damals größten Shell-Stationen mit Skoda-Vertretung und Werkstatt übernommen. Ab 1984 war er für Renault als Vertragshändler tätig. 2001 wechselte er zu Peugeot – weil er ein im Jahr 1999 von Renault gefordertes Investment abgelehnt hatte. Denn drei Jahre zuvor hatte der Autohauschef bereits eine andere Immobilie für seine Chrysler-Jeep-Vertretung GSS Automobile Autohaus Sayler GmbH in der Markusstraße in Ulm gekauft. Nach der Strukturkündigung aller Vertragspartner seitens Chrysler-Jeep hat der Unternehmer die Marken Volvo und Land Rover als Vertragshändler übernommen. Sein Sohn Frederic führt diesen zweiten Betrieb, der autorisierter Volvo-Vertragshändler und Servicepartner für Land Rover, Chrysler, Jeep und Dodge ist. Die Saylers arbeiten nach der international anerkannten Norm ISO 9001:2000 für Qualitätssicherung und -management. Beide Autohäuser waren die ersten in Deutschland in der Auditierung – 1994 bei Renault – und auch bei Chrysler/Jeep. „Wir setzen auch heute auf mehr Qualität und Qualifizierung unserer Mitarbeiter. Aber die Standards sind sehr teuer.“ Entscheidung für BoschDerzeit beschäftigt das Autohaus in der Herrlinger Straße 41 Mitarbeiter, darunter sechs Auszubildende. Für den Peugeot-Betrieb bilanziert der Geschäftsführer eine gute Auslastung. Trotz der guten Bedingungen kämpft er mit dem Wertverfall von Leasingfahrzeugen und muss verstärkt um Kunden werben, die, so Hans-Ulrich Sayler, „derzeit das Geld eher zusammenhalten“. Im Gebrauchtwagen-Bereich nennt der Betriebswirt die Situation „nicht zufriedenstellend“. Er versucht deshalb, sein Autohaus in anderen Bereichen besser auszulasten. „Wir haben kürzlich einen zweiten Businessfahrzeugverkäufer für Geschäftskunden und leichte Nutzfahrzeuge eingestellt, um einen guten Marktanteil zu realisieren.“Hans-Ulrich Sayler weiß, dass er den Stundenverrechnungssatz nur mit einem höheren Umsatz halten kann. „Daher muss ich das Geschäft breiter aufstellen“, betont er. In puncto Qualitätsmanagement hat er in den letzten Jahren viel Geld in die Schulungen seiner Mitarbeiter gesteckt – allein 25.000 Euro im vergangenen Jahr. Deshalb hatte der umtriebige Schwabe bereits vor eineinhalb Jahren die Idee, sich dem Bosch Car Service anzuschließen. Der Teilelieferant nimmt nicht jeden Betrieb ins Netz auf. Gewisse Bedingungen müssen stimmen, z. B. eine bereits vorhandene Werkstatt und eine Mindestanzahl von fünf Arbeitsplätzen. Der Start der Kooperation war eigentlich für Anfang 2010 geplant – seit September hängt das Leuchtschild des Partners über dem Peugeot-Betrieb. Hans-Ulrich Sayler hat sein Team einige Monate vorher anhand einer individuellen Schulung des Bosch Car Service auf die zusätzliche Werkstattauslastung vorbereitet. Separate StrategieAlle Peugeot-Mitarbeiter, die auch ausgebildete Diagnosetechniker sind, werden in den neuen Werkstatt-Bereich involviert. Um den zusätzlichen Service bekannt zu machen, annonciert Sayler wöchentlich im Ulmer „Wochenblatt“. Allerdings bezieht sich die Anzeige nur auf den Bosch Car Service. Der Inhaber unterstreicht, dass er mit dem Bereich Autohaus und dem neuen Werkstattbetrieb getrennt am Markt umgehen möchte. „Es ist nicht sinnig, die beiden Geschäfte zu vermischen.“ Über die Kooperation mit dem Bosch Car Service erhofft sich der Ulmer Autohauschef eine bessere Auslastung der Werkstatt insgesamt. HU/AU sind wie schon in der Vergangenheit von Montag bis Samstag möglich. Die Ersatzteile werden mehrmals täglich geliefert oder kommen am nächsten Tag, wenn sie nicht auf Lager sind. Der Betriebswirt erwartet ein breiteres Spektrum an Reparaturen und mehr Fremdfabrikatsbesitzer im Haus. Außerdem rechnet er mit einem Geschäft, das mehr in die Tiefe geht, und verspricht sich einen noch breiteren Ausbildungsstand seiner Mitarbeiter – unter anderem durch die Produktschulungen innerhalb des Bosch-Netzes. Er hat ein Zeitfenster von zwei Jahren für die Wirtschaftlichkeitserlangung für diesen Bereich einkalkuliert. In Ulm ist das Autohaus Sayler bis jetzt der einzige Bosch-Partner. Derzeit generiert es über 5.000 Werkstattdurchgänge im Jahr. Anhand der Zusammenarbeit mit dem Teilelieferanten rechnet der Inhaber mit 600 zusätzlichen Kunden pro Jahr, was voraussetzt, zusätzliches Personal zu integrieren. Eine Business Lounge mit PfiffHans-Ulrich Sayler setzt nicht nur auf das Partner-Projekt mit Bosch. Es mangelt ihm nicht an Ideen, um sich für schwierige Zeiten zu rüsten. Zum Beispiel im Bereich Geschäftskunden, seiner „Business Kunden Organisation“ (BKO). Der Unternehmer hat im Januar 2011 in seinem Peugeot-Autohaus eine Business Lounge eröffnet. Am Arbeitsplatz des zuständigen Mitarbeiters befindet sich ein Original-Starfighter-Schleudersitz – eigentlich nur zur Dekoration, doch das auffällige Ausstellungsstück soll den Kunden die Botschaft vermitteln: „Sehen Sie her, wegen der harten Verhandlungen um erhebliche Preisnachlässe hat mir mein Chef einen Schleudersitz hingestellt.“ Dass sich das verstärkte Engagement durchaus lohnen kann, hat Sayler im Hinblick auf sein Qualitätsmanagement im vergangenen Jahr erfahren: 2010 wurde der Vertragspartner gemeinsam mit 2.399 Händlern von einer unabhängigen Agentur getestet und unter die zehn besten Peugeot-Händler in Deutschland gewählt. Mit 89,3 von 100 erreichbaren Punkten belegte der Betrieb den 8. Platz unter den deutschen Löwen-Partnern im Sales-Bereich, und im After-Sales-Bereich war der Betrieb unter den besten 50 sämtlicher Peugeot-Partner in 2009 und 2010. zLesen SIe hier...... wie umtriebig der Ulmer Unternehmer Hans-Ulrich Sayler seit Jahrzehnten sein Geschäft betreibt und was er sich vom Bosch Car Service verspricht.KurzfassungHans-Ulrich Sayler hat 1978 eine der damals größten Shell-Stationen mit Skoda-Vertretung und Werkstatt übernommen. 1984 wurde er Renault-Händler, 2001 Peugeot-Händler. Sein zweiter Betrieb ist Volvo-Vertragspartner und Servicepartner für Land Rover, Chrysler, Jeep und Dodge.Sayler steckt viel Geld in die Qualifizierung seiner Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr hat er Bosch Car Service integriert – wobei Bosch nicht jeden Betrieb aufnimmt. Sayler war aber gut aufgestellt.Zwei Jahre gibt er sich, bis sich das Engagement rentieren muss. Derzeit generiert es über 5.000 Werkstattdurchgänge im Jahr. Außerdem wurde Sayler 2010 unter die zehn besten Peugeot-Händler in Deutschland gewählt.Weitere Informationen: www.autohaus-sayler.de www.bosch-service.de

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