Ausgabe 12/2009: Initialzündung

InitialzündungKfZ-technik E Seit über 100 Jahren produziert Bosch Zündkerzen. Ein Erfolgsprodukt und Basis für die Massenmotorisierung. Der Erfolg des heute größten Automobilzulieferers gründet auf einem Produkt, das im modernen Fahrzeug fast in Vergessenheit geraten ist. Am 7. Januar 1902 erhielt Robert Bosch das Patent auf eine Zündkerze in Kombination mit einem Hochspannungs-Magnetzünder. Die zuverlässige Zündung für immer höher drehende Motoren löste endgültig das „Problem der Probleme“ (Carl Benz über die Zündung) der frühen Automobiltechnik. Dietrich Trachte, Leiter Entwicklung und Applikation Zündkerze, Robert Bosch GmbH: „Das System war einfach und preiswert in das Auto einzubauen, und zusammen mit industrieller Fertigungstechnik brachte dies den Durchbruch zur steil ansteigenden Kraftfahrzeugproduktion der folgenden Jahrzehnte und half so, das Automobil für jedermann erschwinglich zu machen.“Widrige BedingungenHeute tragen Zündkerzen als wichtige Systemkomponenten wesentlich zur sparsamen, sauberen und effizienten Kraftstoffverbrennung sowie zur sicheren Funktion von Motor und Katalysator bei. Dabei ist trotz ihres großen Leistungszuwachses die Standzeit aktueller Standard-Zündkerzen mit zirka 20.000 bis 30.000 km (teils auch bis zu 100.000 km) etwa 20 bis 30 Mal höher als bei den Zündkerzen vor etwa 100 Jahren.Im ersten Produktionsjahr fertigte Bosch einige hundert Zündkerzen pro Tag, heute sind es allein im Werk Bamberg täglich eine Million Stück, die aus 29 Tonnen Stahl, 1,8 Tonnen Nickel, 0,7 Tonnen Kupfer, 15 Kilometer Nickeldraht und 2,5 Kilogramm Platin für Kerzengehäuse und Elektroden sowie aus 20 Tonnen Tonerde für die weißen Isolatorkörper hergestellt werden.Zündkerzen zünden bei einer Motordrehzahl von 4.000 Umdrehungen/Minute durchschnittlich 30 Mal pro Sekunde, bei höheren Drehzahlen bis zu 100 Mal. Und jede Zündung setzt die Kerze extremen Belastungen aus. Binnen Sekundenbruchteilen steigt die Brennraumtemperatur von 100 auf 1.000° Celsius und die Zündkerze wird blitzartig einem Druck bis zu 100 bar ausgesetzt. Trotzdem wird eine stets saubere und fehlerfreie Zündung vorausgesetzt. Trachte: „Heute gibt es viele verschiedene Motorenkonzepte, zum Beispiel Magermixmotoren, Direkteinspritzer oder Vierventiltechnik, und für jedes Motorkonzept bietet Bosch die passende Kerze. Wir liefern heute über 1.200 verschiedene Zündkerzentypen vom Rasenmäher bis zu Groß-Gasmotoren, mit allein 26 verschiedenen Elektrodenauslegungen.“ In 100 Jahren entwickelte Bosch weit mehr als 20.000 unterschiedliche Zündkerzentypen. Nicht verwunderlich, dass es in den USA sogar eine Vereinigung der Zündkerzensammler mit über 1.000 Mitgliedern gibt. Das Thema Zündkerze war aber schon in den 1930er Jahren so vielfältig, dass Bosch damals ein 160 Seiten starkes Zündkerzen-Lexikon veröffentlichte.MarktführerIn Europa steht Bosch bei Zündkerzen in der Erstausrüstung und im Handel an erster Stelle und bietet eine Marktabdeckung von rund 98 Prozent. Allein das Kompaktprogramm der widerstandsfähigen und zündsicheren Super plus Yttrium-Kerze deckt mit nur 20 Zündkerzen-Typen 95 Prozent aller Motoren ab. Über das Super-plus-Programm hinaus gibt es für fast jede Anwendung die passende Bosch-Kerze. Dank des langjährigen Know-hows und der intensiven Weiterentwicklung der Zündkerze in enger Zusammenarbeit mit nahezu allen Fahrzeugherstellern ist Bosch auch ein weltweit führender Anbieter. Alle namhaften Automobilhersteller bauen serienmäßig Bosch-Kerzen ein. Besonders in den letzten Jahren hat Bosch gezeigt, welches Potenzial noch im Traditionsprodukt Zündkerze steckt. Vielfältige Anwendungen ergeben sich beispielsweise aus konstruktiven Modifikationen und dem Einsatz von besonderen Metallen wie Platin oder Yttrium. Trachte: „Die Weiterentwicklung der Zündkerze zielt auf noch längere Lebensdauer durch neue Werkstoffe und auf weiter verbesserte Funktionsfähigkeit auch unter extremen Einsatzbedingungen durch eine optimierte Kerzengestaltung.“ All das hilft, die immer strengeren Abgasvorschriften zu erfüllen sowie Motoren auch künftig effizienter und leistungsfähiger zu machen. zLesen SIe hier...... den Siegeszug der Zündkerze, die heute kaum noch Beachtung findet.Geschichte der Zündkerze1902 Bosch erhält für die Kombination einer neuartigen Zündkerze mit dem Hochspannungs-Magnetzünder am 7. Januar 1902 ein Patent. Lieferung erster Systeme am 24. September 1902 an die Daimler-Motorengesellschaft Bad Cannstatt1902 ff Kerzenfertigung in den ersten Jahren: einige hundert Stück jährlich1914 Das erste Zündkerzenwerk wird in Stuttgart gegründet1927 Bosch führt den Begriff „Wärmewert“ ein, bis heute das Standardmaß für die thermische Belastbarkeit einer Zündkerze 1939 das Zündkerzenwerk in Bamberg wird gegründet1953 Bosch-Kerze mit Zweistoff-Mittelelektrode in Serie beim „Flügeltürer“ Mercedes Benz 300 SL, Vorteil: sicherer Kaltstart und längere Lebensdauer1968 das Werk Bamberg produziert die einmilliardste Zündkerze1976 Zweistoff-Mittelelektrode in Großserie („Thermoelastic“-Kerzen)1980 Anpassung der Zündkerze an veränderte Kraftstoffe und Aggregatetechnik macht Motoren sauberer, sparsamer und effizienter (bleifreies Benzin, Katalysator, Vierventiler, Magermix usw.)1983 Platin-Mittelelektrode und Verbundwerkstoffe mit Edelmetalllegierungen erhöhen Zündkerzen-Lebensdauer auf weit über 60.000 km1991 Luftgleitfunkenkerze von Bosch, verhindert auch bei häufigem Kurzstreckenbetrieb Verrußung, Zündverschleppung und -aussetzer1995 Nickel-Yttrium-Elektrodenwerkstoff erhöht Kerzen-Lebensdauer2009 Rund 11 Milliarden Bosch-Zündkerzen produziert

Ausgabe 12/2009: Initialzündung

Initialzündung

MEISTGELESEN

Neue Partnerschaft: Ruhrdeichgruppe nimmt BYD auf

LöhrGruppe: Teil der Van Mossel Automotive Group

Taxis: Der langsame Abschied vom Farbton Beige

STELLENANGEBOTE

Kfz-Mechaniker/Kfz-Mechatroniker allg. Rep. (m/w/d)

Kfz.-Mechatroniker (m/w/d)

Sachbearbeiter (m/w/d) Großabnehmer

Serviceberater (m/w/d)

Account Manager (w/m/d) Full-Service Leasing Automotive im Außendienst für unsere Vertriebskooperation Ford Fleet Management Vertriebsregion Süd (Baden-Württemberg, Bayern) im Homeoffice

NEWSLETTER