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KÜS: HU-Gebühren für Elektroautos werden nicht fallen

13.09.2017 12:24 Uhr
Peter Schuler
Peter Schuler
© Foto: Prof. Hannes Brachat

KÜS informierte auf der IAA unter anderem zu den neuen Anforderungen an Prüf- und Messmittel, Tuning, Abseitsstellung des Diesels sowie die Digitalisierung.

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Von Prof. Hannes Brachat

Peter Schuler, Geschäftsführer KÜS, hatte zur Eröffnung der IAA mehrere Botschaften zu vermelden. Den aktuellen Stand der neuen Anforderungen an Prüf- und Messmittel, aktuelles zum Thema Tuning, die Abseitsstellung des Diesels, die KÜS-Digitalisierung im KÜS DATA Rechenzentrum und Sonstiges.

Scheinwerferprüfgeräte, Abgastester und Bremsprüfstände stehen unter spezifischer Kalibrierungsverordnung. In Deutschland gibt es 46.000 Untersuchungsstellen, die es zum 1. Januar 2018 umzustellen gilt. Offensichtlich liegen dafür immer noch nicht die notwendigen Zertifizierungsfreigaben vor. Im Klartext, der Übergang zum vorgegebenen Datum harzt.

HU-Gebühr wird nicht fallen

Eine zentrale Botschaft der 67. IAA ist das Thema E-Mobilität. E-Autos haben keine Abgase mehr, keinen Auspufftopf, keine Endrohrprüfung. Wird die HU-Gebühr fallen? Peter Schuler: "Der Prüfumfang bei E-Autos wird nicht weniger. Es gilt vielmehr anderes zu prüfen. Neu kommt die gesamte Komplexität der Fahrassistenzsysteme hinzu. Bei der E-Batterie geht es um die einzelne Zellprüfung. Und dann kommen wie überall normale Lohnkostensteigerungen hinzu." Einmal mehr wird selbst den E-Auto-Fahrern eine Illusion um Kostenreduktion in der Fahrzeughaltung genommen.

Tuning-Manipulationen

Schuler wies in einem weiteren Schritt auf Tuning-Manipulationen hin, die nicht den verschiedenen gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Grundsätzlich will man über Tuning die Fahreigenschaften eines Fahrzeuges optimieren. Das Stichwort Posing fällt. Die Dimensionen dabei reichen von quietschenden Reifen, kurzen Vollgassprints bis zu motorischem Aufheulen. Illegale Xenon-Nachrüst-Kits sind immer noch Realität. Als passionierter Rennsportler spürt man in Schulers Ausführungen, dass er auch in dieser Materie substantiell beheimatet ist. Schuler macht deutlich, wo Manipulationen eben nicht die Zustimmung des Prüfers finden kann. KÜS bietet daher gezielte Beratung an, von der X-Stellung des Fahrwerks bis zur Räder-/Felgen-Prüfung.

IT-Sicherheit

Der IT-Chef von KÜS, Thomas Auer, zeigte auf, wie das KÜS DATA Rechenzentrum Daten für den Bereich der digitalen Mobilität in einem kompletten Datenmanagement zusammenführt. Praktisches Beispiel: Nahtlose digitale Übertragung tagesaktuell der HU-Daten an das KBA (Kraftfahrt-Bundesamt). Wichtiges Anliegen dabei ist die Verschlüsselung und Sicherung sämtlicher Datenbestände, eben auch gegen Hackerangriffe. Erstaunlich, welche Sicherheitsvorkehrungen dafür heute zu treffen sind. Das erhält alles im Verbund mit "Car2x", also mit dem Kommunizieren der Fahrzeuge untereinander, eine ganz neue Bedeutung. Oder man denke an das "Intertnet of Things", wo Computer miteinander reden. Das muss alles sicher sein. KÜS stellt dazu, so Auer, eine höhere IT-Sicherheit zur Verfügung.

Dieselgate-Auswirkungen

Peter Schuler präsentierte hochaktuell eine bei der BBE in Auftrag gegebene "Diesel-Studie". Sie kann separat bei KÜS abgerufen werden. Befragt wurden Personen, die im Haushalt für die Fragen rund um das Auto das Sagen haben. Das zentrale Ergebniss: Die Darstellungen rund um drohende Diesel-Fahrverbote in zahlreichen Städten sowie drohende Wertverluste beim eigenen Fahrzeug zeigen signifikante Wirkung, im Neu- wie im Gebrauchtwagengeschäft. Das führt zur Zurückhaltung in Sachen Diesel. Fügt man noch das Ergebnis hinsichtlich des Kenntnisstandes rund um die E-Prämie hinzu, so wird deutlich, dass großer Aufklärungsbedarf besteht. Das ist der klassische Beleg für den Widerspruch von emotionaler Wahrnehmung der Autofahrer und realen Fakten. Das führt zwangsläufig zu Verzerrungen im Verkaufsmarkt.

Realistische Prüfzyklen bei Verbrauchwerten

In der nachfolgenden Fragerunde ging es auch darum, ob die Prüfinstitutionen von KÜS, GTÜ, TÜV, Dekra bei der Homologation der Fahrzeuge in Sachen realistischer Verbrauchswerte für den Autofahrer ihre neutrale Prüffunktion überhaupt wahrnehmen? Schuler meinte, dass sich im Verbund mit dem "Diesel-Debakel" einiges grundsätzlich in positivem Sinne bewegt hat. Es ist immer eine Frage, wie weit die Hersteller die Einsicht in ihre Steuersysteme zulassen, sprich den HU-Adapter öffnen oder geschlossen halten. Das ist eine Frage der Kooperation seitens der Hersteller. Die Überwachungsinstitutionen brauchen aber dazu die Daten der Hersteller. Und dann klappt das. Ein klares, glaubwürdiges "Schuler-Wort"! Eine sehr professionell organisierte und informative Pressekonferenz!

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