Ausgabe 18/2007: Scharfrichter

Auditierung / In der Aufbereitung von Fahrzeugen steckt eine Menge Raum für Optimierungen – vor allem bei Kosten und Qualität. Hier setzen Peter Kositzke und sein Partner Karl Egbert an.ScharfrichterVon Thomas SeidenstückerDie Fahrzeugaufbereitung ist ein Bereich, der in vielen Autohäusern sehr stiefmütterlich behandelt wird und wo eine Menge Geld aus Unwissenheit versickert", ist Peter Kositzke überzeugt. Selbst viele Jahre an der Poliermaschine, dann 15 Jahre Chef der mobilen Sonax-Aufbereitermannschaft in Deutschland, ist Kositzke heute profunder Kenner und unabhängiger Berater der Branche. Was geht und was nicht funktioniert, weiß er aus eigener Erfahrung, ungeeignete Produkte und Anwendungen haben seinen eigenen Schweiß gekostet, und wenn ihm ein Aufbereiter ein X für ein Y vormachen will, greift er selbst zur Poliermaschine und überzeugt mit der eigenen Tat. Andere VoraussetzungenVor gut einem Jahr stieg Kositzke in die Beratung ein und auditierte bis dato etwa 12 Autohäuser im Bereich Fahrzeugpflege. Denn hier sieht er massiven Handlungsbedarf unter dem Motto: Kosten runter, Qualität und Leistung rauf. "Alle Anbieter von Pflege- und Aufbereitungsmitteln haben heute sehr wirksame und überwiegend einfach anzuwendende Produkte und Hilfsmittel. Auf der anderen Seite ist der Zustand der überwiegend jungen Gebrauchtwagen aufgrund besserer Lacke und Fahrzeugqualität inzwischen völlig anders als vor einigen Jahren. Wo haben wir heute noch hochflorige Teppiche zu reinigen? Welches Auto braucht heute eine Motorwäsche? Wer will noch ein glänzendes Cockpitspray? Wo ein Aufbereiter früher vier Stunden beschäftigt war, kann ein Auto heute durchschnittlich in zwei bis 2,5 Stunden tip top aufbereitet sein. Doch welcher Autohausunternehmer setzt sich im Alltagsgeschäft damit auseinander? Und vor allem: Wer hat in seinem Betrieb klar definierte Vorgaben und eindeutige Prozesse?" Vielerorts gibt es unklare Leistungsumfänge oder nur den Auftrag: Mach mal schön sauber. Und das ist wie ein Blankoscheck für den Aufbereiter. Da werden die Kosten produziert. So geht das nach Kositzkes Erfahrungen über Jahre, weil sich niemand darum kümmert und die Betriebe aufgrund fehlenden Hintergrundwissens mit dem Aufbereitungsergebnis mehr oder weniger zufrieden sind.22 Prozent ErsparnisKositzke also der Preisdrücker auf Teufel komm raus? "Man muss die Rahmenbedingungen kennen und den regionalen Markt berücksichtigen und dann kann man den Preis kalkulieren und beurteilen. Es gibt heute Aufbereitungen für 60 Euro mit einem guten Ergebnis. Aber das ist nicht allgemeingültig. Wenn ich den Preis reduzieren will, muss ich das anhand der Vor-Ort-Bedingungen fundiert argumentieren können. Und das fängt bei banalen Dingen an – zum Beispiel dem sauberen Arbeitsplatz sowie der zeitgerechten Ausstattung und Ausbildung der Anwender. Oft werden die falschen Produkte und Techniken angewendet, mit denen man zu lange für die Leistungen braucht. Hier kommt es auf plausible Verbesserungsvorschläge an, die am Ende andere Preise rechtfertigen und das Autohaus in eine ganz andere Verhandlungsposition rücken." Verständlicherweise schmeckt so etwas den wenigsten Aufbereitern. Vor allem wenn die Auditierung von Kositzke den Umsatz des Aufbereiters um über 20 Prozent einbrechen lässt. So geschehen im Mercedes-Benz Autohaus Cottbus mit seinen Standorten in Cottbus, Finsterwalde, Lübben und Spremberg (ca. 150 MA, Verkaufszahlen pro Jahr etwa 1.000 NW und 1.000 GW). Hier spart der Betrieb bei einem bisherigen Gesamtvolumen der Fahrzeugaufbereitung von rund 250.000 Euro neuerdings 55.000 Euro pro Jahr bei verbesserter Qualität, klarer Strukturierung und eindeutiger Verantwortlichkeiten! Entsprechend zufrieden äußerte sich der Autohaus-Geschäftsführer Hagen Ridzkowski: "Mit dem Aufbau unseres GW-Geschäfts gemeinsam mit dem Car Operator der DEKRA haben wir unsere Aufbereitung genauer betrachtet und gemerkt, dass wir in allen Standorten sehr unterschiedliche Qualitäten, Beurteilungen, Leistungsbeschreibungen und Philosophien für die Aufbereitung hatten. So kam Peter Kositzke ins Spiel. Mit seiner grundlegenden Analyse hat er alle Schwachstellen aufgedeckt, Verbesserungsvorschläge für unsere internen Abläufe unterbreitet, die Mitarbeiter der GW-Abteilung für das Geschäft und die Kundenerwartungen sensibilisiert, mit den Aufbereitern verhandelt und betreut uns jetzt mit regelmäßigen Qualitätskontrollen und entsprechenden Berichten an die Geschäftsleitung. Man merkt an seiner Kompetenz und dem Blick auf die Details seine jahrelange Erfahrung auf diesem Gebiet und die erreichten Ergebnisse sind sehr beachtlich. Das hätten wir allein in der Form nicht realisieren können."

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