Ausgabe 21/2012: Trifft ins Schwarze

Trifft ins SchwarzeReifenmarkt – Ein Gespräch mit Gebhard Jansen, Geschäftsführer Reifen Gundlach, zum Winterreifengeschäft 2012 und den Entwicklungen bei den eigenen Felgenmarken. Von Thomas SeidenstückerVor dem Hintergrund der derzeitigen Marktsituation in Deutschland zeigt sich die Firma Reifen Gundlach mit dem bisherigen Geschäftsverlauf im Jahr durchaus zufrieden. Durch die breite Aufstellung des Unternehmens und langfristige Abnahmevereinbarungen mit den Kunden sei das Unternehmen im Plan, wie Gebhard Jansen, Geschäftsführer Reifen Gundlach im Interview mit AUTOHAUS erklärte.AH: Herr Jansen, das Winterreifengeschäft 2011 war für die Branche rückläufig. Wie sieht Ihre Prognose für 2012 aus? G. Jansen: Zwar liegen noch viele Reifen aus dem vergangenen Jahr in den Lägern, allerdings haben wir beobachtet, dass viele Verbraucher ihre Winterräder durch den Sommer fahren. Im Herbst werden sie sicherlich neue Reifen brauchen. Wir sind darauf vorbereitet und guter Dinge für die kommende Wintersaison. Bisher haben wir auch keine Engpässe bei unseren Lieferanten festgestellt. Trotzdem wird es nicht ausbleiben, dass einzelne Artikel aufgrund starker Nachfrage durch den Verbraucher schneller ausverkauft sind. Durch unser großes Lieferantennetzwerk sollte das allerdings kein Problem darstellen, da wir schnell auf Alternativen ausweichen können.AH: Wie hat sich Ihr Marktanteil im Autohausgeschäft entwickelt?G. Jansen: Unser Vertriebsbereich Autohaus befindet sich im Umbruch. Viele unserer Kunden suchen nach zuverlässigen und leistungsfähigen Konzepten, um die Verbraucher noch umfangreicher zufriedenzustellen und an sich zu binden. Die Antwort auf diesen Bedarf zu finden und stetig weiterzuentwickeln hat sich Reifen Gundlach vor einigen Jahren zur Schwerpunktaufgabe gemacht. Die Vertriebszentralen von Hyundai und Kia Deutschland als Kunden zu gewinnen spricht für sich. Seit Ende vergangenen Jahres haben wir auch Jaguar Land Rover mit an Bord. Unser Service- und Systemkonzept für Autohäuser und Automobilhersteller trifft genau ins Schwarze. Ich kann sagen, wir sind damit erfolgreich unterwegs und sehr zufrieden.AH: Seit 2008 haben Sie eine hochmoderne Komplettradmontagelinie. Wie steht es hier um die Auslastung? G. Jansen: Die Kapazitätsgrenze (Anm.: eine Mio. Räder) wurde noch nicht erreicht, da wir ständig an der Weiterentwicklung der Anlage arbeiten. Unser selbstgestecktes Ziel ist hier, das nächste Qualitäts- und Quantitätslevel schnellstmöglich zu erreichen. „Just in Time“ ist dafür der Schlüssel und gleichzeitiges Erfolgskriterium für unsere Kunden am Point of Sale. Dies gilt besonders in Saisonzeiten.Entwicklung auf hohem NiveauAH: Planen Sie mit weiteren Standorten eine Verdichtung des Vertriebs? G. Jansen: Im Regionalbereich sind wir durch unsere eigene Flotte mit bis zu zwei Lieferungen pro Tag optimal aufgestellt. Überregional bedienen wir unsere Kunden mit Paketdiensten. Um zu noch mehr Kunden immer dichteren Kontakt zu haben, ist geplant, unser Servicenetz Schritt für Schritt mit Satellitenlägern auszubauen. Mit dem Regionallager in Dortmund haben wir in diesem Jahr den Anfang gemacht und können von dort das gesamte Ruhrgebiet zwei Mal täglich bedienen.AH: Eine Ihrer Schwerpunktmarken ist GT Radial. Wie können Sie hier Einfluss auf die Reifenentwicklung nehmen? G. Jansen: GT Radial vertreiben wir seit 1994. Von Anfang an arbeiten wir eng mit den Entwicklern von GT zusammen, um die Produktentwicklung auf die europäischen Bedürfnisse auszurichten. Das ist uns in den letzten 18 Jahren, wie ich meine, sehr gut gelungen. Das Größenspektrum von GT Radial ist mittlerweile das eines Premiumherstellers. Durch die Präsenz des Herstellers mit einem Europa-Büro in Deutschland konnte diese Zusammenarbeit weiter intensiviert werden. Das Ergebnis ist ein zuverlässiger Qualitätsreifen, bei dem Leistung und Preis stimmen.Mit GT Radial brauchen wir uns hinter anderen Reifenherstellern nicht zu verstecken. Auch nicht mit Blick auf das neue Reifenlabel. Da sich die Labelwerte innerhalb der Dimensionen unterscheiden, möchte ich hier nur ein Beispiel herausnehmen: Unser Champiro Winterpro M+S als 195/65R15 91T hat einen Labelwert von E/ E/ 71 dB (Kl. 2). Das Premiumprodukt Goodyear Ultra Grip 8 in der gleichen Dimension erreichte den Wert E/ E/ 69 dB (Kl. 1). Beide Reifen wurden letztes Jahr vom ADAC getestet und als „befriedigend“ und „gut“ befunden. Das zeigt, dass das EU-Reifenlabel nur eine kleine Auswahl der Kriterien abfragt, die letztendlich einen Reifen zu einem guten Produkt machen.AH: Kommen wir zu Ihrem Felgenprogramm. Seit 2001 gibt es mit Com4Wheels eine eigene Brand für Alufelgen. Wie hat sich die Marke etabliert?G. Jansen: Com4Wheels hat sich zu einer beliebten Felgenmarke im Economy-Bereich entwickelt. Das Design der Räder ist modern und richtet sich an Käufer, die einen Kompromiss zwischen Funktion und Optik suchen. Das Felgen-Portfolio von Com4Wheels deckt eine große Bandbreite an Fahrzeugen ab. Für nahezu alle Autotypen und Modelle im Pkw-Bereich findet sich ein passendes Com4Wheels-Rad. Dazu stimmen der Preis und die Qualität. Viele Felgen sind speziell für den Wintergebrauch entwickelt worden, so dass wir als Importeur (d. h.: Herstellerstatus) eine 4-Jahres-Garantie auf die Lackierungen geben können.Schwerpunkt ABE-RäderAH: Legen Sie weiter einen besonderen Fokus auf „ABE-Räder“?G. Jansen: Durchaus! Mit der eigenen Entwicklungsabteilung im Hause können wir schnell auf den Markt reagieren. Sobald ein Neuwagen auf den Markt kommt, versuchen wir schnellstmöglich ein passendes Rad bereitzustellen. Eine ABE hilft uns dabei, das Rad schnell und unkompliziert anzubieten. Da wir uns am Automobilmarkt orientieren, richten sich unsere Räderneuentwicklungen auch danach aus. Im Schnitt stoßen wir für die Marke Com4Wheels jährlich zwischen zwei und vier Design-Neuentwicklungen an. Durch die verschiedenen Raddimensionen ergeben sich daraus zwischen 12 und 20 Felgen-Entwicklungsprojekte nur innerhalb der Marke Com4Wheels.AH: In welche Richtung geht denn der Felgentrend? G. Jansen: Generell betrachtet werden die Räder größer. Mittlerweile wird bereits die Golfklasse serienmäßig auf 16 Zoll ausgeliefert. Im Ersatzmarkt werden für solche Autos 17 und 18 Zöller nachgefragt. Das hat etwas mit der Optik zu tun, aber auch mit neuen Technologien (z. B. Bremsenergierückgewinnung bei BMW). Gegensätzlich zur Durchmesserentwicklung des Rades steht die Entwicklung der Laufflächengröße. Hier geht der Trend in Richtung: je schmäler, desto besser. Zum einen will man damit den Geldbeutel schonen, zum anderen hat das etwas mit der erwarteten Kraftstoffersparnis zu tun. Bei den Farben ist und bleibt Silber die Standardfarbe im Ersatzmarkt. Allerdings bemerken wir eine gesteigerte Nachfrage zu trendigen oder gar exotischen Felgenfarben. Darüber hinaus ist festzustellen, dass auch im Winter hochwertige Räder (Alufelgen) gefahren werden. Damit gehören wintertaugliche Lackierungen und eine Schneekettenfreigabe fast schon zum Standardrepertoire von Herstellern und Vermarktern.AH: Als Importeur von Advanti-Racing-Felgen haben Sie eine Felgenmarke im Sortiment, die in der F1 sehr präsent ist. Hat sich das im Verkauf und Image bemerkbar gemacht?G. Jansen: Grundsätzlich gilt für die Vermarktung von Felgen der Einsatz in der Formel 1 als „Ritterschlag“ in Sachen Qualität. Daher setzen wir das Formel-1-Thema gezielt zur Vermarktung ein und unterstützen unsere Handelskunden mit entsprechenden Kommunikationsmitteln. Der glückliche Umstand, dass Sebastian Vettel seinen ersten Formel-1-Sieg auf Advanti Racing eingefahren hat, lässt sich natürlich noch wirkungsvoller kommunizieren und hat einen zusätzlichen Einfluss auf die Bekanntheit der Marke beim Verbraucher. Advanti Racing sehen wir deshalb als sportlich-innovative Rädermarke, bei der Optik und Design im Vordergrund stehen. Die Design- und Farbvarianten sind hier eher elegant und trendig gewählt, zuweilen auch polarisierend. Trotzdem oder gerade deswegen versuchen wir den Einsatz der Felge möglichst flexibel zu halten. Eine ABE ist auch für diese Räder Standard, so dass Umbauten am Fahrzeug nur selten vorgenommen werden müssen.AH: Mit der Marke Enkei haben Sie eine weitere motorsportaffine Marke zurück nach Deutschland geholt. Wie kam das im Markt an?G. Jansen: Die Gelegenheit ergab sich durch unsere guten Kontakte in Asien. Da das Tuning-Image von Enkei unser Felgenportfolio hervorragend ergänzt, haben wir nicht lange gezögert, als sich die Gelegenheit der Vermarktung in Deutschland bot. Ebenfalls mit einem Rennsport-Image behaftet, richtet sich Enkei Tuning an Käufer, die für ihr Auto ein individuelles Aussehen erzielen wollen. Hochwertig verarbeitet und exklusiv im Design löst Enkei Emotionen aus. Dabei ist Enkei Tuning ganz gewiss kein Produkt für die Masse. Das wollen unsere Käufer auch nicht. Vielmehr sucht man ein Rad, um sich vom Mainstream abzuheben. Unsere beiden bisherigen Designs „Yamato“ und „Wakasa“ liefen in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich. Aufgrund dessen haben wir dieses Jahr erneut ein Enkei-Felgenprojekt angestoßen. Da es sich noch in der Entwicklung befindet, kann ich dazu keine Details verraten. Die Motorshow Essen wird aber die ideale Plattform sein, auf der wir das neue Enkei-Design in der Öffentlichkeit vorstellen werden.AH: Herr Jansen, danke für das Gespräch!Lesen SIe hier...... wie Gebhard Jansen, Geschäftsführer Reifen Gundlach, den aktuellen Reifen- und Felgenmarkt beurteilt.AnzeigenBlick in den MarktHier könnteIhre Anzeige (s/w)stehen zum Preis von € 221,85 + MwSt.Nähere InformationenTel. 089/203043-1134

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Trifft ins Schwarze

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