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Thema: Zündet der Selbstzünder bald nicht mehr?

30.05.2007 00:00 Uhr
Studie: Mit schrumpfenden Kostenvorteil sinkt auch der Marktanteil von Dieselmodellen

Studie prophezeit Diesel-Modellen bis 2020 einen deutlich sinkenden Marktanteil in Europa

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Unter dem Einfluss von Ölpreis-Entwicklung, Emissionsrichtlinien sowie der globalen Besteuerung von Fahrzeugen und Kraftstoffen wird sich in Europa die Pkw-Landschaft in Zukunft zu Lasten von Dieselfahrzeugen nachhaltig verändern. Die Jahres-Kilometerleistung, ab der sich die Anschaffung eines Diesels lohnt, wird auf unserem Kontinent von heute 12.000 km bis 2020 auf etwa 16.500 km ansteigen. Entsprechend reduziert sich in dieser Zeit der Anteil der Autofahrer, für die ein Diesel kostenmäßig in Frage kommt von knapp 50 auf etwa 25 Prozent und der Marktanteil geht um fast zehn Prozentpunkte zurück. Das sind zumindest die Annahmen der aktuellen Studie "Powertrain of the Future" der Unternehmensberatung A.T. Kearney und AVL Consulting.

Um nachvollziehen zu können, wie sich einzelne Antriebstechnologien in Zukunft entwickeln, wurden für die Studie vier zentrale Entwicklungsperspektiven untersucht: der Kunde, die Gesetzgebung, die technische Entwicklung sowie die Strategie der Hersteller und angrenzender Branchen. Für die Kunden ist und bleibe der Kostenfaktor dominant bei der Entscheidung für ein Dieselmodell. Im Gegensatz zu heutigen Mehrverbräuchen von bis zu 30 Prozent, werde 2020 ein Ottomotor im Schnitt nur noch zehn Prozent mehr verbrauchen als ein Selbstzünder, wodurch sich der Diesel-Kauf nur noch für Vielfahrer rechne. "Lediglich eine Änderung der Besteuerung zugunsten des Diesels oder ein Ölpreis jenseits der 75 US-Dollar pro Barrel ließe den Diesel für das Gros der Autofahrer wirtschaftlich werden; aktuelle Prognosen zeigen jedoch eher in Richtung der 65 US-Dollar-Marke", so Studienautor Stephan Krubasik von A.T. Kearney. Hybridmodelle würden sich im Jahr 2020 dagegen aus Kostensicht für die Kunden noch nicht lohnen, heißt es in der Studie weiter. Denn auch in 13 Jahren schlage die Anschaffung eines Mittelklasse Benzin-Hybriden noch mit etwa 3.000 Euro mehr zu Buche als die eines Benziners und mit etwa 1.000 Euro mehr als die eines Dieselfahrzeugs. Dies lohne sich nur für städtische Vielfahrer. Emissionsrichtlinien bestimmen Pkw-Markt der Zukunft Auch unter den immer schärfer werdenden Emissionsrichtlinien wird der Diesel nach Meinung der Autoren leiden. Die Einhaltung der "Tiers2Bin5-Norm" in den USA und der "Euro-6-Norm" in Europa sei nur mit komplexen und teuren Abgasnachbehandlungssystemen möglich. "Entgegen der allgemeinen Wahrnehmung kommt der Trend zur Regulierung von CO2-Emissionen weniger dem Diesel als dem Otto-Motor zugute", erklärt Krubasik. Denn beim Verbrennen von einem Liter Diesel werden etwa zwölf Prozent mehr CO2 freigesetzt als bei der gleichen Menge Super-Benzin. Die Gesamt-CO2-Bilanz des Diesels sei bei einem dann angenommenen Minderverbrauch von nur noch zehn Prozent also negativ. Aus den erhöhten Anforderungen an den Antrieb eines Pkw ergebe sich für die Hersteller ein Spannungsfeld aus den drei Dimensionen Kosten, Technologie und Strategie. Die Forderung nach immer saubereren Motoren und immer geringerem Verbrauch treibe die Produktkosten in die Höhe. Dabei sei noch unklar, inwieweit die höheren Kosten – beispielsweise eines Diesels – an den Kunden weitergegeben werden könnten. Zusätzlich ergebe sich für die Hersteller eine erhebliche technologische Unsicherheit. Sowohl die Motoren-Technologie zur Erreichung zukünftiger CO2-Ziele als auch der richtige Technologie-Mix zwischen Motor und Abgasnachbehandlung seien bis heute noch weitgehend offen. (Niko Ganzer) In der Downloadbox finden Sie zwei Studien-Grafiken zu den Anteilen der einzelnen Motorenarten auf den unterschiedlichen Weltmärkten und zur Kosten-Nutzen-Relation von Dieselfahrzeugen in englischer Sprache

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