Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) kritisiert die Abwrackprämie als undurchdachten Schnellschuss ohne ökologische Lenkungswirkung und mit geringem konjunkturpolitischem Effekt. Die Prämie habe zwar zu einem spontanen Andrang in Autohäusern geführt. Das Ergebnis sei nun aber nach Angaben des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe, dass die Händler ihre Rabatte für Pkw erheblich senkten. Der VCD warnt: Wer jetzt für einen Gebrauchten mit einem Restwert von 1.000 Euro eine Abwrackprämie von 2.500 kassiere, aber auf zehn Prozent Rabatt beim Kauf eines Kompaktwagens verzichten müsse, zahle drauf. Die Forderung der Automobilindustrie, die Zahlung der Abwrackprämie zu verlängern, weist der VCD scharf zurück. Die deutsche Autoindustrie habe es in der Vergangenheit versäumt, auf kleine und sparsame Pkw-Modelle zu setzen, und damit selbst dazu beigetragen, dass ihre Autos in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weniger nachgefragt würden. Außerdem bezweifelt der VCD, dass überhaupt die 600.000 möglichen Anträge zur Abwrackprämie gestellt würden. Die Zahl der Menschen, die ein neun Jahre altes Auto besäßen, das weniger als 2.500 Euro wert sei, und die genug Geld hätten, sich ein neues Auto zu kaufen, sei relativ gering. Bis jetzt seien erst sieben Prozent der 600.000 möglichen Anträge gestellt. Umweltschützer lehnen die Forderung aus der Automobilbranche nach verlängerter Zahlung der Abwrackprämie ab. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) forderte am Donnerstag stattdessen ein Investitionsprogramm für den Schienen- und den kommunalen Nahverkehr. (dpa)
Verkehrsclub Deutschland e.V.: Abwrackprämie als "undurchdachter Schnellschuss"?
Kritik an der Abwrackprämie von VDC und BUND. Die deutsche Autoindustrie habe es in der Vergangenheit versäumt, auf kleine und sparsame Pkw-Modelle zu setzen. Der BUND fordert Investitionen ins Schienennetz.