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Internationale Finanzkrise: Allianz reduziert Ertragsprognosen

08.08.2008 14:49 Uhr
SM Perlet, Diekmann
Helmut Perlet (li.) und Michael Diekmann.
© Foto: Allianz SE

Mit voller Wucht greift die amerikanische Finanzkrise nun auf Europa und auch Deutschland über. Nach Premiumherstellern wie Daimler und BMW müssen nun die ersten Versicherer ihre Prognosen stark zurückschrauben. Prominentes Beispiel: Marktführer Allianz.

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Das börsennotierte Dax-Unternehmen Allianz wird von der Finanzkrise immer mehr getroffen. Dies räumte Vorstandschef Michael Diekmann diese Woche im Rahmen der Ergebnis-Präsentation für das zweite Quartal 2008 ein. Arg gebeutelt ist dabei erneut die Tochter Dresdner Bank, die mit auf das Ergebnis des Allianz-Finanzkonzerns drückt: Nach einem Gewinn von 427 Millionen Euro im Vorjahresquartal fuhr die zum Verkauf stehende Bank jetzt einen Verlust von 556 Millionen Euro ein. Die Finanzkrise habe sich allerdings nicht nur auf das Bankgeschäft, sondern beispielsweise auch auf die Bereiche Lebensversicherung negativ ausgewirkt: Ein Minus von 10,9 Prozent drückt zum Beispiel in der Lebens- und Krankenversicherung die Prämieneinnahmen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um genau eine Milliarde Euro auf 10,7 Milliarden Euro nach unten. Demgegenüber konnten die Prämieneinnahmen aus den klassischen Lebensversicherungsprodukten im Jahresvergleich immerhin um acht Prozent gesteigert werden. Deutschland, die Schweiz, Spanien und Belgien legten dabei überdurchschnittlich zu. In Spanien hat der Vertrieb erneut von den Steuervorteilen für Versicherungsprodukte profitiert. Das operative Segmentergebnis ging aufgrund des gesunkenen Kapitalmarktergebnisses um 7,3 Prozent von 758 Millionen Euro im zweiten Quartal 2007 auf 703 Millionen Euro zurück. "Ein operatives Ergebnis von 703 Millionen Euro im Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft ist in diesem schwierigen Marktumfeld bemerkenswert und belegt die starken Kennzahlen des Unternehmens. Wir erzielen weiterhin wettbewerbsfähige Margen und sind gut aufgestellt, um bei normalen Marktbedingungen wieder höhere Gewinne zu erreichen", sagte Helmut Perlet. „Haben dennoch ein solides Ergebnis erreicht" Der Gesamtumsatz der Allianz-Gruppe ging von 24,3 Milliarden Euro (zweites Quartal 2007) auf 22 Milliarden Euro im zweiten Quartal dieses Jahres zurück. Das operative Ergebnis reduzierte sich um 36 Prozent von 3,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal des Vorjahres auf 2,1 Milliarden Euro zurück. Der Quartalsüberschuss betrug 1,5 Milliarden Euro und entsprach einem Rückgang von 28 Prozent, verglichen mit 2,1 Milliarden Euro im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Im ersten Halbjahr 2008 erzielte die Allianz Gruppe ein operatives Ergebnis von 4 Milliarden Euro. Der Halbjahresüberschuss erreichte 2,7 Milliarden Euro. Allianz SE Chef Diekmann wertete die Zahlen am Mittwoch dennoch positiv: „Die Kennzahlen unseres Unternehmens bleiben stark und wir haben ein solides Ergebnis erreicht", sagte er wörtlich. Das weist darauf hin, dass es angesichts der widrigen Umstände auf den internationalen Märkten durchaus noch hätte schlimmer kommen können. Schaden- und Unfallversicherung stabil Etwas besser dagegen liegt die Sparte Schaden- und Unfallversicherung: Sie blieb mit einem operativen Ergebnis von 1,7 Milliarden Euro innerhalb der Erwartungen, verglichen mit dem Rekordergebnis von 1,9 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2007. Die Bruttoprämieneinnahmen verharren mit 9,8 Milliarden Euro sogar annähernd auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Das um Wechselkurs- und Konsolidierungseffekte bereinigte interne Wachstum betrug laut Vorstand Helmut Perlet 3,1 Prozent. Die Combined Ratio lag mit 93,5 Prozent im Zielbereich und nur leicht über den 92,9 Prozent des Vorjahresquartals. Die Kostenquote hat sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 von 28,3 Prozent auf 26,7 Prozent im ersten Halbjahr 2008 verbessert. "Mit 3,2 Milliarden Euro operativem Ergebnis im ersten Halbjahr liegen wir im Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft genau auf dem Rekordniveau des Vorjahres. Dies ist das gute Ergebnis unserer konsequenten Zeichnungspolitik, Preisdisziplin und verbesserten Effizienz", so Helmut Perlet. Prognosen auch in 2009 nicht haltbar In seinem Ausblick für den gesamten Allianz-Konzern meinte Vorstandschef Diekmann schließlich: „Trotz der soliden Geschäftsbasis beeinträchtigen die zunehmend schwierigeren Märkte auch unser Unternehmen. Wir erwarten für 2009 ein Anhalten dieser schwierigen Marktbedingungen, deshalb können wir das 2006 gesetzte Ziel einer durchschnittlichen operativen Ergebnissteigerung von zehn Prozent bis 2009 nicht aufrecht erhalten. In diesem Umfeld ist eine verlässliche Ergebnisprognose insbesondere im Bankgeschäft nicht möglich. Wir gehen allerdings davon aus, dass die unserem Versicherungs- und Assetmanagementgeschäft zugrundeliegende Ertragskraft stabil genug ist, um vor Berücksichtigung des Bankergebnisses ein laufendes operatives Ergebnis von mindestens neun Milliarden Euro in den Jahren 2008 und 2009 zu erwirtschaften." (wkp)

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