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HB ohne Filter: Diesel, E-Marketing, Datenschutz

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Diesel-Bazillus +++ AUTOHAUS E-Marketing Day 2018 +++ Mittelstandsglocken +++ Das neue Datenschutzrecht – EU-DSGVO

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Datum:
27.04.2018

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Heute: Diesel-Bazillus +++ AUTOHAUS E-Marketing Day 2018 +++ Mittelstandsglocken +++ Das neue Datenschutzrecht – EU-DSGVO

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Diesel-Bazillus

Das Spektrum um die Diesel-Malaise erhält immer noch farbigere Facetten. Diese Woche kündigte Bosch-Chef Volkmar Denner die Dieselrevolution an. Im Rahmen der Bilanzkonferenz verwies er auf einen Golf GTD, der lediglich 13 Milligramm Stickoxid pro Kilometer ausstoße. RDE-Standard (Real Driving Emission)! Das wäre gerade mal ein Zehntel des in Europa geltenden Grenzwertes von 120 Milligramm ab 2020. Für die Zukunft erwartet der Bosch-Chef dank künstlicher Intelligenz noch niedrigere Schadstoffwerte an. Man muss sich gleichzeitig vergegenwärtigen, dass Bosch die Software für den VW-Betrug entwickelt hat und der Verdacht auf Beihilfe zum Betrug noch nicht vom Tisch ist. Der weltgrößte Zulieferer hält nicht umsonst eine Rückstellung von 1,1 Milliarden Euro gebildet. Von den 360.000 Mitarbeitern bei Bosch arbeiten im Dieselbereich alleine 60.000. Dieser nun angekündigte gigantische Fortschritt war ja nicht erst seit gestern absehbar. Warum geht "man" da nicht früher in die Diesel-Offensive? Robert Bosch sprach einst den gewichtigen Satz: Vertrauen kann man nicht kaufen, Vertrauen kann man nur gewinnen. Das Diesel-Vertrauen ist zur Stunde tief gebrochen.

Wer sich mit dem "Frontpersonal" im Verkauf im Autohaus unterhält, trifft vielfach auf resignierte Gemüter. Ein Verkäufer: "Der gigantische Beratungsaufwand in Ehren. Man kann hier den interessierten Käufern gegenüber fundierte Dieselfakten auflegen. Die mentalen Vorbehalte gegen den Diesel sitzen bei den Kaufinteressenten so tief, da richtest du mit der Vernunft nichts mehr aus." Womit mal wieder beweisen wäre: Emotion schlägt Vernunft.

Wenn diese Woche "Bild" am 25. April 2018 auf der Titelseite titelt: "Jeder fünfte Händler kauft keine gebrauchten Diesel mehr!", dann halten wir fest, das hat es noch nie gegeben! Die langen Diesel-Standtage und die daraus folgenden Belastungen sind das eine, hinzu kommen zeitgleich der Dieselwerteverfall und die Drohkulisse, dass da zahlreiche Dieselfahrzeuge quasi unverkäuflichen Charakter annehmen. Ein Händler erhält aktuell einen Schwarm an Diesel-Leasingrückläufer zurück. Verlust: 450.000 Euro! Je nach Marke wurden seitens der Hersteller bereits Unterstützungsleistungen offeriert. Da stehen aber dennoch weitere Nachschussnotwendigkeiten an. Welche Bilder entstehen in einem, wenn Bosch-Chef Denner sagt: "Nicht der Verbrennungsantrieb ist überholt, sondern die Debatte über sein baldiges Ende." Fazit: Der letzte Rettungsversuch!

"Bild"-Titelblatt vom 25. April 2018

AUTOHAUS E-Marketing Day 2018

Heute fand in Mainz der 5. AUTOHAUS E-Marketing Day statt. Ein breites, innovatives Spektrum, was hier aufgetischt wurde. Wichtige Aussagen in Thesenform:

1.Aufgabe des Unternehmens ist es primär Kunden aufzubauen, nicht Produkte und Dienstleistungen.

2.Der Kunde erwartet Abwechslung. Ergo: Abwechslung offerieren!  

3.E-Marketing gewinnt in allen Phasen des Kaufprozesses dramatisch an Bedeutung!  

4.Die Amazonisierung des Autohandels ist angelaufen.  

5. Vor einem Autohausbesuch hat sich ein Kaufinteressent über das Autohaus erkundigt.  

6.Ein Autohaus braucht heute in der Bewertungsskale vier Sterne, ansonsten brechen die Kunden weg.  

7.Schlüssel guter Bewertung ist immer, proaktiv tätig zu werden.  

8.Ein zusätzlicher Stern in der Bewertung bringt  5-9% Umsatzzuwachs.  

9.70 Prozent der Rankingfaktoren haben nichts mit der eigenen Webseite zu tun. 

10. Wenn man Anfragen über Google beantwortet, hat das Auswirkung auf die Positionierung bei Google.

11. Die Verkaufsprozesse müssen vereinfacht werden. Sie sind papierlos darzustellen.  

12. Der Kunde erwartet grundsätzlich Transparenz und Vergleichbarkeit.

13. Wichtigstes und wirkungsvollstes Medium zwischen Händler und Kunde ist das Telefon.  

14. Qualitativ hochwertige Telefonkontakte machen den Unterschied aus. Dabei kommen 70 Prozent an Terminvereinbarungen im Autohaus zustande.

Medium zwischen Handel und Kunde (Quelle MotorK)

15. 90 Prozent der Anfragen übers Netz kommen während der Öffnungszeiten.

16. 85 Prozent der Kunden wechseln während des Kaufprozesses von Online zu Offline, und zurück, ergo muss man beides offerieren.

17. Google AdWords ist der "Kassenschlager" im Region-Marketing.

18. Die Digitalisierung lässt viele Gestaltungsmöglichkeiten zu. 

19. OEMs streben nach direktem Kundenzugang und bauen eine 1:1 Kommunikation zum Kunden auf.  

20. Der Handel muss die vom OEM generierten Daten mit der entsprechenden Infrastruktur und Innovativen Technologie verarbeiten können.

21. Es ist sinnvoll eine eigene Konnektivität mit dem Kunden aufzubauen.

22. Ein attraktiver Internetauftritt hat für den Interessenten die beste Wirkung. Darauf baut alles andere auf.

23. Die einzelnen Prozessschritte im Verkauf wie im Service sollten mit dem Handel generiert werden.

Thesen und Erfolgsfaktoren für den Automobilvertrieb (Quelle: Audi)

24.Für die Zukunft gilt es neue Ertragsfelder, sprich Produkte zu erschließen.
25: 40 Prozent der Autohersteller werden Amazon Alexa integrieren.
26.Jedes Autohaus braucht eine eigene Facebook Seite.
27. Circa 80 Prozent aller unstrukturierten Daten werden nicht analysiert.
28.Die besten Händler beantworten 90 Prozent der Anfragen innerhalbvon einer Stunde.
29.Die besten Händler bei sind in 91 Prozent der Fälle direkt erreichbar oder rufen innerhalb von 30 Minuten zurück.
30. 87 Prozent der Käufer werden bei ihrer Kaufentscheidung durch ihre Erfahrung auf der Website des Händlers beeinflusst. 63 Prozent konfigurieren ihr Fahrzeug heute online. 64 Prozent der Käufer versuchen den Händler online zu kontaktieren.

31.Bis 2020 wird jedes dritte Auto im Internet gekauft.

Mittelstandsglocken

Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft treten mit einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung auf. Und das ist gut so. Die markanten mittelständischen Forderungen sind:

1. Fachkräftemangel bremst Wachstum. Die berufliche Ausbildung und Fortbildung muss gestärkt werden. Dazu gehört ein Fachkräftezuwanderungsgesetz. In Prüfungen sind elektronische Medien einzusetzen.

2. Die Arbeitsstunde kostet in Deutschland 34,10 Euro. Die geplante paritätische Finanzierung der Krankenkassenbeiträge kostet die Unternehmen p.a. fünf Milliarden Euro- Für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall geben die Arbeitgeber jährlich 50 Milliarden Euro aus.

3. Die Bundesregierung sollte die Unternehmenssteuern reformieren. Niedrigere Steuersätze und der Abbau des Soli werden genannt.

4. Schleppender Bürokratieabbau. Das Statistische Bundesamt beziffert die Kosten für die Informationspflichten an den Bund p.a. mit 45 Milliarden Euro!

5. Mehr Engagement bei der Digitalisierung wird angemahnt. Sowohl in der Verwaltung wie in der Bildung.

Fazit: Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn! (J.W.v.Goehte, Faust).  

Das neue Datenschutzrecht – EU-DSGVO

GVO, dieser Begriff hat seit 1985 in der Branche ihren Sitz. Aktuell geht es aber um die EU-Datenschutz-Grundverordnung, die zum 25. Mai 2018 in Kraft tritt. Dr. Marc Störing von Osborne Clarke hat dazu auf dem E-Marketing Day von AUTOHAUS die Neuerungen aufgezeigt. Wir haben seit 1990 in Deutschland den Datenschutz. Wer diesen konsequent praktiziert, für den sind die Änderungen überschaubar. Vielfach wurde aber das Datenschutzrecht nicht ernst genommen und großzügig gehandhabt. Und das soll sich nun mental ändern. Nicht nur über sakrische Bußgelder. Zukünftig muss man über die einzelnen Aktivitäten, die man im Autohaus fährt wissen, was Sache ist. Das macht künftig mehr Arbeit. Werbung ist künftig sehr weit zu verstehen. Es ist quasi jedes Gespräch mit dem Kunden schon Werbung. Und das neue Datenschutzrecht fordert, dass nachzuweisen ist, was intern mit den Daten passiert. Dennoch, es bleiben alle bisherigen Marketingmaßnahmen auch weiterhin möglich. Der Kunde, der angesprochen wird, muss aber immer widersprechen können.

Was die EU-DSGVO bedeutet

Es sei auf die Veranstaltung der AUTOHAUS akademie zur neuen EU-DSGVO verwiesen: https://www.autohaus.de/akademie/datenschutz-im-autohaus-2042546.html

Spruch der Woche:

"Probleme, die man aufschiebt, rächen sich durch Wachstum." (N. Stoffel)

Mit meinen besten Grüßen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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KOMMENTARE


TT

27.04.2018 - 19:30 Uhr

Was auch diese Redaktion nicht versteht: durch die viel zu hoch angesetzten DAT-Werte für gebrauchte Diesel werden die etablierten Unterstützungssysteme vieler Hersteller und Leasingbanken außer Kraft gesetzt. Die sehen nämlich einen Ausgleich der Rückkaufwerte gegenüber niedrigeren "Marktwerten lt. DAT" vor. Wenn aber die DAT die Diesel viel zu hoch ansetzt, gibt es keinen Ausgleich und abermals ist der Händler der Dumme. Seitens DAT zu konstatieren, dass die Diesel-Standzeiten länger geworden sind, und zugleich zu behaupten, die Preise seien kaum gesunken, ist ohnehin Blödsinn. Die DAT ist "Täter" in der Diesel-Affäre.


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