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HB ohne Filter: Liqui Moly/Würth, PIA, Porsche

Prof. Hannes Brachat
AUTOHAUS-Herausgeber Prof. Hannes Brachat
© Foto: Erwin Fleischmann/AUTOHAUS

Heute: Liqui Moly & Würth - der neue Mineralölverbund +++ Verkauf von Fahrzeugen unter dem Einstandspreis +++ Porsche unter Betrugsverdacht +++ Größte Kfz-Innung Deutschlands - Aufbruch abgebrochen!

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Datum:
20.04.2018

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Heute: Liqui Moly & Würth - der neue Mineralölverbund +++ Verkauf von Fahrzeugen unter dem Einstandspreis +++ Porsche unter Betrugsverdacht +++  Größte Kfz-Innung Deutschlands - Aufbruch abgebrochen! +++ Weischlitzer Storch

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Liqui Moly & Würth - der neue Mineralölverbund

Selbst wer in entlegene Landesteile von Österreich fährt, findet dort als markantestes Zeichen an einer Werkstatt "Liqui Moly". Das reicht dann bis zur Auszeichnung als beliebteste Ölmarke auf dem deutschen Markt. Wo einst auf der Automechanika die Ölmultis mit markigen Ständen glänzten, da ist heute als einziger noch Liqui Moly vertreten. Und höchste Präsenz zeigt dort der Chef selbst: Ernst Prost (61). Aber nicht im Hinterzimmer, sondern sichtbar auf dem Stand. Er empfängt dort seine (internationalen) Besucher.

Und welcher mittelständische Firmenchef bezahlt seinen 850 Mitarbeitern inklusive den Teilzeitbeschäftigten - wie für das Rekordjahr 2017 - jeweils 11.000 Euro Erfolgsprämie? Das Marketinggenie Prost hat dann auch rasch die erotische Lücke geschlossen, die sich BP mit ihrem flauen Erotikkalender leistete. Liqui Moly präsentiert inzwischen Jahr für Jahr die "schärfste Variante" und diese gleich mit 130.000 gedruckten Exemplaren. Der Liqui-Moly-Kalender steht Jahr für Jahr bei AUTOHAUS Online mit Top-Abrufen dar. 14.000! Der Zweitplatzierte folgt dann mit 6.000 Klicks.

Ernst Prost zeichnen drei markante Eigenschaften besonders aus. Mut, Originalität und Durchhaltevermögen. Er ist ursprünglich als Marketingleiter bei Liqui Moly eingestiegen und hat nach wenigen Jahren nicht nur die Geschäftsführung übernommen, sondern den "ganzen Laden". Als Arbeitnehmer! Mut! Er hat das Gesamtsortiment erheblich ausgeweitet und ging systematisch auf Jagd. Auch international. Welcher Japaner braucht Liqui Moly? Prost schafft das. Mut! Über den Kauf von Meguin ist er selbst zum Ölproduzenten geworden. Und damit nun auch Würth. Mut! Er hat über Jahre als David gegen Goliath, die Ölriesen gekämpft. Mit Erfolg! Klein gegen Groß! Und da beweist er mit seinem Team, dass Größe allein kein Maßstab ist. Du musst besser, schneller, flexibler und kreativer sein. Reinhold Würth ist ja nicht nur Kunstsammler. Er sammelt auch unternehmerische Perlen. Das war bei Paravan so und das setzt er mit Liqui Moly fort. Prost steht zu seinem Lebenswerk und wird da Gott sei Dank noch lange mittelständisch ganz vorne wirken!

Ernst Prost weiß zu personifizieren

Verkauf von Fahrzeugen unter dem Einstandspreis

In Österreich schlagen aktuell in der Branche die Wogen hoch. Mehrere PIA-Betriebe (Porsche Inter Auto, Eigentümer Volkswagen-Konzern) sind mit dem Vorwurf des Verkaufs von Neufahrzeugen unter dem Einstandspreis und damit einer kartellrechtlich verbotenen Handlung konfrontiert. Preisnachlässe von 18 bis 25 Prozent an Großbetriebe und über deren Betriebsrat an die Mitarbeiter. Private Markenhändler können da nicht mithalten. Es fehlen dazu die Vorteile aus der Konzernverbindung. Die Hammer-Aktion ist inzwischen ausgelaufen.

PIA: "Es handelte sich hier um eine punktuelle Maßnahme als Reaktion auf vergleichbare Aktionen markenfremder Wettbewerber. Die PIA bekommt vom Importeur dieselben Produktförderungen (auch im konkreten Fall) wie jeder unabhängige Händler und hat in diesem Zusammenhang keine Vorteile aus ihrer Konzernstellung." So der österreichische Nachrichtendienst "AutoInfo".

Auch der Vorsitzende Fachausschuss Einzelhandel, KommR Ing. Josef Schirak sieht hier "Feuer am (Auto-)-Himmel!" und ergänzt: "Bei einem Gesamtmarktanteil der Porsche-Konzernmarken in Österreich in Höhe von derzeit etwa 38,3 Prozent könnte das 'Bäumewachsen' schon bald die 40-Prozent-Marke überschreiten und spätestens dann sollte auch einmal die Wettbewerbsbehörde die Situation im Hinblick auf Marktmissbrauch durch derartige Aktionen am hiesigen Markt hinterfragen."

Porsche unter Betrugsverdacht

Man stelle sich in Zuffenhausen bei Porsche den altehrwürdigen Backsteinbau vor, in dem Ferdinand Porsche seine Spezialmodelle konstruierte, Wendelin Wiedeking Porsche rettete und dann unrühmlich ausscheiden musste. Nach VW, Daimler, BMW und Audi ist nun Porsche dran. 160 Polizisten und 33 Staatsanwälte rückten an und durchsuchten nun den Sportwagenbauer. Man stelle sich diese "Juristen-Armada" vor. Sie suchen nach Dieselschweinereien im Hause Porsche! Porsche hat sich bislang reingewaschen. Die Motoren für den Cayenne und Macan kommen ja von Audi. Und da staunt man, wie Audi-Chef Rupert Stadler bis heute trotz erheblicher Belastungen immer wieder seinen Kopf aus der Schlinge zieht.

Nun wechselte Matthias Müller nach dem Rücktritt von Martin Winterkorn 2015 als CEO in die Konzernzentrale. Er versprach rücksichtlose Aufklärung der Diesel-Malaise und das im Verbund mit der US-Kanzlei Jones Day. Nachdem nach zweieinhalb Jahren immer noch nicht feststeht, wer die Verantwortung für den größten Konzernskandal hat, darf man das Bestreben nach vorbehaltloser Aufklärung nicht mehr ernst nehmen. Das gilt ebenso für die Entschädigung deutscher VW-Dieselfahrer. Offensichtlich muss die Justiz jetzt ausgraben, was VW-Manager und das Konzern-Juristenheer versucht über ewiges Zeitschinden zuzudecken. Warum dauert eine Beweissicherung so lange? Ob Mathias Müller als ehemaliger Porsche-Vorstandsvorsitzender nicht wegen der neuen Aufdeckung gleich aus dem Verkehr gezogen wurde?

Größte Kfz-Innung Deutschlands - Aufbruch abgebrochen!

Da kam nach der Nachwahlveranstaltung Deutschlands größter Kfz-Innung Oberbayern am 18. April eine Pressemitteilung in die Redaktion, die die Wahlergebnisse darstellte. Die Nachwahl für zwei Jahre war notwendig, da dem bisherigen Obermeister und seinen Stellvertretern das Misstrauen ausgesprochen wurde. Sie wollten notwendige Reparaturarbeiten durchführen. Das hat einigen so nicht gefallen.

Das "Bayerische Hinterzimmer" hatte die Misstrauensangelegenheit strategisch so angelegt, dass man dem bisherigen Vorstandsmitglied Johann Bader das Obermeister-Amt in Aussicht gestellt hat. Und wie wurde das eingefädelt? Man lädt zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein. Einziger Tagesordnungspunkt: Nachwahlen. Wie viele Mitglieder von 2.000 laufen da ins Innungsgebäude Oberbayern zur Nachwahlveranstaltung ein? Darüber schweigt die offizielle Pressemitteilung. Man leugnet einmal mehr unliebsame Realitäten. Es waren sage und schreibe 48 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Und das bei 2.000 Mitgliedern.

Im Klartext: Es ist in Deutschlands größter Kfz-Innung möglich, mit einer Wahlbeteiligung von 2,4 Prozent Obermeister zu werden. Wahrlich, ein deutscher Rekord! Was steht denn da für eine Satzung dahinter? Der Manipulation ist so Tür und Tor geöffnet. Das "Bayerische Hinterzimmer" achtete nun darauf, dass genügend eigene Anhänger anwesend sind, die einen Gegenkandidaten runterstimmen. Das ist inzwischen wie bei der Kath. Kirche, wenn der Kirchenvorstand gewählt wird. Da gehen in Bayern auch nur die zur Wahl, die sehr nahe vor der Monstranz sitzen. Man glaube doch nicht, dass ein Josef Eder aus dem Wallfahrtsort Tuntenhausen wegen einer Nachwahl sich auf den Weg nach München macht. Und so ergeht das vielen anderen Mitgliedern ebenso. Und so hat das "Bayerische Hinterzimmer" das erreicht, was obenan steht, eine "Gallionsfigur" als Obermeister mehr, die nach Vorstellung läuft.

Mit dem früheren MAHAG-Chef Fritz Haberl hatte man einst den Besten im bayerischen Amt. Er war damals 33 Jahre alt! Der Beste nimmt heute ein solches Amt gar nicht mehr an. Er hat heute andere Prioritäten. Jetzt müsste man einen Kandidaten als Obermeister finden, der zumindest die Eignung hat. Und schon wird es bei dieser Größendimension wie bei der größten Kfz-Innung Deutschlands eng. Bleibt also ein Kandidat übrig, der das schon immer werden wollte, aber nie wurde. Die Gunst des "Bayerischen Hinterzimmers" macht dies bei dieser geringen Wahlbeteiligung möglich. Die Fragestellungen der Zurückgetretenen warten dennoch auf Antwort. Wir werden gerne darüber berichten, wie sich die größte Kfz-Innung Deutschlands im fünften Verlustjahr sanieren wird? Wie wird das Thema Berufsbildungszentrum München/Oberbayern gelöst? Für welche Aktivitäten werden seitens der Innung p.a. 500.000 Euro an den Landesverband Bayern abgeführt? Weshalb werden die "Haushalte" der Wirtschaftsgesellschaften für die Mitglieder verheimlicht? Konflikte sind die Mutter des Fortschritts. Die etablierten Kreise wollen lieber eine Schein-Einheit, sich selbst verwalten, als den notwendigen Weg der Frischzellenkur gehen, um die Einheit auch in der Zukunft zu sichern.

Der neue Landesverbandspräsident Albert Vetterl und sein zukünftiger Hauptgeschäftsführer Dirk Weinzierl hätten ja nun die Chance gehabt, auf dieser Versammlung ihr Arbeitsprogramm vorzustellen. Dazu herrscht immer noch großes Schweigen.  

Weischlitzer Storch

Diese Woche führte mich der Weg nach Plauen. Dort ins Autohaus Laube. Firmenchef Erich Laube ist ein sehr erfolgreicher Automobilhändler. Er betreibt unter anderem mit 100 AUTOBUND-Partnern ein "Mehrmarkensystem". Wir fuhren dann ins Logistikzentrum von AUTOBUND in Weischlitz. Und siehe da, ich treffe zum ersten Mal auf ein Autohaus, das auf seinem Grundstück ein Storchenpaar beherbergt. Der marode Schornstein der ehemaligen Plauener Gardine musste abgetragen werden. Laube baute dafür einen 15 Meter hohen Strommasten. Ein Ornithologe nahm die "Nestverpflanzung" vor. Sie kamen wieder. Auch das wurde gefeiert. Wer bei Laube – www.laube-automobile.de/storchen-cam.html - schaut, kann das Storchenpaar im Live-Stream beobachten.  

Ein Blick auf das Weischlitzer Storchenpaar

Spruch der Woche:

"Lob schläfert ein, Kritik weckt auf.“ (N. Stoffel)

Mit meinen besten Grüßen

Ihr

Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS

www.brachat.de

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KOMMENTARE


Christian Schönwetter

20.04.2018 - 23:03 Uhr

Herrn Bader lernte ich letztes Jahr auf der LIV Versammlung kennen. Er hinterließ bei mir einen ganz anderen Eindruck als Sie hier versuchen es ihm zu unterstellen. Welche Gründe Sie hierfür haben bleibt rätselhaft. Aber ich halte es für unfair und beleidigend jemanden so zu diskreditieren wie Sie es in ihrem Blog tun. Sie fordern eine Frischzellenkur? Fangen Sie bei sich selbst doch mal an! Das würde ihrem wöchentlichen Kommentar auch zugutekommen!


Jörh Herrmann

23.04.2018 - 10:20 Uhr

Hinterzimmer gibt es halt nicht nur in Bayern! Besten Dank an Herrn Brachat für den transparenten Kommentar.


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