HB ohne Filter vom 14.3.2008
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Heute mit den Themen: Frühjahrs-Marketingaktivitäten, Service-Standards, BFC-Calw, Sommerreifen-Management
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10. März – Montag
Frühjahrs-Marketingaktivitäten
Modellneueinführungen bilden die eine, gezielte Frühjahrsaktionen die andere Schiene, um Kunden ins Autohaus zu bringen. Dazu einige praktische Beispiele: Fahrertraining, Smart-Lease-Angebote, Powerleasing, 4.000 Euro Entsorgungsprämie, Panasonic Plasma-Fernseher, 500 Liter bis 1.000 Liter Kraftstoff geschenkt, Angsthasenofferte, Schlauhasenwochen mit Finderlohn, Osterbonus, Umweltplakette kostenlos, Leasing ohne Anzahlung, Tickets für Fußball-EM, für Olympia, 7 Jahre Garantie (3 Werks- + 4 Jahre Anschlussgarantie, Toyota), 500.000 km Garantie für 5 Jahre (Fiat), Gratis-Benzin für bis zu 10.000 km, entspricht einem Tankgutschein über 700 Euro (Daihatsu) siehe www.tanken-zum-nulltarif.de, Standheizung + Gasumbau für alle Modelle, integrierter Sorglos-Service = kostenloses Wartungspaket (Smart), 7 Jahre Garantie + 5 Inspektionen + Service-Ersatzfahrzeug (Opel), extrem preiswerte Kurzzulassung, Outletpreise, Tageszulassungen, Dienst- und Jahreswagen direkt von der Werksniederlassung (Renault) u.a. Die Tastatur des Klaviers läßt immer noch viele Klangfarben zu.
11. März – Dienstag
Service-Standards
Hersteller wie beispielsweise BMW oder Daimler haben werkseigene GmbH, die weltweit für die Gesamtversorgung ihrer Service-Vertragspartner mit Spezialwerkzeug sorgen. Diese Gesellschaften sind wirtschaftlich organisiert und zur Gewinnträchtigkeit angehalten. Sie kaufen bzw. beteiligen sich sogar an der einen oder anderen Ausrüsterfirma, siehe Hofmann + Schlage, Putzbrunn durch eine Daimler-Servicetochter.
Die "Zwangsabnahmen" durch die Vertragspartner führen dazu, dass in Sachen Spezialwerkzeuge völlig überzogene Bevorratungsdimensionen auferlegt werden. Diese werden dann durch Zertifizierungsarmadas jährlich minutiös überprüft. Diese Kiste wird aber mit Sicherheit im Rahmen der GVO 2010 auf den Prüfstein kommen.
Seit Frühjahr 2006 gilt aber bereits folgende EU-Vorgabe. Die jeweiligen Service-Vertragspartner dürfen ihre gesamte Werkstattausstattung, Werkzeuge, IT-Hard- und -Software auch von anderen Zulieferern beziehen, sofern eine äquivalente Qualität und Funktionalität gewährleistet ist. Wer partnerschaftlich handelt, senkt die Anzahl der Werkzeuge im einzelnen Betrieb auf ein Minimum ab, so dass alle anderen Werkzeuge unter zugelassenen Werkstätten bzw. Filialen ausgetauscht werden dürfen. Die Gier der unsoliden Bereicherung ist zu streichen!
12. März – Mittwoch
BFC-Calw
Die branchenspezifische Fachschule im Nordschwarzwald hat wie die BFC zu Northeim für Führungskräfte im Gewerbe eine breite Reputation. Ab September 2008 wird die Ausbildungszeit auf 11 Monate ausgebaut, jeweils vom 1. September bis Ende Juli im Folgejahr. Der Abschluss an der BFC schafft für Absolventen die Möglichkeit, über die Fachhochschule in Bergisch-Gladbach oder über die Verbundeinrichtung an der Northwood-University künftig den Erwerb des Bachelor-Abschlusses. Und das in verkürzter Zeit. Der neue BFC-Schulleiter zu Calw, Roland Plattner, ist mit der Auslastung bzw. Voranmeldungsquote der ZDK-Bildungseinrichtung auch für 2008/2009 zufrieden. Im April 2008 wird nun der langjährige BFC-Geschäftsführer Alfred Dosch verabschiedet. Der pensionierte ZDK-Geschäftsführer und Berufsbildungsexperte Ingo Meyer wird künftig diese Aufgabe übernehmen. Die personellen Weichen an der BFC sind damit gestellt.
14. März – Freitag
Sommerreifen-Management
Die Saison ist eröffnet, die Reifenhotels in den Autohäusern wechseln abermals die "Belegschaft". Ohne Frage hat der Markenhandel in Sachen Reifenersatzgeschäft große Fortschritte gemacht. Mit Hilfe der Abteilung Service-Marketing der Hersteller gelingt inzwischen auch der werbliche Auftritt in den Autohäusern immer besser. Die Konkurrenz – und dazu gehört auch die einseitige Konsumentenpresse – schläft nicht. Dort werden vorwiegend Online-Reifenhändler empfohlen. Sie haben angeblich alles, vom Billig- bis zum Markenreifen. Wie kann es anders sein: Man empfiehlt die Preissuchmaschine namens www.idealo.de. Oder dann direkt die Offerte beim Online-Händler unter www.reifen.com, www.reifen.de oder www.reifendirekt.de. Die Reifen werden dann direkt zu einem örtlichen Reifenhändler geschickt, der die Montage zum Preis zwischen 10 Euro und 20 Euro pro Reifen vornimmt.
Wer allerdings einmal der Sphäre auf den Grund geht, stellt fest, dass der Kunde bei den Angaben zur Reifenart und Reifengröße scheitert. Wer weiß schon, was die einzelnen Zahlen und Buchstaben auf der Reifenflanke bedeuten? Wir tun gut daran, unsere Serviceseite im Internet um den Reifenauftritt zu erweitern und das mit Anmeldeterminen zu kombinieren. Außerdem sollten wir den Ablaufprozess optimieren. Wegen 15 Minuten Reifenwechselzeit lohnt sich keine Direktannahme. Der Auftrag hat zugleich Rechnung zu sein. Wir kassieren, dann wird die Reifenmontage durchgeführt. Der Nächste bitte!
Die Debatte um Mindestlöhne in dieser Woche hat mehr als deutlich gemacht, dass "Geiz ist geil" gesellschaftspolitisch zu ächten ist. Wenn ein Briefträger zurecht 9,80 Euro Stundenlohn verdient hat, dann müssen umgekehrt auch alle bereit sein, einen höheren Preis für dessen Leistung zu bezahlen. Hier hohe Löhne, dort den niedrigsten, weil geizigsten Preis, ist eben bar jeglicher wirtschaftlichen Vernunft. Wann reden die Politiker dazu endlich aufklärerischen Klartext?!
Spruch der Woche:
"Heiterkeit ist weder Tändelei, noch Selbstgefälligkeit, sie ist höchste Erkenntnis und Liebe, ist Bejahen aller Wirklichkeit, Wachsam am Rand aller Tiefen und Abgründe. Sie ist das Geheimnis des Schönen und die eigentliche Substanz jeder Kunst." – Hermann Hesse, Calw
Mit heiteren Ostergrüßen aus der Hessestadt Calw
Ihr
Prof. Hannes Brachat
Herausgeber AUTOHAUS
Thorsten Podlech